Band: Crypta, Scarlet Anger
Ort: Mergener Hof, Rindertanzstr. 4, 54290 Trier
Datum: 14.08.2024
Kosten: 22,50 € VVK, 25,00 € Ak
Genre: Death Metal
Besucher: ca. 250 Besucher
Veranstalter: Mergener Hof Trier
Link: https://mjctrier.de/event/crypta/
Setlisten:
- The Destroyer
- No Time
- Martyr
- Attack Of The Insidious Invader
- Hunger
- New God Rising
- My Battlefield
- The Abominable Master Gruesome (Zugabe)
- Intro
- The Othe Side Of Anger
- Poisonous Apathy
- Lift The Blindfold
- The Outsider
- Lullaby For The Forsaken
- Stronghold
- The Limbo
- Trial Of Traitors
- Under The Black Wings
- Dark Cloud
- Shadow Within
- Agents Of Chaos
- Lord Of Ruins
- From The Ashes
Die All Female Death Metal Band Crypta aus Brasilien kommt nach zwei Jahren erneut in den Mergener Hof nach Trier und wird diesen sicherlich wieder in Schutt und Asche legen. Wir von Time For Metal sind stolz, das Event im Mergener Hof präsentieren zu dürfen. Heute bin ich nicht alleine unterwegs, denn die Kumpels Udo und Byrt begleiten mich. Das heißt, bereits auf dem Weg nach Trier fachsimpeln im Auto.
Rechtzeitig sind wir da, begrüßen Veranstalter Oli und einige Bekannte. Den Support machen heute Abend die Luxemburger Scarlet Anger. Die sind mir noch reichlich unbekannt, obwohl schon seit 2007 existent. Mit Dark Reign (2012), Freak Show (2016) und dem Album Martyr aus diesem Jahr wurden sogar bereits drei Longplayer veröffentlicht. Für die Thrasher aus der benachbarten Luxemburg City ist es auf der Bühne richtig eng, denn sie müssen vor dem bereits aufgestellten Schlagzeug von Luana spielen. Daher sitzt Rod Sovilla, der Mann an der Batterie, ziemlich tief hinter seinen vier Vorderleuten und ich kann quasi neben ihm von oben Fotos machen. Luxemburger Thrasher sind hier im Mergener Hof immer eine gute Nummer, das konnten wir zuletzt bereits mit ihren Landleuten Sublind erleben, die an gleicher Stelle Exhorder und lustigerweise Nervosa (die Ex-Band von Cryptas Fernanda und Luana) erleben.
Scarlet Anger schlagen dann auch in die gleiche Kerbe und machen hier mal so den richtig geilen Anheizer. Toller und authentischer Thrash Metal, einer Truppe, die so richtig Spaß hat und auf dem beengten Raum auch alles rausholt. Frontmann Joe Block (nicht Joe Black 😀 ) erinnert mich von der Statur und seinem ganzen Bewegungsablauf her etwas an Sinister-Frontmann Aad Kloosterwaard, die zuletzt auch hier gastierten.
Pic by Big Simonski
Vom ersten Song an gibt es kein Erbarmen, The Destroyer ist der Titel und Scarlet Anger destroys Mergener Hof. No Time hat man mit dem zweiten Song und es geht weiter bis zum bitteren Ende mit My Battlefield. Eigentlich der letzte Song, aber Zeit für die Zugabe gibt es doch und es gibt noch etwas Freak Show, bzw. The Abominable Master Gruesome vom Album Freak Show, der jetzt noch aufs Schlachtfeld muss. Dann ist Schluss! Die Jungs haben ihre Sache richtig gut gemacht, das war nun echt keine Freak Show, sondern astreiner Thrash Metal. Ich erfahre von ihnen nach dem Gig, dass es der erste Auftritt für sie hier im Mergener Hof war. Ich denke mal, dass sie gerne wiederkommen dürfen. Hier hat alles gepasst und der Sound war richtig gut abgemischt.
