Artist: Helslave
Herkunft: Italien
Album: From The Sulphur Depths
Spiellänge: 36:03 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 23.04.2021
Label: Pulverised Records
Link: https://helslave.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Diego Laine
Gitarre – Jari Sgarlato
Gitarre – Marco Benedetti
Bassgitarre – Luca Riccardelli
Schlagzeug – Francesoc Comerci
Tracklist:
- From The Sulphur Depths
- Unholy Graves
- Thrive In Blasphemy
- Perpetual Damnation
- Last Nail In The Coffin
- Thy Will Be Undone
- Funereal Lust
- Desecration
- Rotting Pile Of Flesh
- The Sentence Of The Living
Die italienische Band Helslave fing 2009 an und war zu Beginn in melodischen Gefilden unterwegs. Der Death Metal war mit am Bord. Nach einem Demo und einer EP erschien 2015 das Debüt namens An Endless Path. 2017 erschien eine weitere EP. Von der Originalbesetzung ist allerdings nur noch der Gitarrist Jari übrig. Immer wieder fanden Wechsel statt, sodass alle Positionen, bis auf die Leadgitarre, neu besetzt wurden. Der zweite Gitarrist Marco kam im Jahre 2020 hinzu. 2021 haute man dann eine Single raus und nun folgt Album Nummer zwei. Zwischenzeitlich konnte man einen Deal mit Pulverised Records ergattern. Gemixed wurde es vom schwedischen Death Metal König Dan Swanö (ex-Edge Of Sanity) in den Unisound Studio und das Cover wurde von Juanjo Castellan (Revel In Flesh, The Black Dahlia Murder, etc.) gestaltet.
Musikalisch hat man auch einen Wechsel vollzogen. Vom melodischen Death Metal weg, hin zum Old School Death Metal. Dafür benötigt man natürlich das gute alte Boss-Pedal. Und zack, schon dröhnt aus den Boxen der HM2-Sound. So mag ich es. Das Cover ist sehr geil und der Name des Labels und der Mastermind wecken Erwartungen.
From The Sulphur Depths ist ein bedrohliches Intro, wie man es von Old School Death Metal Bands kennt.
Unholy Graves klingt dann eben auch so, wie ich es erwartet habe. Während andere Bands mit schleppenden Parts beginnen, legen Helslave im Vollgas los. Die Gitarren sägen, feines Uptempo, fetter Sound und drückende Growls. Typisches, schwedisches Riff und da geht er hin. Kurzes Break, ein Uargh und weiter geht es in einen schnellen Uftatapart. Ja, genau so und nicht anders. Ist das neu? Nein, natürlich nicht. Ist das geil? Absolut. Schweden-Liebhaber werden es lieben. Ein Solo folgt und wieder geht es voll auf die Zwölf. Blastbeat und schnelle Uftata. Nur kurze Verschnaufpausen gibt es zu hören. Sehr wild und aggressiv. Straight forward, versehen mit einem HM2-Sound. Hinzu kommen atmosphärische Einsprengsel. Nur das Ende ist sehr abrupt.
Thrive In Blasphemy folgt und die Reise vom Tiber hoch zu den skandinavischen Fjorden geht weiter. Die Römer halten das Tempo schön hoch. Man hat immer das Gefühl, der Drummer müsste dringend auf Toilette und der Rest der Band muss solidarisch mit. Hier geht man mal ins Midtempo, so wie es die schwedischen Vorbilder eben auch machen. Ein melodisches und atmosphärisches Lead folgt und man holt wieder zur nächsten Attacke in Form einer schnellen Uftata aus, um dann wieder ein Solo zu zocken. Break und ab in ein total bangkompatiblen Midtempopart mit richtig geilem, lang gezogenem Riffing und screamigen Vocals. Es geht weiter im Midtempo. Die tiefen Vocals drücken und dann wieder ab ins Uptempo.
Weiter im Text mit Perpetual Damnation und die Messe ist noch lange nicht gelesen, sondern wird mit sehr vielen Zitaten aus einer schwedischen Bibel verfeinert. Hier und da versuchen sie dann eigene Ideen mit einzubauen, aber durch den Sound drückt man sich halt immer selber in diese Schiene. Dieses steht ihnen aber gut zu Gesicht. Auch hier gibt es wieder ordentlich Blastbeastgewitter, herrlich. Sehr zügellos geht man zu Werke und auch bei diesem Stück finde ich die Gesangsleistung sehr passend.
Last Nail In The Coffin kommt dann mal sehr verspielt und man groovt im Midtempo, aber auch hier gibt der Drummer die Richtung vor. Sehr fett, kann man nicht anders sagen. Der Wechsel in einen Uftata klingt hier aber ein wenig merkwürdig und der ganze Song an sich zieht irgendwie an mir vorbei.
Thy Will Be Undone ist dann wieder so eine Straight In Your Face Nummer, wie ich sie mag. Die Gitarren sägen wieder Material für zwei Ikea Einrichtungshäuser, das Tempo wird hochgehalten und selbst die Ausruhphasen sind fix. Herrlich. Blastbeatattacken zerballern lang gezogene Gitarrenriffs. Jawohl. Break, Midtempovorspieler und schon ein fast tanzbarer Midtempogroover. Melodie raus, wild werden und wieder volle Attacke. So muss es sein.
Und so geht es weiter. Selbst wenn man es mal ein wenig ruhiger anlässt, wie z.B. bei Funereal Lust, klingt man noch sehr aggressiv. Man legt einfach eine schnellere Doublebass drauf und fertig.
Helsalve klingen eher aggressiv als atmosphärisch. Diese Elemente haben sie aber natürlich auch am Start, wie z.B. Desecration. Dort wird auch mal ordentlich gegroovt.
36 Minuten pure Energie, allerdings auch ohne neue Erkenntnisse in Sachen Schweden Death Metal.