Narbeleth – Svmma Cvm Nox Arcana

Eine starke Antwort auf erste Zweifel

Artist: Narbeleth

Herkunft: Havanna, Kuba

Album: Svmma Cvm Nox Arcana

Spiellänge: 41:40 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 11.06.2021

Label: Folter Records

Link: https://www.facebook.com/Narbeleth.BlackMetal

Bandmitglieder:

Gesang, Bass, Gitarre – Dakkar
Schlagzeug – Vindok

Tracklist:

  1. Nox Arcana
  2. Cold Whisper Carried By The Wind
  3.  A Throne Over The Seven Stars
  4. Gates Of The Beyond
  5. Moon Of A Thousand Shapes
  6. Towards The Most Primitive Matter Of Our Nature
  7. Hear The Pale Moon Speak The Arcane Secrets
  8. The Boiling Blood (Nettlecarrier Cover)

Das fünfte Album Svmma Cvm Nox Arcana der exotischen Black Metal Combo Narbeleth wurde letzte Woche veröffentlicht. Seit 2017 wurde es ruhig um das Duo aus Havanna, welches mit den letzten drei Alben A Hatred Manifesto, Through Blackness And Remote Places und Indomitvs eine ordentliche Duftnote hinterließ. Mastermind Dakkar hatten wir vor sieben Jahren zum Interview und werden im Zuge dieses Reviews abermals ein Gespräch mit ihm suchen. Erst einmal drehen wir Svmma Cvm Nox Arcana laut auf. Mit dem Silberling bleiben die Künstler dem deutschen Label Folter Records treu, bei dem sie mit dem zweiten Output A Hatred Manifesto gelandet waren. In 40 Minuten zementieren acht Tracks den Sockel für das neue Manifest, welches fest an der Tür zur Hölle rüttelt. Sinnbildlich findet man dieses auf dem Artwork wieder. Schlicht dunkel und geheimnisvoll liegt die Unterwelt vorm Käufer, die schnell geöffnet werden kann. Neben dem Kopf von Narbeleth, der alle Instrumente sowie die Vocals einspielt, steht sein einziger Mitstreiter Vindok, der seit 2017 die glühenden Felle gerbt.

Das letzte Album Indomitvs hat zwar eine kleine Delle in der Formkurve hinterlassen, dafür haben sich die beiden Musiker wunderbar als Duo zusammengerauft. Das Ergebnis gibt es in diesen Kompositionen serviert. Kräftig, hasserfüllt, mit vielen dichten Riffs geht es mit dem Opener Nox Arcana gleich zur Sache. Die Entwicklung steht Narbeleth gut zu Gesicht und kann ohne Probleme weiter ins Album getragen werden. Andächtig, gar atmosphärisch driftet Cold Whisper Carried By The Wind in die zweite Sektion. Midtempopassagen geben blankem Hass Luft für rasende Gegenspieler, die losgelöst Blast Beats und drückende Salven aus den Abspielgeräten dreschen. Gesetzt landet die wilde Fahrt bei A Throne Over The Seven Stars die den Kopfnick-Modus eingeschaltet hat. Sehr skandinavisch gehalten, könnten die Protagonisten aus der Black Metal Provinz auch ohne Probleme aus Norwegen oder Schweden stammen. Immer mit einer gewissen Grundmelodie versehen, erklingen A Throne Over The Seven Stars oder Gates Of The Beyond, die das Gerüst nach dem gelungenen Start bilden und weitere Abwechslung in der Ausrichtung von Narbeleth offenbaren. Immer wenn man denkt, dass Dakkar im Songwriting viel Platz für eine tonnenschwere Handbremse gelassen hat, rollt der pechschwarze Zug aufs Neue los. Auch, oder gerade wenn man von der Formation schon öfter was gehört hat, wird man beim fünften Langeisen überrascht. Schwachpunkte kann man gar nicht ausmachen, da alle Tracks auf einem gleich hohen Niveau den Weg in das frostige Herz finden. Leicht holzig und roh wird nicht jeder Sonnenstrahl verbannt und auch die Grundtemperatur liegt noch gerade über dem Gefrierpunkt. Soll bedeuten, frostige Handschriften kann man nicht absprechen, klirrend kalt jedoch sind maximal die Hände von Dakkar, wenn er diese an eure Kehle legt. Feuer frei und auf zum Schlussdrittel. Towards The Most Primitive Matter Of Our Nature gibt Gas, der Titel dürfte aufgrund seiner Länge jedoch nur schwer im Kopf bleiben. Gleiches Schicksal ereilt Hear The Pale Moon Speak The Arcane Secrets, der gut umgesetzt wurde und technisch keine Mängel offenbart. Last But Not Least das Nettlecarrier Cover The Boiling Blood unterstreicht den Wunsch, im norwegischen Genre Spektrum zu wildern. Genau da gehören Narbeleth spätestens mit Svmma Cvm Nox Arcana hin.

Narbeleth – Svmma Cvm Nox Arcana
Fazit
Mit dem Nettlecarrier Cover The Boiling Blood im Kopf kann man nur zufrieden noch einmal wiederholen, das Narbeleth einen großen Sprung nach vorne gemacht haben. Indomitvs, das für mich persönlich schwächste Album, war der Sprung in andere Gefilde. Vielleicht musste dieser Umweg gegangen werden, um auf den tödlichen Pfad der Tugend zurückzukehren. Das Höllentor weit aufgetreten, gibt es nach wenigen Sekunden kein Entrinnen mehr. Für mich bislang das Comeback des Jahres in Sachen schwarz Metal, obgleich Narbeleth theoretisch nie weg waren. 

Anspieltipps: Cold Whisper Carried By The Wind und Moon Of A Thousand Shapes
René W.
8.5
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