Nocturnal Graves – In Outlaw’s Stand

Australische Outlaws mit roher Energie

Artist: Nocturnal Graves

Herkunft: Australien

Album: In Outlaw’s Stand

Spiellänge: 36:31 Minuten

Genre: Blackened Thrash/Death Metal

Release: 22.11.2021

Label: Season Of Mist Underground Activists

Link: https://nocturnalgravessom.bandcamp.com/album/an-outlaws-stand

Bandmitglieder:

Gesang – Prain
Gitarre – Decaylust
Gitarre – Shrapnel
Bassgitarre und Schlagzeug – Nuclear Exterminator

Tracklist:

  1. Death To Pigs
  2. Command For Conflict
  3. Ruthless Fight
  4. Across The Acheron
  5. No Mercy For Weakness
  6. Law Of The Blade
  7. Beyond The Flesh
  8. An Outlaw’s Stand

Diese Australier rund um Alleskönner Nuclear Exterminator sind auch schon seit 2004 dabei. NE ist das letzte Originalmitglied und hat auch schon alles innerhalb der Band gezockt. Außerdem war er schon in Bands wie Deströyer 666, Hobbs Angel Of Death oder Toxic Holocaust aktiv. Und da kommen noch so einige dazu. Auch die anderen Mitstreiter waren nicht untätig, besonders Gitarrist Shrapnel war 16 Jahre bei Deströyer 666 dabei. Nocturnal Graves sind aber auch keine Unbekannten mehr und machen sich auf den Weg, ihr viertes Album zu veröffentlichen. Vor der Pandemie waren sie auch ordentlich live unterwegs, aber vor allen in Australien, mit Bands wie Watain oder Deströyer 666. Die Pandemie haben sie ordentlich genutzt, sich Down Under eingeschlossen und neue Schlachtfetzen geschrieben.

Einer dieser Schlachtfetzen ist der Opener Death To Pigs. Rauschend und bedrohlich kommt eine Soundkulisse auf einen zugeflogen, bevor dann nach neunzig Sekunden einige Drumtöne erklingen. Wild und böse erklingt das Riffing, man befindet sich aber eigentlich noch im Aufbau des Songs. Nach einem Break und einigen Vorspielern geht die wilde Reise los. Schnelles Drumming und typische blackige Riffs werden absolviert. Der Gesang ist keifig, sehr giftig und passt zum Song. Ein gelungenes Riff wird verbraten, teilweise klingen die Gitarren dann hypnotisch. Die Doubelbass darf an einigen Stellen die Geschwindigkeit bestimmen. Nach einem thrashigen Riff gibt es wieder voll etwas auf die Zwölf. Ein kleines Solo wird mit eingebaut, der ganze Song klingt absolut hektisch und der Zuhörer wird quasi komplett überfallen. Hier und da nehmen sie aber zur rechten Zeit das Tempo heraus und das ist auch gut so.

Auch bei Command For Conflict ist das Geschwindigkeits- und Aggressionslevel sehr hoch. Eine derbe Mischung aus Black und Thrash Metal. Von Anfang an wird hier auf die Tube gedrückt, immer und immer wieder. Ganz kurz nimmt man mal mit einem deathigen Groove das Tempo raus, aber dann wird sofort wieder gemetzelt und Vollgas gegeben. So etwas kennt man von den schon erwähnten Landsmännern von Deströyer 666. Kurze Doublebasseinlage und dann wieder Vollgas. Danach besinnt man sich und schleppt sich langsam durch die Botanik. Ein geiles Solo wird hinzugefügt und ehe man sich versieht, kommt auch schon wieder der Bumerang zum Einsatz. Knüppel aus dem Sack und ab dafür. Gefangene dürfen gerne andere machen. Ein wildes Solo noch einmal, welches natürlich weggeballert wird, ein Kanonenknall am Ende und dann ist Feierabend.

No Mercy For Weakness – welch passender Songtitel für diese Art von Musik. Mit einem reitenden Riff und betonenden Drums legen die Burschen los und klingen alles andere als weich. Nach neunzig Sekunden holt man dann aber zu einem sehr atmosphärischen Part aus, welcher mich mit der Art und Weise ein wenig an Satyricon’s Mother Earth erinnert. Passt, denn dieser wird schöne sechzig Sekunden so präsentiert, um dann natürlich wieder den Knüppel kreisen zu lassen. Kurzes Solo dazu und ab dafür. Klingt mir aber ein wenig zu wirr und das Riffing haut mich auch nicht um, auch wenn dieses Chaos sicherlich hausgemacht ist und gewollt. Am Ende hört man noch ein No Mercy For Weakness und dann Feierabend.

Bei Law Of The Blade hört man auch die deathigen Einflüsse so richtig und es wird auch einmal gegrowlt. Natürlich wird auch hier geblastet ohne Ende.

Der CD Namensgeber kommt zuletzt und liefert ein blackig/thrashig angehauchtes Gitarren-Wirrwarr zu Beginn. Schön schmutzig. Break und dann bricht eben die Hölle rein. Das Tempo ist schön hoch, das Riffing thrashig und blackig, bis man dann in einen deathigen Midtempopart wechselt, um das Tempo sofort wieder anzuziehen. So mag ich das. Die Doublebass darf auch ordentlich ausrasten. Herrlich. Dann wird es langsam und atmosphärisch. Man schleppt und schleppt und bietet eine kleine Melodie, bevor dann wieder der Holzknüppel herausgeholt wird. Ja, geile Sache. Der deathige Midtempo-Groove erfolgt wieder und man wird erneut ein wenig atmosphärisch und groovt dann mal so richtig. Okay, man bietet nicht wirklich etwas Neues. Der Sound ist auf alt getrimmt, das Riffing kommt einem vertraut vor, aber das ist egal. Die screamenden Vocals klingen schön giftig und das eingestreute Solo sick ohne Ende.

Bei Law Of The Blade hört man auch die deathigen Einflüsse so richtig und es wird auch einmal gegrowlt. Natürlich wird auch hier geblastet ohne Ende.

Australische Outlaws mit roher Energie.

Nocturnal Graves – In Outlaw’s Stand
Fazit
Diese Australier rund um das ehemalige Deströyer 666 Mitglied Shrapnel haben die Pandemie genutzt und neue brutale Geschosse erschaffen. Wilde Raserei. Eine gelungene Mischung aus Black, Thrash und Death Metal. Überwiegend haut man alles kurz und klein, aber es werden zur rechten Zeit immer wieder langsame und atmosphärische Momente mit eingebaut, wobei das Aggressionslevel sehr hochgehalten wird. Hier und da ist es mir zu chaotisch, aber ansonsten echt eine gelungene brutale Angelegenheit. Musik von Sickos für Sickos.

Anspieltipps: Law Of The Blade und An Outlaw’s Stand
Michael E.
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