Infex – Burning In Exile

Old Dudes playing Metal

Artist: Infex

Herkunft: USA

Album: Burning In Exile

Spiellänge: 37:40 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 13.08.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://infex.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Jack Childs
Gitarre – R.C.Morton
Gitarre – Adam Weber
Bassgitarre – Dave Schulz
Schlagzeug – Corey Bell

Tracklist:

  1. Blood Of The Wicked
  2. The Burning
  3. Exiled
  4. Acid Reign
  5. The Abyss
  6. Legions Of Hate
  7. Torn Apart
  8. Beer Run
  9. 7.62

Da Infex mit Speed-, Thrash- und Death-Metal, Hardcore-Punk und Crossover aufgewachsen sind, schreiben sie nicht mit einer bestimmten Agenda oder einem bestimmten Stil im Hinterkopf, sondern konzentrieren sich auf Riffs, die den Klängen entsprechen, mit denen sie aufgewachsen sind. Dieses Vorhaben setzen die Amis jetzt seit 2010 um. Bis dato haben sie es auf zwei Alben (2012 – Circling The Drain und 2016 – Killing For Jesus) gebracht. Nun haben die fünf, rund um den ex-Morbid Truth Gitarristen Jack Childs, ihr drittes Output im Gepäck, wieder in Eigenregie.

Blood Of The Wicked startet dann auch genauso, wie ich es vermutet und erwartet habe. Thrashiges, aber recht langsames Riffing. Man muss ja erst einmal reinkommen. Das Riffing wird etwas schneller, das Tempo bleibt aber eher im Midtempo, bis man dann auf die Thrashtube drückt, aber nur kurz. Danach groovt man ein wenig, um dann wieder die Keule zu schwingen. Vom Riffing her klingen sie ein wenig nach Sacred Reich, nur dass die Burschen schneller vorgehen und schön das Tempo variieren. Der Sänger wartet auch mit facettenreichem Gesang auf. Ein Solo darf nicht fehlen und dieses trifft zum Glück den Nerv des Zuhörers. Ansonsten stellt der Song aber eher gute Hausmannskost dar. Geht gut ins Ohr, aber der richtige Wow-Effekt fehlt. Kann man aber sehr gut hören, auch beim dritten Durchlauf.

The Burning kommt so richtig aggressiv aus den Boxen und klingt echt geil. Backing Vocals werden mit eingebaut und einen gelungenen Refrain haben sie auch noch am Start. Ansonsten haben sie kleine Spielereien mit eingebaut, besonders wenn sie das Tempo herausnehmen. Sobald sie wieder Gummi geben, klingen sie halt wie viele andere amerikanische Thrashcombos. Das verspielte und leicht melodische Solo ist absolut klasse. Geil aus der Hüfte geschossen, würde ich mal sagen. Dann wieder Vorspieler, Drumbetonungen und Vollgas. So muss das. Klingt zwar sehr bekannt, macht aber Laune. Der groovende Refrainpart wird noch einmal zum Besten gegeben und dann noch einmal kraftvoll im Midtempo gezockt. Gutes Teil.

Den sogenannten Crossover höre ich eigentlich zum ersten Male bei Exiled und da besonders im Refrainpart. Auch hier arbeiten die Backing-Vocals. Ein wenig geht es in den Hardcorebereich. Hier kann mal gehüpft werden. Ein melodisches Solo gibt es gratis obendrauf. Ziemlich wild sogar. Ein wenig klingt das nach Sick Of It All, wenn ich eine andere Band nennen müsste. Aber auch hier siegt ganz klar die Liebe zu Thrash Metal.

Zu Acid Reign gibt es eine Singleauskopplung bzw. Ein YouTube-Video. Thrashige Vorspieler und ab in thrashiges Uftata-Drumming. Schön treibend, schön amerikanisch. Aggressive Vocals und ein treibendes Midtempo-Riff komplementieren den Alltag der Band. Läuft gut ins Ohr, ist aber natürlich nicht wirklich etwas Neues. Weiter geht das Gedresche. Typisches, schnelles, amerikanische Riffing. Exodus und Konsorten lassen grüßen. Der Song geht durch und durch. Die Doubelbass arbeitet ordentlich und verbreitet viel Druck. Alles schon einmal gehört, klar, aber trotzdem ganz geil. Kurz mal das Tempo herausgenommen, Stakkato-Riffs dazu und ab in den drückenden Refrainpart. Ein Solo fehlt ja noch. Klar, kommt natürlich. Aber eher nicht so prickelnd. Am Ende noch einmal Vollgas und Ende im Gelände.

Um ein wenig Abwechslung in die Geschichte zu bringen, gibt es zu Beginn bei The Abyss ein kleines Intro und der Song bietet Einflüsse aus dem Death Metal an. Auch der Sänger growlt mal ab und zu, aber der Song nimmt mich nicht mit auf ihre Reise.

Burning In Exile ist ein Album mit echt guten Songs, aber auch mit Standardware. Kann man sich aber echt gut geben. „Old Dudes playing Metal“ – so die eigene Aussage der Band. Da kann ja auch nur alte Schule bei herauskommen. Thrash, irgendwo zwischen Exodus, Testament und Sacred Reich.

Infex – Burning In Exile
Fazit
Die Band selber bezeichnet ihren Stil als Crossover Thrash Metal, allerdings überwiegt der Thrash Metal Anteil total. Einflüsse aus dem Hardcore, Death Metal und Black Metal sind zwar hör- und spürbar, sind aber zweitrangig. Richtig geile Songs gehen mit bekanntem Material einher.

Anspieltipps: The Burning und Acid Reign
Michael E.
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