“Kein Zufallsprodukt dieses spannende Erstlingswerk!“
Artist: Pantaleon
Herkunft: Köln, Deutschland
Album: Virus
Spiellänge: 54:06 Minuten
Genre: Progressive Metal, Rock
Release: 16.06.2017
Label: SAOL, H’art
Link: https://www.facebook.com/pg/pantaleon.band/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – Patrick Sühl
Gitarre – Xaver Schiffels
Bassgitarre – Sebastian Heuckmann
Schlagzeug – Kevin Kott
Tracklist:
- Virus
- Wake Up
- Condemned
- Slaves To Ourselves
- March Of The Titans
- The Only One
- Winter´s Sun
- Recovery
Die Kölner Pantaleon haben ihr Debütalbum Virus vor ca. zehn Wochen veröffentlicht. Das ist erst einmal nur was Besonderes für die noch frische Gruppe, könnte aber auch für alle Fans des gepflegten Progressive Metal eine positive Nachricht sein. Die Männer aus NRW verbinden Rock Elemente und Power Metal Riffs zu einem druckvollen progressiven Schlachtwerk. Mit den ersten acht Hymnen legen sie ihre Kunst für alle Interessierten frei.
Der Titeltrack darf die Platte eröffnen und hinterlässt eine sehr deutliche Duftnote. Sänger Patrick Sühl kommt gut an. Die Effekte wurden stimmig aufgezogen und die melodischen Bänder wurden nicht zu sehr überdehnt.Am Klischee-Power-Metal gerade vorbei geschrammt, setzen Pantaleon nur zu oft auf Gitarrist Xaver Schiffels, den Mann für die speziellen Momente. Dass der Opener nicht weniger als zehn Minuten auf dem Kerbholz hat, ist quasi ein Wunder. Ich habe selten gesehen, dass ein Debütalbum mit einem derart langen Werk die Karriere eröffnet, zudem verfliegt die Zeit wie im Nu. Sehr gut gestrickt mit vielen kleinen Eye Catchern versehen, kann man dem Quartett zu diesem mutigen Schritt nur gratulieren. Kleines und einziges Manko, welches ganz sicher Geschmacksache ist – die Lautstärke von Kevin Kott, der gerne in den Vordergrund geschoben mit der starken Gitarre ins Duell geht. Da hätte man auch etwas filigraner zu Werke gehen können. Auf der anderen Seite möchten Sebastian Heuckmann am Bass und seine Kollegen gleich zeigen, dass der Hörer nicht durch weichgespülte Kuschelpower Metal Hits geschoben wird, sondern dass die Kölner auch wissen, wo der berühmte Hammer hängt. Wake Up schließt gnadenlos an die ersten Minuten an und man bekommt spätestens bei Condemned vermittelt, dass die Jungs auch wissen, wie Thrash Metal geschrieben wird. Gesanglich bleibt alles beim Heavy Metal Klang, technisch rutschen die Deutschen gerne in Nevermore Regionen oder erinnern an härtere Icead Earth Nackenbrecher. Egal ob Slaves To Ourselves, The Ony One oder Recovery, alles macht Laune und hat Hand und Fuß. Die eingespielten Keyboardklänge werden unkonventionell eingestreut – nicht schlecht, aber manchmal ein wenig deplatziert. Dabei bleibt es, wenn man in negativere Regionen vordringen möchte. Das Konzept von Pantaleon macht die Newcomer zu einer feurigen Neuentdeckung, die man nicht von der Bettkante stoßen sollte.