Horrifier – Horrid Resurrection

Junge Norweger mit einem old schooligen Death Metal Brett

Artist: Horrifier

Herkunft: Norwegen

Album: Horrid Resurrection

Spiellänge: 39:53 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 15.12.2023

Label: Personal Records

Link: https://horrifiermetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Adrian Risøy
Gitarre – Sander Halvorson
Bassgitarre – Erik Krokan
Schlagzeug – Andreas Langås

Tracklist:

1. Chainsaw Death
2. Injected Corpse
3. Hooks In Flesh
4. Assimilated Life
5. Deranged Sanity
6. Sick Twisted Pleasures
7. Sadistic Impalement
8. Horrid Resurrection

Dieses Quartett aus Norwegen ist seit 2022 zusammen und hat Musiker in seinen Reihen, die ansonsten noch bei Coldflesh oder Blodkarsk unterwegs sind. Also im Moment noch recht unbekannte Zeitgenossen, würde ich mal behaupten. Nach einem Demo und einer Split mit Vile Apparition, Constant Torment, Goredawn und Congealed Putrescence folgte eine Single, man konnte einen Deal mit Personal Records ergattern und haut uns jetzt sein Debütalbum um die Ohren.

Die Burschen sind zwar noch recht jung, aber schon nach den ersten Tönen von Chainsaw Death wird einem klar, dass ihr Musikgeschmack und ihre Art des Musizierens eine etwas ältere ist. Der gute alte Death Metal hat es der Band angetan und dieses natürlich aus gutem Grund – weil die Mucke eben geil ist. Es gibt immer wieder neue Bands, die auch der antiken Richtung einen modernen Geist einhauchen, dazu gehören Horrifier allerdings nicht. Hier regiert der alte Hammer, der aber lange noch nicht ausgedient hat. Er schwingt und hämmert und nimmt den Erzeuger und den Konsumenten mit auf eine klangvolle Reise. Der Sound ist passend dreckig und old school lastig und die Riffs natürlich nicht gerade so, als ob sie einem unbekannt wären oder aus einer Frischzellenkur stammen würde, aber das muss ja auch nicht und ich als Fan der Richtung erwarte es auch nicht. Sei es drum. Der Song geht ins Ohr, gar keine Frage. Eine wild aufheulende Gitarre zu Beginn und dann ab ins Uptempo, natürlich auf die alte Art und Weise. Die Drums sind treibend und die Riffs knackig. Straight forward heißt es zu Beginn. Es wird in einen zackigen Midtempopart gewechselt, bis man dann die Gitarre spielen lässt und die Drums diese langsam betonen. So setzt man die Reise langsam und schleppend fort. Die Growls setzen mit ein, ein Solo darf noch einmal ran und das Uptempo kommt hinzu. Weiter, immer weiter. Klar kommt einem das Ganze sehr bekannt vor. Ist mir latte, das Zuhören macht mir Spaß.

Auch der nachfolgende Song, der langsam und dramatisch beginnt, geht gut in die Magengegend. Injected Corpse schleicht bedrohlich vor sich her und der im Hintergrund mit Hall agierende Gesang gesellt sich sehr aggressiv dazu. Nach knappen zwei Minuten darf die Gitarre den Untergang einläuten. Ein paar Vorspieler und ab in den Ballerpart. Das lang gezogene, melodische Riff hat es in sich. Das geht ein wenig so, bis man das Tempo wieder verschleppt, um danach erneut das Uptempo gewinnen zu lassen. Ja, Freunde der Nacht, das kann man so machen. Der nächste Part hat wieder dieses lange Riffing in sich. Sehr stark und das nachfolgende Solo mit bedrohlicher Hintergrundgitarre schockt ebenfalls. Langsam kämpft man sich weiter und ich kann mich gut zurücklehnen und den Klängen lauschen. Hat absolut etwas. Ich mag diesen Scheiß einfach, hehe. Definitiv ein leckerer Song. Schön düster und altbacken.

Hooks In Flesh, wer hätte es erwartet, setzt die Reise nahtlos fort. Auch hier werden keine Gefangenen gemacht, wo sollte man diese auch unterbringen? Die Riffs sind eingängig und bleiben hängen, sind aber nicht frisch oder aus einer neu besetzten Schublade gezogen. Es kommt eben auf das Songwriting an und dafür haben die Burschen durchaus ein Händchen. Sie klingen immer ein wenig düster und dunkel und das hat einen gewissen Reiz. Das Uptempo hat es in sich und wird Freunde des Propellerbangens beglücken. Das Solo ist mir aber zu wild und auch ansonsten knallt der Song nicht so wie die ersten beiden, macht aber trotzdem absoluten Spaß.

Und so geht es immer weiter und weiter und sie bleiben sich in dem old schooligen Death Metal absolut treu. Natürlich wurde man sehr von den ersten Death-Alben beeinflusst. Hört euch einfach mal den Anfang von Assimilated Life an, denn wisst ihr, was ich meine. Obwohl der Song fast sieben Minuten geht, ist er richtig stark.

Am Ende darf dann der Namensgeber Horrid Resurrection ran und noch einmal zeigen, was in der Band steckt. Auch der Song geht über sieben Minuten und ist deshalb recht lang. Hier zeigen sie aber auch noch einmal, dass sie auch melodische Elemente mit einbauen können.

Geiles Old School Death Metal Brett zum Jahresabschluss!

Horrifier – Horrid Resurrection
Fazit
Es gibt sie immer wieder, diese jungen Leute, die alte Sachen schön aufpolieren, sodass man sie sich unbedingt ansehen muss. Im Falle des old schooligen Death Metal eben anhören. Die Burschen machen nichts Neues, aber haben ein Händchen für geiles Songwriting. Geile Riffs, das eine oder andere Solo vielleicht zu viel, Tempowechsel ohne Ende, kleine, melodische Spielereien und aggressive Vocals. Hier hat alles Hand und Fuß. Die Produktion hebt alles ins richtige Licht. Anchecken.

Anspieltipps: Chainsaw Death und Injected Corpse
Michael E.
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