Leprous – The Congregation

“Eine Kongregation von Wirrungen und Wendungen.“

Artist: Leprous

Herkunft: Oslo, Norwegen

Album: The Congregation

Spiellänge: 65:46 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 25.05.2015

Label: InsideOut Music

Link: https://www.facebook.com/leprousband und http://www.leprous.net/

Produktion: von Jens Bogren

Bandmitglieder:

Gesang und Keyboard – Einar Solberg
Gitarre und Gesang – Tor Oddmund Suhrke
Gitarre und Backgroundgesang – Øystein Landsverk
Schlagzeug – Baard Kolstad

Tracklist:

  1. The Price
  2. Third Law
  3. Rewind
  4. The Flood
  5. Triumphant
  6. Within My Fence
  7. Red
  8. Slave
  9. Moon
  10. Down
  11. Lower

CD Booklet

Gegründet wurden Leprous im Jahr 2001, wobei sie sich neben ihrer eigenen Karriere auch bereits als Backingband von Ihsahn (Emperor) ins Scheinwerferlicht gespielt haben. Das erste Album Tall Poppy Syndrome kam im Jahr 2009 auf den Markt, danach wurden mit Bilateral (2011) und Coal (2013) die nächsten Alben veröffentlicht. Am 25.05.2015 erscheint das vierte Album The Congregation.

Mit The Price startet das Album, ein noch relativ eingängiges, aber nichtsdestotrotz sehr interessantes Stück Progressive Metal. Die sehr regelmäßigen Wechsel zwischen den gleichartigen instrumentalen Parts und den Gesangsparts bieten einen guten Einstieg in das Album.

Sehr wild und chaotisch fängt Third Law an, geht dann aber über in ein teilweise Muse-artiges Stück, das viele Wirrungen und Wendungen beinhaltet. Ziemlich kompliziert, und ich hoffe ehrlich gesagt, es geht nicht so weiter.

Richtig interessant wird es mit Rewind, das im Gegensatz zu Third Law sehr verhalten nur mit Gitarre startet, bis dann die Keyboards und der Rest der Instrumente einsteigen. Sehr gelungen finde ich hier das Schlagzeugspiel, das das Lied schneller erscheinen lässt, als es wirklich ist. Über den Verlauf der Spielzeit gibt es immer wieder sehr gelungen gesetzte Eruptionen, die mich an ein plötzlich auftauchendes Unwetter erinnern, das genauso schnell vorbei ist, wie es ausgebrochen ist. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, baut sich das komplette Lied zum Ende hin noch insgesamt auf, inklusive blackmetalartigen Screams von Einar Solberg. Schwierig zu beschreiben, am besten selbst anhören. 😉

Mit waberndem Keyboardsound geht es bei The Flood los, man könnte fast ins meditieren kommen. Der abrupte Wechsel vom sehr ruhigen Start zum ersten Ausbruch lässt mich dann aber mächtig zusammenzucken. Jetzt wird das Keyboardspiel von den sehr tief gestimmten Gitarren fortgeführt, was mich mal einen Gedanken an Meshuggah verschwenden lässt.

Mit Triumphant und Within My Fence folgen die beiden kürzesten Songs des Albums, und ich überlege bei mir, ob es Einar Solberg schwer gefallen sein mag, diese genauso komplett zu gestalten, wie die langen Songs, bei denen er sich ja doch etwas mehr ausbreiten kann.

Bei den folgenden Songs hätte man meiner Meinung nach aber auch gern an der einen oder anderen Stelle etwas straffen können, denn einiges nutzt sich doch mit der steigenden Zahl der Wiederholungen leicht ab. Außerdem klingen sie teilweise doch arg düster und verzweifelt. Aus diesem Schema bricht Down dann noch mal etwas aus, wobei mich der Beginn des Songs auch an den Beginn des Albums erinnert, womit wir wieder bei den Wiederholungen wären. Und wie bei Third Law muss ich auch hier des Öfteren an Muse denken.

Der letzte Song Lower, wieder ein kürzerer, wechselt dann wieder zwischen sehr getragenen Passagen und ziemlich extremen Ausbrüchen, wobei man insbesondere in den ruhigeren Teilen ein letztes Mal die Gelegenheit hat, dem wunderbaren Schlagzeugspiel von Baard Kolstad zu lauschen.

Fazit: Im Gegensatz zu meinen schreibenden Kollegen kenne ich die Vorgängeralben von Leprous nur ansatzweise, kann (und will) also auch keine Vergleiche anstellen. Aber allein schon durch den Gesang von Einar Solberg hebt sich das Album aus der Masse der Progressive Alben heraus. Auch das Songwriting ist schon ziemlich einzigartig, aber die Spielwiese beim Progressive Metal ist natürlich sehr ausgedehnt. Mir würde auch nur eine ansatzweise vergleichbar klingende Band einfallen, und das sind Temple Of Thieves. Kein einfach zu hörendes Album, aber das wollten Leprous auch sicherlich nicht erschaffen.

Anspieltipps: The Price, Rewind und Down
Heike L.
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