Photo @ Martin Ziaja

Notschrei – Track by Track zur aktuellen Debüt-EP „Aus Dem Nichts“

Frontmann Markus Fürderer plaudert aus dem Nähkästchen

Artist: Notschrei

Herkunft: Freiburg im Breisgau, Deutschland

Genre: Postcore

Link: https://www.notschrei.band

Photo @ Martin Ziaja

Die Band Notschrei kommt für viele Time For Metal-Leser sicherlich wie aus dem Nichts, denn obwohl die Band bereits seit 2018 ihr Unwesen im südbadischen Raum treibt, erschien erst im Juli 2020 ihre Debüt-EP Aus Dem Nichts und die Combo aus Freiburg im Breisgau wird greifbar für die hart rockende Core-Gemeinde. Die noch junge Band ordnet sich selbst dem Postcore zu und besteht aus Markus Fürderer (Vocals), Gilang Agitama (Guitar), Daniel Witzke (Guitar), Klaus Kirschbaum (Bass) und Tilman Collmer (Drums). Das „Jung“ bezieht sich jedoch ausschließlich auf das Bandbestehen, denn die Notschrei-Musiker sind alte Hasen in der Freiburger Musikszene. So kennt man Frontmann Markus Fürderer von der deutschsprachigen Freiburger Groove Metal Band Dekadenz, Gitarrist Gilang Agitama als Musiklehrer der Musikschule Nördlicher Breisgau, Bassist Klaus Kirschbaum von der Freiburger Groove/Thrash Metal Band Code Red Organisation und Schlagwerker Tilman Collmer ebenfalls von Code Red Organisation sowie der Freiburger Death/Thrash/Groove Metal Band Proke und der Freiburger Instrumental Rock-Band Exil46, mit der Collmer völlig andere Wege abseits des Metals geht, denn hier treffen zwei Streicher auf schwere Drums und Percussion, was aber nicht weiter verwunderlich ist, denn der Schlagzeuger ist zudem Mitglied des Philharmonischen Orchesters Freiburg. Bei Notschrei vereinen die Musiker nun corelastige Riffs und Shouts mit melodiösen Parts, melancholischen Texten und klarem Gesang. Thematisch werden soziale Missstände und menschliche Abgründe aufgegriffen. Von den Freiburgern wird man in Zukunft noch einiges hören und die vier Songs von Aus Dem Nichts werden in Zukunft die Circle Pits zum Explodieren bringen.

Grund genug, Sänger Markus zu bitten, uns und euch die einzelnen Songs von Aus Dem Nichts, Track by Track mit seinen eigenen Worten zu erläutern. Lest hier, was er zu Idee, Umsetzung, Hintergrund, Pleiten, Pech & Pannen, Studioarbeit … etc. zu sagen hat:

Aus Dem Nichts

Dieser Song war unsere erste gemeinsame Komposition. Er beginnt mit dem Titel des Songs Aus Dem Nichts … und genau das soll er auch transportieren. Das Intro soll Spannung aufbauen, den Hörer unwissend zurücklassen. Der Refrain ist bewusst in halftime und untypischen 6/4 Takt gespielt, damit er noch mehr groovt. Das Gitarrensolo haben wir extra ans Ende gelegt, sodass der Song mit einem Knall endet.

Der Text ist relativ schnell erklärt: Egal wie sicher und geborgen du dich im Moment fühlst, von jetzt auf gleich kann sich alles verändern und dein bis dato unbekümmertes Leben ins Wanken bringen.

Da diese EP unser Debüt ist, war der Name für uns relativ schnell klar. Das ist nur der Anfang.

Dunkle Tage

Gil hat uns das Intro im Proberaum vorgestellt. Wir waren sofort Feuer und Flamme.

Die atmosphärische ruhige Stimmung soll nur von kurzer Dauer sein, dann der Break, und das corelastige Strophen-Riff beginnt. Bis jetzt haben wir für diesen Song die beste Resonanz bekommen. Der Text ist schon älter, er ist entstanden, als ich persönlich eine schwierige Zeit durchgemacht habe.

Fun Fact zu den letzten Refrain-Gesangsaufnahmen: Der Lockdown war gestartet und unser Produzent bzw. Toningenieur Christoph Brandes (Iguana Studios) hat die Backing-Vocals mit Klaus zusammen virtuell aufgenommen. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.

Lass Los

Das Intro-Riff ist in einer Jam-Session im Proberaum entstanden. Vieles wurde instrumental und auch gesangstechnisch ausprobiert. Schlussendlich haben wir uns dann entschieden, nur den Bass und den Sprechgesang in der Strophe einzusetzen. Textlich wollte ich hauptsächlich ausdrücken, dass man sich von Menschen trennen muss, die einem nicht guttun.

Für den Refrain wollten wir eigentlich Freunde einladen für Gang-Shouts, jedoch das böse Coronavirus hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Was Bleibt

Das ist wohl der experimentellste Song auf der EP. Hier haben wir uns in verschiedene Richtungen ausgetobt. Poppige Melodien in der Strophe treffen auf Death Metal-Pig-Squeal-Gesang in der Bridge.

Dieser Song macht live absolut Laune und soll unsere grobe musikalische Entwicklung in die Zukunft weisen. Er soll die Blaupause für unseren Sound aufzeigen.

Kein Schubladendenken, keine musikalischen Grenzen. Für das steht die Band Notschrei.