“Was für ein unentspannter Bandname!“
Artist: Kairon; IRSE!
Herkunft: Finnland
Album: Ruination
Spiellänge: 57:22 Minuten
Genre: Kaustrock, Shoegaze, Psych Rock, Space Rock
Release: 03.02.2017
Label: Svart Records
Link: https://www.facebook.com/pg/kaironirse/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Dmitry Melet,
Niko Lehdontie,
Johannes Kohal,
Lasse Luhta
Tracklist:
- Sinister Waters I
- Sinister Waters II
- Llullaillaco
- Starik
- Porphyrogennetos
- Ruination
Eine wilde Sound Wand fahren die vier Finnen von Kairon; IRSE! auf, die einen ganzen Schwung Old School Rock-Einflüsse und moderne Varianten vereinen. Als so Konfus wie den Bandnamen selbst darf man die Kunst der Skandinavier ebenso bezeichnen, die teilweise in lärmende Höhepunkte gehievt wird. In fast einer Stunde führen Kairon; IRSE! den Hörer durch harmonische Täler bis hin auf die höchsten Bergspitzen, die durch schwere Stürme gebeutelt werden. In den sechs Kompositionen befinden sich diverse emotionale Facetten, die in ihrem einzelnen zu einem tosenden Gewitter heranschwellen.
Ruination beginnt beinahe andächtig mit Sinister Waters I und Sinister Waters II. Leicht Spacig und mit einer guten Portion Psychedelic Rock gehen die Stücke recht easy ab und machen einen entspannten Start möglich, der schon auf die ersten kleine Höhepunkte blickt. Der Bass wabert und wird wie ein wilder Hengst vom Zaum gelassen um im wilden Ritt das Tempo anzuziehen. Mit den beiden ersten Titeln hat man dann bereits die Hälfte des gesamten Silberling hinter sich gebracht. Störrisch im Gefühlschaos versunken muss man Ruination wie ein pubertierendes Kind aufnehmen. Immer mit dem Kopf durch die Wand versuchen die sechs Songs eine Eigendynamik an den Tag zu legen, die entweder dem Longplayer den Todesstoß gibt oder zu einem heißen Eisen empor steigen lässt. Reinreden braucht man bei Kairon; IRSE! gar nicht erst zu versuchen. Jedes mahnende Wort des doch so klugen Erwachsenen und erfahrenen Vormund wird im Keim erstickt. Dadurch kann Ruination eine jugendliche blauäugigkeit Vorzeigen und ist trotzdem sprunghaft und naiv ohne dabei auf der Stelle zu treten. Der Mut macht sich bezahlt, auch wenn die schwere Kost nicht ohne Magenverstimmung durch alle Gedärme wandern dürfte.