Infected Chaos – Vanity Is Dawning (EP)

Neues Lebenszeichen der österreichischen Melodic Deather

Artist: Infected Chaos

Herkunft: Österreich

Album: Vanity Is Dawning (EP)

Spiellänge: 21:55 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.11.2023

Label: Wormhole Death

Link: https://infectedchaos.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang  – Chris Fischer
Gitarre – Matt Mayr
Gitarre – Martin Hartmann
Bassgitarre – Ronny Lechleitner
Schlagzeug – Matze Wilhelm

Tracklist:

1. Come Eventide, Come Evenfall
2. Vanity Is Dawning
3. Tehom
4. People Of Ash

Dieses österreichische Quintett Infected Chaos ballert bereits seit 2014 herum und kann auf drei Alben zurückblicken. Der letzte Output namens Dead Asthetics (Review hier) erschien im Jahre 2021. Um das Warten auf das nächste Album zu verkürzen, knallt man diese EP auf den Markt.

Einen melodischen und beinahe schon bombastischen Anfang gibt es bei Come Eventide, Come Evenfall zu hören. Die Gitarre spielt vor, die kraftvollen Vocals setzen ein und im Midtempo präsentiert man einen recht melodischen Part und setzt den nachfolgenden Part auch ähnlich um. Die Doublebass unterstützt den ganzen Spaß und man klingt sehr eingängig, zumal ein zweiter Screamgesang hinzukommt. Geht gut ins Ohr. Ein Händchen für Melodien haben diese Österreicher auf jeden Fall. Und so geht es immer weiter und weiter. Dann wird es kurz ruhig, ein melodisches Solo spielt sich in die Ohren und wird vom Gesang und von den Drums begleitet. Diesen Part baut man zu einem langsamen, eingängigen und eben melodischen Moment aus. Danach darf die Gitarre wieder vorspielen und man baut den härteren Moment erneut auf. Das spielt sich schon alles im Rahmen des Death Metals ab, geht aber viel weiter, gar keine Frage. Auch viele Einflüsse aus dem Heavy Metal sind zu hören. Am Ende erklingen noch kurz die Keyboards bzw. symphonischen Klänge und fertig ist der Spaß. Der Opener weiß zu gefallen.

Vanity Is Dawning kommt da gleich zu Beginn schon etwas zügiger um die Ecke, hat aber wieder das melodische Gitarrenspiel. Vom kurze Uptempo verabschiedet man sich nach kurzer Zeit und wechselt in einen druckvollen Midtempopart, nimmt dann ganz das Tempo heraus und wird atmosphärisch, um dann wieder ins Uptempo zu wechseln. Weiter geht es mit dem vorherigen, druckvollen Part. Das abgehackte Gitarrenspiel und die darauf gesetzten Vocals haben etwas. Die eine Gitarre hackt weiter und die andere spielt eine Melodie, während die Drums das gehackte Spiel begleiten. Jo, kann man so machen. Und so wechselt man immer irgendwie zwischen aggressivem Death Metal und der Herrlichkeit des melodischen Sterbens hin und her. Die beiden Stimmen bringen zusätzlich sehr viel Abwechslung in die Geschichte. Dieser langsame, melodisch vorgetragene Moment am Ende ist schon recht heftig.

Tehom kommt zu Beginn ein wenig sphärisch, wird langsam gesteigert und nimmt dann ordentlich Fahrt auf. Gefällt mir, denn hier geht es ordentlich zur Sache. Es wird ziemlich geknüppelt, bevor man dann in einen schleppenden Part wechselt, der ziemlich fett ist und von der Doublebass kraftvoll unterstützt wird. Und wieder zum Anfangspart zurück, den ich sehr geil finde. Hat schon Einflüsse von Black Metal dabei. Der folgende Part klingt recht verspielt und ausgelassen, kann aber durchaus überzeugen. So treiben es die Burschen vom Songwriting bombastisch voran. Gefällt mir nicht alles, hat aber alles Hand und Fuß und ist, obwohl einige progressive Sachen nicht nur bei diesem Song dabei sind, absolut nachvollziehbar und eingängig. Eine Krux, die man erst einmal bewerkstelligen muss.

Mit People Of Ash endet dieses kurze Vergnügen und hier wartet man erst einmal mit einer bedrohlichen Geräuschkulisse und einem Gitarrenpart auf und baut den Song somit langsam, aber zielstrebig aus. Die Gitarre leitet das Geschehen dann so langsam ein. Die tiefen Vocals werden mit Sprechpassagen kombiniert und weiter geht es in Richtung Untergang. Eine düstere Melodie unterstützt dieses Szenarium und weiter geht die Vernichtung. Man bleibt irgendwie die ganze Zeit im langsamen Schritt und klingt dabei zwar recht dunkel und düster, kann mich aber nicht wirklich überzeugen.

Infected Chaos – Vanity Is Dawning (EP)
Fazit
Diese EP der Österreicher von Infected Chaos kann man als ein melodisches Death Metal Produkt bezeichnen, welches Einflüsse aus dem Thrash Metal, Black Metal und Heavy Metal innehat. Ruhige, melodische Passagen werden mit schnellen und druckvollen Death Metal Attacken kombiniert, wobei man teilweise sogar progressiv klingt und überwiegend geschickt mit Rhythmus- und Tempowechsel arbeitet. Eine fette Produktion und echt geile Vocals gesellen sich dazu und fertig. An einigen Stellen flasht es mich nicht so, aber im Großen und Ganzen eine lohnenswerte EP.

Anspieltipps: Come Eventide, Come Evenfall und Tehom
Michael E.
7.8
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9.2
7.8
Punkte