Lordi: kündigen dreistündigen Livestream zum 14. Jahrestag des ESC-Sieges an

Monster Rocker spielen live vom Lordi Square in Finnland

Am 20. Mai 2006 wurden die finnischen Hardrock Monster von Lordi von einem Tag auf den anderen weltberühmt, denn mit ihrem Song Hard Rock Hallelujah gewannen die Finnen fulminant für ihr Heimatland das Finale des Eurovision Song Contest in der griechischen Hauptstadt Athen. Lordi hatten keine Chance beim Musikwettbewerb für Komponisten, Textdichter und Songwriter, aber mit vollem Körper-und Kostümeinsatz nutzten sie genau diese. Alle traditionellen ESC-Fans, die sich schon 2005, bei der Glam Rock Nummer der norwegischen Band Wig Wam, abrupt und angewidert abgewendet hatten, erlitten bei der finnischen Hymne nun ein Schleudertrauma. In den Ohren von Ralph Siegel und seinen Trällerelsen muss Hard Rock Hallelujah geklungen haben, wie der Lärm der ewigen Baustelle des Berliner Flughafens BER. Aber es nutzte alles nichts, die finnischen Monster blieben mit insgesamt 292 Punkten in der Abstimmung unschlagbar und hatten am Ende satte 44 Punkte mehr als der Zweitplatzierte. Für Siegel gab es auch 2006 kein bisschen Frieden. Die Zuschauer, die in der Abstimmung für den Lordi Sieg gesorgt hatten, haben sich ganz offenbar nicht von alten ESC-Hörgewohnheiten und auch nicht von übertriebenen Schönheitsidealen leiten lassen, denn Mr. Lordi gab sich als gehörnter Herrscher der Unterwelt, während Bassist Ox als skelettierte Mischung aus Mensch und Stier an den Start ging. Gitarrist Amen sorgte als wiederauferstandene Mumie für ägyptisches Feeling, Schlagwerker Kita rockte als außerirdisches Monster die Hütte und Keyboarderin Awa sorgte mit grünem Teint und Vampirzähnen für Schrecken. Die Metalgemeinde Europas hatte sich verschworen und Lordi schrieben Grand Prix Geschichte, während die deutschen Texas Lightning ein weiteres Mal die Arschkarte hatten und auf einem enttäuschenden Platz 15 landeten.

Die finnischen Monster Rocker sind auch 2020, 14 Jahre nach ihrem sensationellen ESC-Sieg, noch aktiv, nur die Welt ist eine andere. Eigentlich sollte ich die hartrockenden Orks am 26. März 2020 in der Konzertfabrik Z7 sehen, doch anstatt die Finnen, kam das Coronavirus und legte nahezu jedes öffentliche Leben lahm. Die Menschen sitzen seit Wochen in der Quarantäne, Kontaktverbote verhindern Konzerte und Festivals, doch all das kann die Horror-Gestalten von Lordi nicht abschrecken. Im Mai 2020 jährt sich der ESC-Sieg zum 14. Mal und das will gefeiert werden. Deshalb zeigen die Finnen dem Virus den Stinkefinger. Am 22. Mai 2020 heißt es Scarctic Circle Gathering – Scream Stream, denn Mr. Lordi & Co spielen eine mindestens drei Stunden andauernde Show live vom Lordi Square in Rovaniemi, der Hauptstadt der finnischen Provinz Lappland, und streamen diese im Netz und in die Wohnzimmer aller Fans. Des Weiteren ist wohl ein Livechat mit den Horror Finnen geplant. Die Setlist des Abends kann von jedem Einzelnen mitbestimmt werden, denn man will eine Show mit allen Hits und vielen Raritäten spielen. Über die Facebook-Seite der Band kann noch bis zum 16. April um 23:59 Uhr abgestimmt werden, pro Person können fünf Songs angegeben werden.

Tickets für die ESC-Anniversary-Show gibt es für 12,- € hier.