“Wuppertal hat nicht nur die Schwebebahn“
Artist: Hopelezz
Herkunft: Wuppertal, Deutschland
Album: Sent To Destroy
Spiellänge: 59:50 Minuten
Genre: Thrash Metal, Modern Metal
Release: 26.02.2016
Label: Sonicscars Records
Link: https://www.facebook.com/hopelezzmetal und http://www.hopelezz.de/
Produktion: Gernhart Studio, Troisdorf von Martin Buchwalter
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Adrian Vorgerd
Gitarre – Dennis Ehlen
Bassgitarre – Marcel Krüger
Schlagzeug – Dominik Gaidel
Tracklist:
- Black Clouds To Come
- Borderline
- From Deep Inside
- Insomnia
- Dividing The Sea
- Bury Them All
- Sent To Destroy
- In This Moment
- Everything Beneath
- We Are The Fire
- Struggle For Life
- A Poems Death
- Abschiedsbrief
Zum ersten Mal habe ich die Jungs von Hopelezz im September 2015 in Duisburg live erlebt und habe damals schon in meinem Konzertbericht geschrieben, dass man ihnen eine herausragende Bühnenpräsenz bescheinigen muss. Kein Wunder, gibt es die Band doch schon seit dem Jahr 2009, und neben der Veröffentlichung des umjubelten Debütalbums Black Souls Arrive hat man auch schon mehr als 100 Shows mit Größen wie Lamb Of God, Sepultura, August Burns Red oder Soilwork gespielt. Nach der Show in Duisburg hatte mir Adrian schon erzählt, dass man derzeit dabei ist, das neue Album einzuspielen, und nun ist es fertig und wird am 26.02.2016 veröffentlicht. Die entsprechende Releaseparty steigt übrigens am 27.02. im Underground in Wuppertal. Bei dem Line-Up, das dort aufgefahren wird, wage ich zu bezweifeln, dass das Underground am nächsten Tag noch steht 😀 Eine besondere Erwähnung soll auch das beeindruckende Booklet finden, das von Björn Gooßes von Killustrations gestaltet wurde und das hervorragend zu den doch ziemlich düsteren Texten passt.
Bedrohlich wabern die Gitarren bei Black Clouds To Come herein, das später einsetzende Schlagzeug verstärkt die düstere Stimmung noch. Bei Borderline ist dann allerdings nichts mehr mit wabern, hier werden die Saiten zum Glühen und die Trommelfelle zum Dauervibrieren gebracht. Wenn ich dem Gesang von Adrian so zuhöre, möchte ich ihm gern irgendwelche Halstabletten zuschmeißen, denn er klingt, als ob er dauerheiser wäre, aber das ist halt eins der Markenzeichen von Hopelezz. Ein weiteres fast-schon-Markenzeichen sind die teilweise sehr melodiösen Parts, bei denen es schöne Gitarrenläufe auf die Ohren gibt. Hier wird nicht stur durchgeknüppelt, und das ist auch gut so!
Bei From Deep Inside gibt es dann zum einen auch mal die gesamte Band als Backgroundchor auf die Ohren, zum anderen scheint Adrian meine virtuellen Halstabletten geschluckt zu haben, soll sagen, er kann auch so etwas wie Klargesang. Das Tempo, das Hopelezz hier wieder mal vorlegen, lässt meine Hochachtung vor der Fingerfertigkeit der Saitenfraktion und insbesondere auch vor der Arbeit von Dominik am Schlagzeug sehr groß werden. Richtig gut gelungen ist auch Insomnia, das vor Rhythmus- und Tempowechseln nur so strotzt und auch mit fast so etwas wie einem Breakdown aufwarten kann.
Und so ziehen Hopelezz ihren sehr abwechslungsreichen Stiefel durch. Natürlich ist das in erster Linie Thrash Metal, was die vier Jungs aus Wuppertal hier vorlegen, aber trotz, oder gerade wegen, ihrer jungen Jahre sind sie in der Lage, dem Ganzen einen richtig tollen, modernen Anstrich zu verpassen. Beim zweitlängsten Song des Albums A Poems Death wird dann sogar ein wenig mit ein paar sehr interessanten Effekten gespielt, die den Song definitiv nicht verschandeln. Und dann kommt mit Abschiedsbrief der erste Song, der komplett in deutscher Sprache gehalten ist. Das ist sicherlich der persönlichste Song, den Adrian bislang geschrieben hat, und wenn man sich den Text durchliest, kann man sich denken, dass auch der letzte Song des Albums nicht wirklich eine positive Stimmung vermittelt. Trotz- oder gerade deswegen im wahrsten Sinne des Wortes ein gelungener Abschluss.