Insomnium am 03.12.2023 in der Music Hall Geiselwind

Insomnium rocken im Rahmen ihrer European Tour 2023 vor 300 Fans in Geiselwind – Musik von "Anno 1696" beherrscht den musikalischen Abend der Finnen

Event: Insomnium European Tour 2023

Künstler: Kvaen, In Mourning, Insomnium

Ort: Geiselwind, Music Hall

Datum: 03.12.2023

Kosten: ca. 35

Genre: Melodic Death Metal

Besucher: ca. 300

Veranstalter: Contra Promotion

Link: https://www.contrapromotion.com/

Setlist Insomnium:

  1. 1696
  2. Ephemeral
  3. White Christ
  4. Pale Morning Star
  5. Only One Who Waits
  6. Change Of Heart
  7. And Bells They Toll
  8. Lilian
  9. Rapids
  10. Gale
  11. Mortal Share
  12. Song Of The Dusk
  13. Primeval Dark
  14. While We Sleep
  15. Weighed Down With Sorrow

Mit Sonntag, dem 3. Dezember, haben sich Insomnium zwar einen ungünstigen Konzerttag in der Geiselwinder Music Hall ausgesucht, dennoch finden sich 300 hartgesottene Fans der Melodic Death Band ein, um mit ihnen gemeinsam einen großen Metalabend zu feiern.

Kvaen

Seit dem 5. November tourt die Band mit ihrem jüngsten Album Anno 1696 durch Europa. Ihre ausgedehnte Tour führt sie durch elf Länder und natürlich auch nach Deutschland, wo viele Fans sich schon auf ihre Konzerte freuen. Unterstützt werden die finnischen Melodic Deather von dem Black Metal Projekt Kvaen und der Melodic Death Combo In Mourning.

Schon sehr zeitig, und zwar um 19:30 Uhr läutet die erste Vorband des Abends, das schwedische Black Metal Projekt Kvaen, den Abend ein. Schon mit ihren 2020 erschienenen Debütalbum The Funeral Pyre haben sie einen kräftigen Fußabdruck in der Szene hinterlassen und auch das aktuelle Werk The Great Below schlägt in die gleiche Kerbe. Vorrangig ist hier das Uptempo, wobei auch die melodischen Bögen nicht vernachlässigt werden. Ihre Musik ballert sich von Anfang an in die Gehörgänge der Fans und es gibt ordentlich was auf die Ohren. Auch Nicht-Blackmetaller haben an Kvaen ihre wahre Freude. Ich kann das nur bestätigen. Die fleißigen Schweden betreiben nach dem Gig auch ihren Merchandisestand selbst und erfreuen sich großen Zuspruch.

In Mourning

Nach 30 Minuten wird das Ende des Black Metal Programms eingeläutet. Zeit für den zweiten Opener. In Mourning werden oft mit Opeth verglichen und machen bereits seit der Jahrtausendwende Melodic Death Metal. Ihr aktuelles Album The Bleeding Veil zeigt mehr Melodie als Progressivität und reiht sich gut an Insomnium ein. Die Instrumentalparts sind bei dem Auftritt der Schweden aus Falun bestimmend und lassen viel Platz für Eigeninterpretationen und musikalische Vielfalt. Das vierzigminütige Set wird positiv vom Publikum quittiert, mich dagegen hat die Band nicht so stark abgeholt. Dafür gefällt mir Kvaen sehr gut!

Die Fans rücken jetzt weiter nach vorne. Nur noch eine kurze Umbaupause, dann dürfen endlich Insomnium ran. Gegen 21:30 Uhr ist es für die Finnen so weit und sie eröffnen mit 1696 den Abend, nach ihrem gleichnamigen aktuellen Album Anno 1696. Nachdem die Presse die letzten Werke der Melodic Death Heroen eher als „zu ruhig“ abtat, zeigt die Band jetzt erneut, was in ihnen steckt: nämlich Power, Energie und eine große Portion Spielfreude.

Sie liefern nicht nur ein exzellentes Set an Gitarre, Bass und Schlagzeug ab, der Sound ergänzt sich in einer geschlossenen Einheit mit der Stimme von Sänger Niilo Sevänen. Seine Kurzgeschichten über die Hexenverfolgungen und der darauf gründenden Hungersnot sind die Grundlage für das Konzeptalbum Anno 1696.

Insomnium

Das Album soll zum einen die bisherigen Schaffensperioden der Finnen aufgreifen sowie Folk und Balladen mit schnellen Midtempo-Einheiten verbinden. Das ist ihnen meiner Meinung nach sehr gelungen und es macht einfach Spaß, Insomnium zuzuhören. Für mich sind die Melodic Deather, die bereits seit 1997 in der Metalszene mitmischen, eine der brillantesten Bands ihres Genres. Selten erlebt man die Symbiose zwischen Musik und Gesang so stimmig wie bei Insomnium. So sind die aktuellen Songs wie White Christ, Change Of Heart, Rapids und Gale genauso ein Hörgenuss wie die älteren Stücke Ephemeral, Pale Morning Star und Only One Who Waits. Dazwischen werden die Fans immer wieder zum Mitmachen animiert, fleißig gemosht und einige deutsche Begrüßungsworte richtet Niilo auch an die Zuschauer.

Nach den drei Zugaben Primeval Dark, While We Sleep, Weighed Down With Sorrow endet die grandiose Vorstellung von Insomnium nach 90 Minuten. Mit noch sieben Konzerten darf die Melodic Death Band das deutsche Publikum begeistern, dann geht die Band in den verdienten Winterurlaub.

Aber im neuen Jahr werden wir die fleißige Band sicherlich wieder auf dem einen oder anderen Konzert oder Festival live erleben dürfen.