Artist: Helloween
Herkunft: Deutschland
Album: Skyfall (Single)
Spiellänge: 13:03 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 02.04.2021
Label: Nuclear Blast
Link: https://www.facebook.com/helloweenofficial
Bandmitglieder:
Gesang – Andi Deris
Gesang – Michael Kiske
Gitarre & Gesang – Kai Hansen
Gitarre – Michael Weikath
Bass – Markus Grosskopf
Gitarre – Sascha Gerstner
Drums – Dani Löble
Tracklist:
1. Skyfall (Single Edit)
2. Indestructible
Es ist gar nicht so lange her, da haben René und ich die Doppel-Zeitreise zu den beiden Keeper Of The Seven Keys-Alben (I und II) geschrieben und hier veröffentlicht.
Das war zum einen eine wunderbare Reise in die eigene Jugend, zum anderen aber auch eine höchst emotionale Angelegenheit.
Ohne die Helloween aus dieser Ära wäre zumindest meine Metalwelt ein großes Stück farb,- humor und sinnloser.
Die Hamburger waren damals so ziemlich das Größte für mich. Der Weggang meines Lieblingssängers Michael Kiske nach der Pink Bubbles Go Ape traf mich damals hart und ich habe seinem Nachfolger Andi Deris nie wirklich eine Chance gegeben. Im Nachhinein natürlich völlig bekloppt, aber so ist das eben, wenn Emotion über Rationalität siegt. An dieser Stelle ein fettes SORRY an meinen Namensvetter.
Es folgten Jahre der Ignoranz, die sich aber mit der Rückkehr von Kiske und Hansen spätestens auf der Pumpkins United-Tour in Sekundenschnelle pulverisierten.
Die Ankündigung, dass die Jungs dann auch noch ein komplettes neues Album in dieser Siebener-Besetzung aufnehmen wollen, ließ mich dann auf einmal richtig nervös und hibbelig werden.
Im Grunde hatte nur die damalige Rückkehr von Bruce Dickinson zu Iron Maiden eine ähnliche Aufregung in mir entfacht.
Tja, und dann halte ich – mit etwas Verspätung, KEINEN Dank an DPD! – die Skyfall-Vinyl-Single in der Hand. In meinem Fall die Indestructible-Version mit dem gleichnamigen zweiten Track auf der B-Seite.
Natürlich war ich auch zur Videopremiere auf YouTube live vor meinem Bildschirm, die Kopfhörer auf den Lauschern und die Regler auf elf.
Kennt ihr das, wenn man etwas Bammel hat, weil die Erwartungen und die Hoffnung so unglaublich hoch sind? Was, wenn der Song völlige Grütze ist? Und, fast noch schlimmer.. was wäre, wenn der Song im Mittelmaß versinkt und gar keine Emotionen auslöst? Meine Güte, wie kann man mit Mitte 40 so kindlich-nervös sein?
3…2…1.. Und dann startet Skyfall. Die ersten Sekunden laufen an und ich sitze sprachlos im Sessel.
„I fell from the Sky..“ Mehr muss Michael Kiske nicht singen, um mir Tränen der Rührung in die Augen schießen zu lassen.
Niemand, einfach niemand kann diese paar Worte so ergreifend, so magisch, so toll singen wie er.
Und eines wird klar: Der Song wird groß. Sehr groß. Was man auch sofort durch Hansens kompositorische Leistung spürt.
Diese Harmonien habe ich so sehr vermisst. Gamma Ray hin und Unisonic her: Die wahre Magie entsteht durch die Geheimzutat „Kürbis“.
Wisst ihr, was das Schönste ist? Skyfall atmet in jeder Sekunde den Spirit von Epen wie Halloween oder Keeper Of The Seven Keys, wirkt aber in keiner Weise altbacken oder zu retro.
Durch das Gesangstrio Deris/Hansen/Kiske wird hier zudem ein völlig neues Level erreicht.
Ich weiß, dass sich dieses Niveau schwer über die Laufzeit eines ganzen Albums halten kann – das war bei Helloween ja immer so 😉 -, dennoch stelle ich Skyfall auf die gleiche Stufe wie die beiden oben erwähnten Longtracks und Songs wie Eagle Fly Free, March Of Time und I’m Alive.
Ihr kennt den Track sowieso schon alle, allerdings kann man ihn einfach nicht oft genug hören bzw. sehen:
Indestructible auf der B-Seite nimmt das Epische etwas raus und rifft sich etwas primal fearig und ein bisschen moderner durch seine vier Minuten und dreiundvierzig Sekunden.
Den Löwenanteil des Gesangs übernimmt hier Andi Deris. Kiske stößt später im Refrain hinzu, genau wie Hansen. Der Song verfügt über eine ähnliche Ohrwurmgarantie wie der Titeltrack und beißt sich ebenfalls sehr im Hirn fest. Eine perfekte B-Seite eben.