Artist: Lesser Glow
Herkunft: Boston, USA
Album: Nullity
Spiellänge: 38:55 Minuten
Genre: Doom, Sludge, Post Metal
Release: 29.05.2020
Label: Pelagic Records
Link: www.facebook.com/Lesserglow
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Seth Botos
Gesang – Alec Rodriguez
Gitarre – Andrew Nault
Gitarre – Ben Gram
Bass – Scott Conza
Tracklist:
1. The Great Imitator
2. Red Ayrag
3. Fosterng The Nullity
4. Alone In The Column
5. Versterven
6. I Am The Island
7. The Great Filter
8. Toba
Am 29.05.2020 erscheint beim deutschen Label Pelagic Records das neue Album Nullity des Bostoner Quintetts Lesser Glow. Erscheinen wird es auf CD, Black Vinyl und limted Coloured Vinyl (Limited milky clear with light black/blue splatter).
Nullity ist nach dem Debüt Ruined (2018, ebenfalls erschienen bei Pelagic Records) der zweite Output der Doom/Sludge/Post Metaller.
Was kann man wohl von einer Band erwarten, die sich übersetzt „Geringes Leuchten“ nennt und ihrem neuen Output den Titel „Nichtigkeit“ gibt? Wohl nichts, oder!? Was dann auf den Hörer zurollt, ist eine allumfassende Lawine aus Doom, Sludge und Post Metal und viel Atmosphäre.
Massiv, ungeheuerlich, voll in die Fresse auf der einen Seite – atmosphärisch, düster und herunterziehend auf der anderen Seite. Wenn sich Nullity, also die Nichtigkeit, so angehört, wie auf dem vorliegenden Album von Lesser Glow, dann ist Nichtigkeit absolut geil. Unnachgiebige schwere Doom/Sludge Riffwalzen plätten einfach alles und wechseln sich mit melodisch-atmosphärischen Fragmenten ab. Die melodischen-atmosphärischen Fragmente werden absolut benötig, da man sonst erschlagen werden könnte. Durch diese absolut gelungene Mischung erhält die Scheibe eine totale Aufwertung.
Irgendwie ist man hin- und hergerissen. Man muss sich das so ungefähr vorstellen: Da bekommst du eine Zeit lang unablässig eins auf die Fresse und es schmerzt, dann wird die andere Wange, die du dann natürlich hinhalten willst, sanft gestreichelt und fast umschmeichelt.
Der Bostoner Fünfer Lesser Glow versteht es vorzüglich, dieses Wechselspiel unablässig hinzubekommen. So muss sich moderner Post Metal anhören. Da kann ich den Jungs einfach nur ein Kompliment machen. Klar ist für mich auch, dass Lesser Glow mit dieser Art von Musik auch unbedingt bei dem deutschen Label Pelagic Records landen mussten. Labelchef Robin Staps ist ja schließlich mit seiner Band The Ocean für ähnliche Post Metal Ausflüge bekannt.
Nullity ist unbestreitbar schwer, massiv und ja vielleicht auch hässlich, aber in einer Koexistenz von Leichtigkeit und Atmosphäre und vielleicht auch Schönheit. Schwer und dennoch leicht, auf jeden Fall eindringlich.
Inhaltlich geht es bei Nullity um die Existenz des Menschen als Parasiten des Planeten, wobei dabei Schöpfungsmythen ebenso berücksichtigt werden, wie das letztlich unvermeidliche Massenaussterben der Menschheit auf der Erde. Also ein unentwegter, unvermeidbarer Kampf. Dieser spiegelt sich auf dem vorliegenden Album genial wider.