Memoth – I Am The Night (Demo)

Stoner Doom aus Ostwestfalen

Artist: Memoth

Herkunft: Lippe, Deutschland

Album: I Am The Night (Demo)

Spiellänge: 39:27 Minuten

Genre: Stoner Doom

Release: 03.04.2020

Label: Independent

Link: https://www.facebook.com/memothband

Bandmitglieder:

Gesang – Jenny Gölz
Gitarre – Kevin Bartels
Schlagzeug  – Daniel Gölz
Gitarre – Johan de Jager
Bass – Benedikt Feiertag

Tracklist:

1. Memoth
2. Voodoo
3. Betrayed By Moonlight
4. I Am The Night
5. Blind Colours

Schon mal was von Stoner Doom aus Lippe/Ostwestfalen gehört? Nein? Ich bis vor Kurzem auch noch nicht! Aber den gibt es tatsächlich in Gestalt von Memoth! Die Band hat gerade erst im April ihr fünf Songs umfassendes Demo I Am The Night in Eigenregie veröffentlicht. Erhältlich ist es über das Bandcamp als Download und CD.

Die 2018 gegründete Band verschreibt sich einem langsam, schweren und drückenden Stoner Doom. Ihre Songs zeichnen sich durch eine tolle Atmosphäre, die zum Teil bluesig-energisch geladen ist, aus. Im Zentrum der Band steht eine angehende Hohepriesterin des Dooms mit Namen Jenny Gölz.

Ich muss gestehen, dass mich Memoth mit ihrer Art von Mucke sofort begeistert haben. Das klingt richtig spannend, was die Band da macht, ohne eine große Lippe zu riskieren. Eine deutsche Band, die ich irgendwo zwischen Bands wie Windhand und Jex Thoth einreihen würde.

Die Band richtet an ihre Fans im Begleittext zur Demo folgende Botschaft:

„Aus der dunkelsten Nacht Ostwestfalens sind die Kreaturen von Memoth dem Licht gefolgt und haben Feuer gefangen! Sie brennen für quälend langsamen Doommetal und schweben auf bluesig-melodiösen Schwingen durch übersinnliche Mirakel.

Ergebt euch den berauschenden Botschaften der Sängerin und werdet eins mit Zeit und Sound.

Doch seid gewarnt: Bei diesem Flug gibt es kein zurück.“

Diese Botschaft mag recht pathetisch klingen, ich kann aber jedes Wort unterstreichen. Das Quintett ist dem Doom verfallen. Wie eine Motte wird sie vom Doom angezogen und sie müssen aufpassen, dass sie vor Ekstase nicht dem Licht des Dooms verfallen und wie eine Motte verbrennen.

Der Opener Memoth eröffnet schwerfällig. Dunkel trällert der Song vor sich hin. Wunderbare Bassläufe. Nach ca. 1 1/30 Minuten vernehmen wir die bemerkenswerte und betörend angenehme Stimme von Jenny Golz. Ich habe ja bereits geschrieben: eine angehende Hohepriesterin des Dooms. Vlt. lasten wir ihr da auch schon sehr hohe Bürden auf, denn da haben wir solche Schwestern wie Jex Thoth, Dorthia Cottrell oder Soozi Chameleone im Convent der allmächtigen Hohepriesterinnen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Eine Princess of Doom, die den beschwörenden Voodoo des Dooms äußerst gut beherrscht ist sie allemal. Dies beweist sie in wunderbarer Form in dem nun folgenden Song Voodoo.

Die Band zieht ihren Stoner Doom beeindruckend gradlinig durch. Da gibt es keinen Verrat etwa in andere Bereiche abzuweichen. So schlängelt man sich weiter geschickt mit einer gehörigen Portion Doom in Betrayed By Moonlight durch die Gehörgänge. Der Song ist mit knappen zehn Minuten der Längste auf dem Demo und bleibt in seiner Gesamtheit recht spannend. Glänzend in diesem Mondlicht neben einem gehörigen doomigen Groove natürlich Princess Jenny Golz.

Anzumerken ist, dass sich ihre Stimme zwar wohlig hervorhebt, jedoch nie in den Vordergrund drängt. Sie drängt sich eher in die Nacht, die sich als nächster Song mit dem Titel I Am The Night anschließt. Er zieht zunächst mit einem leicht bluesigen Intro den Hörer in den Bann und nimmt uns dann cool und düster im doomigen Galopp mit. Nach diesem Ausritt in die Nacht werden wir mit Blind Colours in ein doomiges Farbengewitter entlassen.

Was bleibt, sind fünf ansprechende Stoner Doom Songs, die wirklich absolut cool sind. Da freue ich mich bereits, demnächst dann hoffentlich einem Liveauftritt der Band einmal beiwohnen zu dürfen und nach den Hohepriesterinnen des Dooms Jex Thoth, Dorthia Cottrell und Soozi Chameleone endlich auch die Princess Of Doom Jenny Golz persönlich kennenzulernen.

Memoth – I Am The Night (Demo)
Fazit
Memoth - I Am The Night ist für mich ein sehr gelungenes Demo der Stoner Doom Band aus Lippe. Tolle, doomgeschwängerte Stoner Mucke, die zum Mitnicken animiert. Neben den Instrumentalisten gibt Sängerin Jenny Golz einen tollen Einstand ab. Immer präsent, jedoch nie in den Vordergrund drängend, hat Princess Jenny Golz alle Chancen im Convent der Hohepriesterinnen des Doom aufgenommen zu werden.

Anspieltipps: Memoth, Voodoo und I Am The Night
Juergen S.
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