Neaera – Neaera

Mit voller Power und neuem Werk zurück

Artist: Neaera

Herkunft: Münster, Deutschland

Album: Neaera

Spiellänge: 43:46 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Death Metal

Release: 28.02.2020

Label: Metal Blade Records

Link: http://www.neaera.com
https://www.facebook.com/neaeraofficial
https://www.instagram.com/neaeraofficial/
https://twitter.com/neaera

Bandmitglieder:

Gesang – Benny Hilleke
Bassgitarre – Benjamin Donath
Gitarre – Tobias Buck
Gitarre – Stefan Keller
Schlagzeug – Sebastian Heldt

Tracklist:

  1. (Un)drowned
  2. Catalyst
  3. False Shepherds
  4. Resurrection Of Wrath
  5. Carriers
  6. Rid The Earth Of The Human Virus
  7. Sunset Of Mankind
  8. Lifeless
  9. Eruption In Reverse
  10. Torchbearer
  11. Deathless

Neaera sind nach fünf Jahren wieder zurück auf der Landkarte und veröffentlichen nach über sieben Jahren ihr neues und insgesamt siebtes Album! „Es war gut, damals einen Schlussstrich zu ziehen. Wir brauchten das und haben uns an der guten alten Partyweisheit orientiert: Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist. Aber in dem Fall sind wir wieder umgedreht – der DJ war nämlich einfach zu gut und das Buffet noch nicht komplett leer gefressen„, berichtet Sänger Benny Hilleke. Gegründet im Jahre 2003, sind Neaera seit 2004 bei Metal Blade Records unter Vertrag und haben in dieser Zeit sechs Alben veröffentlicht, die sowohl Fans als auch Presse überzeugt haben und sich teilweise auch in den deutschen Albumcharts platzieren konnten. Nach unzähligen Shows in ganz Europa und Auftritten bei namhaften Festivals, verkündete die Band im Jahre 2015 überraschenderweise ihre Auflösung und verabschiedete sich noch im Dezember des selbigen Jahres mit einer ausverkauften Abschiedstournee – gefolgt von einer langen Funkstille. Aber im Metal wird so schnell nicht vergessen und vier Jahre später spielten Neaera aufgrund der hohen Nachfrage zwei exklusive Shows, bei denen das Feedback nicht besser hätte sein können. Das Feuer war im wahrsten Sinne neu entfacht und Gitarrist Tobias Buck fing an, sich mit ersten Songideen zu beschäftigen: „Ich hatte einfach wieder richtig Bock drauf und habe mich direkt mit unserem Freund und späteren Produzenten getroffen, um in seinem Studio ein paar Sachen testweise einzuspielen. Die anderen Jungs waren von den ersten Hörproben sofort angefixt. Wir haben uns ein paar Monate später zusammen an einen Tisch gesetzt und uns gemeinsames für ein weiteres Album entschieden.“ Produzent Tristan Hachmeister kennt die Bandmitglieder seit vielen Jahren und stand bei einigen Shows sogar als Aushilfsgitarrist mit auf der Bühne. „Ich glaube, unser freundschaftliches Verhältnis hat sehr geholfen, das Maximum aus den Jungs rauszuholen. Speziell bei den Gesangsaufnahmen – denn Benny ist, wie viele andere Sänger auch, kein großer Freund von Studioaufnahmen, da die Live-Situation und die häufig damit verbundene Energie fehlt. Aber da ich sein Schrei-Spektrum kenne, habe ich mich auch nicht vorschnell zufriedengegeben.“ Außerdem konnten Neaera weitere altbewährte Kandidaten für sich gewinnen, welche die Band in ihren 16 Jahren Bandgeschichte bei den verschiedensten Alben begleitet haben. So wurde beispielsweise das Schlagzeug im Docma Klang Studio in Osnabrück aufgenommen, in dem bereits im Jahre 2004 das Demo eingespielt wurde. Für das Mixing und Mastering holte sich die Band niemand Geringeren als Jacob Hansen mit ins Boot! „Hansen hat damals schon bei unseren Alben Let The Tempest Come und Armamentarium einen grandiosen Job gemacht. Genau diesen Sound wollten wir bei diesem Album wiederhaben!“ freut sich Buck.

Kommen wir nach langer Vorrede zu dem neuen Werk, welches lange auf sich warten ließ. Bis es richtig losgeht, dauert es ca. eine Minute. Der Start ist zunächst ein Intro. Catalyst dreht dann gleich mal mächtig auf. Benny schreit und knurrt um die Wette. Der Refrain ist rund und melodisch. Ja, das klingt nach Neaera, wie man es kennt. Der Track gefällt auf Anhieb. False Shepherds ist die nächste Nummer im gleichen Stil. Resurrection Of Wrath macht auch keine Gefangenen. Etwas knurriger als die beiden Vorgänger, melodisch und schreiend im letzten Drittel. Kann man gut hören. Carriers knallt dann gleich mal mit einer Schreiattacke von Benny los. Stampfender Rhythmus, kurze Verschnaufpausen und dann wieder volle Fahrt voraus. Definitiv zum Headbangen geeignet und mit über fünf Minuten der Langläufer auf dem Werk. Rid The Earth Of The Human Virus, Sunset Of Mankind und Lifeless liefern die Neaera Trademarks, die man erwartet. Ansonsten reihen sich die Tracks zu den bisherigen Anmerkungen ein. Eruption In Reverse klingt anfänglich bzgl. der Gitarrenarbeit schon nach leicht angeschwärztem Metal. Der Track ist ansonsten eine ziemliche Walze und donnert sich geradeaus seinen Weg. Aber auch eine kurze Verschnaufpause ist dem Hörer gegönnt – dann wird das Gaspedal wieder bis zum Anschlag durchgetreten. Torchbearer reiht sich zu den Tracks Nummer sechs bis acht ein. Der Rausschmeißer nennt sich Deathless. Zum Schluss wird noch mal Todesmetal ohne jede Gnade angeboten. Schnell, hart, keine Kompromisse – Neaera klingen, wie Neaera eben klingen.

Neaera – Neaera
Fazit
Neaera werden mit dem Album die bestehende Fanbase mehr als zufriedenstellen. Feuer frei und geradeaus. Wo Neaera draufsteht, ist auch Neaera drin – auf diesem Werk steht sogar zweimal Neaera drauf. Wer bisher mit der Band nichts anfangen konnte, wird sich bestätigt fühlen. Große Innovation ist auf dem Album nicht zu finden – auch nicht nach sieben Jahren Studiopause. Das ist dann auch evtl. das Manko des Longplayers. Viele Titel ähneln sich auf konstantem, gutem Neaera Niveau. Ich gehöre zu den Menschen, die mit Neaera etwas anfangen können. Mir gefällt das Album gut. Es ist sicher nicht das Ei des Kolumbus – aber schön, die Jungs aus Münster wieder auf der Landkarte zu haben.

Anspieltipps: Catalyst, Carriers und Eruption In Reverse
Jürgen F.
8.5
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