Plagueborne – A Blueprint For Annihilation

Gewaltiges Shark Attack Debüt der Andernacher Todesmaschine

Artist: Plagueborne

Herkunft: Andernach, Deutschland

Album: A Blueprint For Annihilation

Genre: Death Metal

Spiellänge: 43:19 Minuten

Release: 22.01.2021

Label: Rising Nemesis Records

Link: https://www.facebook.com/Plagueborne

Bandmitglieder:

Schlagzeug – Sven Menges
Gitarre – Daniel Michel
Gitarre – Bernd Schafer
Gesang – Stefan Höfer
Bass – Janis Wilkes

Tracklist:

  1. The End To Come
  2. Serpents
  3. A Blueprint For Annihilation
  4. Profane Creation
  5. Where The Dead Whisper My Name
  6. Godforsaken
  7. The Wretched
  8. Value Of Freedom
  9. Hollow Heart
  10. Reborn From Perception

Jetzt hat er sich doch selbstständig gemacht: Plagueborne, der Song aus Cattle Decapitations Album The Anthropocene Extinction. Er hat sich als das Andernacher Death Metal Monster Plagueborne entpuppt. Könnte man meinen, denn die Andernacher Death Metal Band formierte sich 2016, also ein Jahr nach dem obigen Album der Kultband aus San Diego. Die Geburt der Andernacher liegt eigentlich noch etwas früher, denn sie sind die Nachkommen der Five Dollar Crackbitch. Zumindest firmierte der Großteil der Bandmitglieder unter diesem Bandnamen von 2010 bis 2016. Als Five Dollar Crackbitch hatte man an Outputs bis auf eine EP nicht viel auf die Reihe bekommen, wie sollte man das denn auch bei diesem Namen. Unter dem neuen Namen Plagueborne dauerte es auch noch eine Zeit, bis man nun das Debüt A Blueprint For Annihilation über das Label Rising Nemesis Records am 22.01.2021 veröffentlichte.

Irgendwie war das Ding bisher an mir vorbeigegangen, kein Wunder bei dem bisherigen Veröffentlichungswust des Jahres 2021. Vor ein paar Tagen wurde dann das Album von einem Kumpel hochgelobt und er fragte mich, wieso ich denn bisher noch keinen Senf dazugegeben habe. Ich erklärte ihm, dass das Album bisher komplett an mir vorbeigegangen sei und ich es auch nicht in unserem großen Promopool gesehen habe. Teile ihm jedoch mit, dass die Band ja wohl auch durchaus wüsste, wo und wie ich zu erreichen sei. Dann dauerte es auch nicht lange, bis sich Bassist Janis bei mir mit der Frage nach einem Review meldet. Meine Antwort: . Direkt danach ein weiteres Wort: Spaß!!!

Ja, klar mache ich dazu ein Review und freue mich darauf. Und kann es jetzt bereits vorwegnehmen: Wenn ich das Album nicht in die Hände bekommen hätte, müsste ich Janis zerreißen. Das Ding ist megageil und für mich als Debüt einer lokalen Band fast schon eine Sensation. Der Titel A Blueprint For Annihilation ist bereits eine ziemliche Ansage, denn das Album ist Vernichtung pur!

Zunächst betrachte ich beim Einlegen in den CD-Player (das Ding gibt es leider nur auf CD, eine Vinyl müsste meiner Meinung nach aber unbedingt her) das Cover. Zierliche Rheinfische zieren dieses auffällige Cover. Plagueborne kommen schließlich vom Rhein! Nein, dieser Predator (Hai) lebt natürlich nicht im Rhein, zudem sieht er auch noch ziemlich (radioaktiv?) verseucht aus. Ich habe Angst, dass ich beim Betrachten dieses schrillen, neonfarbenen Lilas Augenkrebs bekomme. Dann ertönen die ersten Takte. Um die Augen fürchte ich nun nicht mehr. Jetzt geht es sofort direkt in die Magengrube. Ich bin gespannt, denn mit solch einer monströsen Scheibe hätte ich nicht gerechnet. Dass mit den Jungs zu rechnen ist/war, durfte ich zwar bereits live beim Shout Loud Vol 11 im September 2019 erleben (hier geht es zum Bericht), aber aufnahmetechnisch hat man hier dermaßen abgeliefert.

Das, was die Jungs auf ihrem Debütalbum A Blueprint For Annihilation machen, ist Death Metal, äußerst brutal serviert, jedoch in einer modernen Spielweise serviert und technisch auf einem sehr hohen Niveau. Mich fasziniert die Scheibe echt dermaßen, ich könnte vor lauter Aggression zu einem Black Dahlia Murder werden. 🙂 Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine, denn gleich mit dem ersten Output so aufzudrehen, finde ich schon sehr geil. Auch ihrem Namensgeber Cattle Decapitation (dies ist jetzt nicht offiziell, sondern eine reine Spekulation von mir, siehe meine obigen Ausführungen) können sie zumindest in die Fußstapfen steigen. Als regelmäßiger Besucher des weltweit bekannten Death Feast in Andernach bei dem die genannten Bands und andere Größen des Genres auftreten, gehe ich mal davon aus, dass die Jungs bald mit diesen Größen auf der dortigen Bühne stehen und ihre Songs vom Album mit mächtigen Grooveparts und schmetternden Blast Beats in die Fans schleudern. Im Publikum habe ich sie die letzten Jahre ja bereits gesehen. Die Songs kennzeichnen sich durch brachiale Riffs, aber auch recht melodischen Spielereien aus. Technisch dürfen die Saiteninstrumente die Songs ebenfalls ausreifen lassen. Was ich auf keinen Fall vergessen darf in diesem Review zu erwähnen, ist der Atem von Sänger Stefan Höfer, der sich perfekt zum von den Instrumenten veranstalteten geordneten Inferno gesellt.

Bei den Songs gibt es überhaupt keinen Ausreißer nach oben oder unten. Von ersten Song The End To Come ab Minute 00:01 bis zum letzten Song Reborn From Perception bis Minute 43:19 sitzt hier alles perfekt. Betonen sollte man auch, dass dieses Album perfekt abgemischt und produziert ist. Für Mixing und Mastering zeigt sich Kai Stahlenberg vom Kohlekeller Studio verantwortlich. Der hat hier seine Kohle sprichwörtlich verdient. Das macht es dann auch gegenüber anderen Produktionen aus. Die technische Spielweise der einzelnen Instrumente ist deutlich zu hören und auseinanderzuhalten.

Plagueborne – A Blueprint For Annihilation
Fazit
Die Andernacher Plagueborne spielen mit A Blueprint For Annihilation gewaltig beim Debütantenball auf. Death Metal brutal serviert mit ausgefallenen technischen Spielereien. Ein Death Metal Album, was man als Debüt einer (Underground) Band nicht unbedingt erwarten würde. Solch ein Album erwartet man wohl eher von gestandenen Überfliegerbands, die diese Erwartungen dann sehr oft nicht mehr erfüllen können. Daher gibt es von mir die verdiente Höchstnote (natürlich mit Undergroundbonus). Doch auch ohne Undergroundbonus dürfte A Blueprint For Annihilation zu den Top Death Metal Alben des Jahres 2021 gehören!

Anspieltipps: The End To Come, Where The Dead Whisper My Name und Reborn From Perception
Juergen S.
10
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