Hollywood Vampires – Rise

Das Trio möchte mehr, bleibt aber hinter dem letzten Alice Cooper Album zurück

Artist: Hollywood Vampires

Herkunft: USA

Album: Rise

Spiellänge: 56:45 Minuten

Genre: Hardrock, Rock, Rock ’n‘ Roll

Release: 21.06.2019

Label: earMUSIC / Edel Germany GmbH

Link: https://www.facebook.com/hollywoodvampires/

Bandmitglieder:

Gesang, Mundharmonica – Alice Cooper
Gitarre, Keyboard, Gesang – Johnny Depp
Gitarre, Gesang – Joe Perry

Tracklist:

  1. I Want My Now
  2. Good People Are Hard To Find
  3. Who’s Laughing Now
  4. How The Glass Fell
  5. The Boogieman Surprise
  6. Welcome To Bushwackers (feat. Jeff Beck & John Waters)
  7. The Wrong Bandage
  8. You Can’t Put Your Arms Around A Memory
  9. Git From Round Me
  10. Heroes
  11. A Pitiful Beauty
  12. New Threat
  13. Mr. Spider
  14. We Gotta Rise
  15. People Who Died
  16. Congratulations

Die Supergruppe um Alice Cooper, Johnny Depp und Joe Perry geht in die zweite Runde. Das neue Werk der Hollywood Vampires lautet Rise. In sechzehn Stücken bringt das Trio seine moderne Performance zum klassischen Rock ’n‘ Roll an den Mann. Neben diesem Grundgerüst warten Einflüsse aus Hardrock und klassischem Rock. Das orange Artwork wirkt etwas konfus und gibt vorab keinen Einblick, was uns in den fast sechzig Minuten erwartet.

Live hat Johnny Depp das Cover von Heroes bereits angetestet und so darf er es mit seinen beiden Kumpanen in die Mitte von Rise schieben. Um gleich drauf herumzureiten: Diese Version des Stücks darf als sehr gelungen bezeichnet werden, prägt das Album aber trotzdem nur vier Minuten und sticht, wenn überhaupt, minimal heraus. Genau da liegt auch das allgemeine Problem, was ich persönlich mit der Veröffentlichung habe. Durch den ähnlichen Stil muss der Vergleich zum aktuellen Allice Cooper Silberling Paranormal legitim sein und genau dieses hat mehr als eine Nasenspitze Vorsprung zu Rise. Gut, aber nicht gut genug – und da darf man faktisch den bekannten Interpreten keinen Bonus zuschustern. Versteht es jetzt nicht falsch – die Grundsubstanz ist gut und im Genre dürfte es in diesem Jahr sogar ziemlich weit nach oben gehen. Jedoch fehlt was Besonderes, mehr Power in den Kompositionen und das Herausstechen der drei Künstler. Irgendwie schwimmen sie gemeinsam durch das Becken und keiner möchte dem anderen die Show stehlen? I Want My Now und Good People Are Hard To Find machen den ersten Schritt. Alice rockt das Mikrofon, während Johnny und Joe für das Drumherum sorgen. Spaß machen die griffigen Riffs, die ungezwungen aus der Anlage dröhnen. Wenn man überlegt, wie lange alle im Business agieren, ist es schon fast ein Wunder, wie locker und frei drauflos gezockt wird. Als Höhepunkte fungieren Git From Round Me und We Gotta Rise, die individuell herausstechen können. Zum Schluss kann Rise sogar noch an Fahrt aufnehmen. Teils düster versprühen sie ein Grundbedürfnis an Schock Rock, und lassen den Käufer nicht alleine in dunkler Nacht im Regen stehen.

Hollywood Vampires – Rise
Fazit
Von Hollywood Vampires erwartet man viel und das sollte wahrhaftig nicht zur Debatte stehen. Mit dem Line-Up suggeriert man Hardrock Klasse, die den Käufer nur so um den Finger wickeln möchte. Andächtige Passagen stehen treibenden Rock 'n' Roll Parts gegenüber. Mittendrin die prägnanten Songtexte, die noch einprägender zum Besten gegeben werden. Der Anspruch der drei Künstler ist hoch und trotz der Tatsache, dass sie locker von der Leber heraus handeln, lässt Rise in vielen kleinen Momenten Luft nach oben. Wie A Pitiful Beauty für New Threat vorlegt, darf als großartig bezeichnet werden. Minimale Flecken liegen auf dem zweiten Longplayer, die man schnell verarbeiten kann und am Hörspaß kaum was ändern - gleichwohl muss man dadurch Punkte in der B-Note abziehen.

Anspieltipps: Git From Round Me und We Gotta Rise
René W.
7.9
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7.9
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