Pic by Big Simonski
Es dauert dann doch noch einige Zeit, bis für Crypta angerichtet ist. Crypta sind aus einem Split hervorgegangen, denn mit Frontfrau Sängerin/Bassistin Fernanda Lira und Schlagzeugerin Luana Dametto stehen zwei Ex-Member der brasilianischen Thrasher Nervosa auf der Bühne. Zum Bruch mit Nervosa (deren Co-Founder Fernanda war) kam es 2019 und Crypta formierten sich. Zunächst noch mit Sonia Anubis (ex-Burning Witches, Cobra Spell) an der Gitarre. Die ist nach dem Debütalbum Echoes Of The Soul allerdings mittlerweile wieder Geschichte. Das neue Album Shades Of Sorrow, welches nun auf der Sommertour 2024 promoted wird, wurde bereits mit den beiden Gitarristinnen Jéssica Falchi und Tainá Bergamaschi eingespielt.
Vor zwei Jahren hatten Crypta hier Kronleuchter auf der Bühne. Heute sind es eine Menge an (elektrischen) Kerzen, die um das Schlagzeug von Luana drapiert sind. Ansonsten haben die vier Musikerinnen, bzw. die drei Saitenspielerinnen eine Menge Platz auf der Bühne, den sie auch komplett ausnutzen. Die sehr schmächtige und kleine Luana kauert hinter ihrem Schlagzeug, führt sich da allerdings wie ein Berserker auf, kesselt im Hintergrund alles nieder und hat sichtbar Spaß dabei.
Pic by Big Simonski
Die Damen haben, wie immer, wenn ich sie sehe, eine Menge Spaß. Richtig geiler Death Metal mit der unverkennbaren Stimme von Fernanda wird geboten, zunächst aber noch zu leise abgemischt. Frontfrau Fernanda steht bei der Band absolut im Mittelpunkt. Immer in Bewegung, manchmal böse Grimassen schneidend, über die sie selbst lächeln muss. Auch der schelmische Blick zu meiner Kamera fehlt nicht. Da ist auf der Bühne eine Menge los und die Damen sind irgendwann total durchgeschwitzt. Das neue Album Shades Of Sorrow wird fast komplett durchgespielt, allerdings nicht in der Originalreihenfolge der Songs. Mit Agents Of Chaos, die die Mädels wahrlich sind, soll dann Schluss sein. Allerdings habe ich bereits auf der Setliste noch zwei weitere Songs wahrgenommen. Die werden dann recht schnell als Zugabe gespielt. Passend zum letzten Song From The Ashes (einer der wenigen Songs des Vorgängeralbums Echoes Of Soul) ist hier alles in Schutt und Asche gelegt! Die Damen verschwinden dann recht schnell von der Bühne, auch für ein Bandfoto von der Bühne aus mit den Fans ist keine Zeit mehr. Fernanda kommt allerdings nach kurzer Zeit wieder zurück und unterhält sich noch mit ihren Fans.
Pic by Big Simonski
Für mich persönlich waren Crypta nicht so gut abgemischt, wie der Support Scarlet Anger vorhin, obwohl Crypta einen eigenen Soundmann dabeihatten. Neben der etwas dünn abgemischten Stimme (wie bereits weiter oben erwähnt), die man jedoch im Verlaufe des Gigs einigermaßen in den Griff bekam, waren die Gitarren m. E. auch nicht unbedingt bestens abgemischt. Das mag aber auch an meinem Standort neben der Bühne gelegen haben. Allerdings geraten sich anschließend noch Udo und Byrt wegen des Sounds in die Haare, da sie extrem unterschiedlicher Meinung sind. Ich sage es mal so: Es war eine tolle Show der Damen aus Brasilien, die allerdings einmal mit ihrem Soundmann reden sollten.
Die Diskussionen zwischen Udo und Byrt gehen allerdings weiter und sie liegen sich diesbzgl. noch die 1 ½ Stunde Rückfahrt in den Haaren. Irgendwann streiten sie sich dann allerdings über die Gitarrenkünste von Angus Young. Was da alles gesagt wurde, möchte ich hier dann doch nicht wiedergeben. Am liebsten hätte ich sie in eine Crypta eingesperrt! 😀
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