Artist: Incinerate
Herkunft: Belgien
Album: Back To Reality
Spiellänge: 34:12 Minuten
Genre: Death Metal, Thrash Metal
Release: 06.03.2021 (CD) / 23.07.2021 ( Kassette)
Label: Dead By Dawn Records / Spirit Coffin Publishing
Link: https://incinerate.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – Nils
Gitarre – Matthias
Schlagzeug – Michael
Tracklist:
- Back To Reality
- Human Demise Ritual
- Internal Distress
- Reprisal
- Synthetic Blood Plasma Bath
- Collective Indoctrination
- Room 101
- Terror Triangle
- Corporate Genocide
Die Band Incinerate ist im Jahre 2008 aus der Asche von Rot entstanden. Nach der Auflösung der belgischen Black Thrasher hat das Trio Niels, Michael und Matthias nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern weitergemacht. Allerdings hat es bis zum Jahre 2016 gedauert, bis man das Debüt veröffentlichen konnte. Nun lässt man Album Nummer zwei folgen, auf CD und auf Kassette.
Back To Reality gibt die Richtung vor. Ein paar Vorspieler mit Drumbetonung zum Warmwerden und dann geht es schon ab ins Geschehen. Das typische thrashige Drumming wird auf die Menschheit losgelassen, auch das Riffing ist recht thrashig. Im schnelleren und normalen Midtempo kämpft man sich vorwärts. Die Riffs sind gut und der Gesang ist schön aggressiv. Vor dem Refrainpart ein Break und wird dann im Alleingang Back To Reality gerufen. Das Tempo wird noch einmal angezogen und dann wieder im Midtempo gegroovt. Passt schon. Gut gemacht, aber nicht wirklich außergewöhnlich.
Human Demise Ritual fängt mit einem langsamen Slayer-Part an und bietet vor allem dem Bass sehr viel Spielraum. Eine gute Idee, wie ich finde. Der folgende Groove und die nachfolgende Tempoverschärfung laden zum Bangen ein und der Bass knattert weiter ganz ordentlich. Ja, kann man so machen. Der Songaufbau mit seinem Wechsel kommt fett und das Riffing kann sich echt hören lassen. Ein melodisches Lead wird verwendet und mit einem Solo kombiniert. Dann kommt man wieder zum Hauptthema zurück. Sehr bangkompatibel. An einigen Stellen erinnert mich der Song sogar an Death.
Internal Distress mischt dann die Brutalität und die Intensität des Death Metals mit den thrashigen Elementen. Dabei wechselt man auch hier wieder die Geschwindigkeit. Schön hart und aggressiv geht man zu Werke und gibt Gummi, ohne jetzt Höchstgeschwindigkeiten anzubieten. Auch hier kommt das Riffing ganz gut an. Die Mischung geht teilweise in Richtung Malevolent Creation oder Demolition Hammer. Ein Solo darf natürlich nicht fehlen und dieses kann auch überzeugen. Ja, kann man so machen.
Schnellen Thrash bieten sie auch bei Reprisal an. Gleich von Anfang an gibt man Gummi und macht Spaß. Der Brutalitätsfaktor wurde noch einmal ein Stück erhöht und Reprisal kann man gleich mitbölken. Das Tempo ist eigentlich durchgehend hoch und das gefällt mir natürlich. Nach 80 Sekunden wird dann doch ein druckvoller Groove mit eingebaut, aber der ganze Song bleibt durchgehend aggressiv. Das Tempo wird nach dem Groove wieder angezogen und geht direkt in meine Ohren. Kurzes Zwischengemetzel und dann wieder Gummi. Eine schnelle Uftata kann ich irgendwie immer hören. Am Ende wird dann noch einmal der Groovepart rausgeholt, der, wie schon erwähnt, trotzdem sehr aggressiv bleibt.
Die Band arbeitet viel mit Hooks und kann überwiegend mit einem guten Rhythmusgefühl überzeugen. So auch bei Synthetic Blood Plasma Bath. Der Song thrasht ordentlich, ist aber auch deathig und kommt mit einem guten Groove um die Ecke.
Der Rest des Albums klingt ähnlich. Immer wieder präsentiert man gute Riffs und die Burschen haben die Fähigkeit, diese ordentlich zu koordinieren. Die alte Schule wird hier großgeschrieben. Eine echt gute Mischung aus Death und Thrash Metal. Es fehlen aber die Hits, um an Bands wie Demolition Hammer, Malevolent Creation oder Solstice heranzukommen.