Artist: Putrevore
Herkunft: Schweden / Spanien
Album: Miasmal Monstrosity
Spiellänge: 33:23 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 05.10.2021
Label: Xtreem Music
Link: http://www.deathmetal.biz/putrevore/
Bandmitglieder:
Gesang – Dave Rotten
Gitarre und Bassgitarre – Rogga Johansson
Tracklist:
- Those Who Dwell Beyond
- Vortex Devourer
- Terrible End Of The Conjurer
- Clad In Skin And Rot
- Bloodlust Of The Sleepers
- Miasmal Monstrosity
- The Fleshmen Awaits
- With Tentacles Adorned
- Consume All Flesh
Ich glaube, über keinen anderen Musiker habe ich den letzten Jahren so viel berichtet wie über Rogga Johansson. Allen Death Metal Fans muss ich diese Person ja nicht vorstellen. Seit 1999 ist er mit seiner, sagen wir mal, Hauptband Paganizer unterwegs. Nebenbei hat er ungefähr 50 Projekte oder so. Eins davon ist seit dem Jahre 2007 Putrevore. Rogga schreibt die Mucke und als Sänger konnte er Dave Rotten gewinnen. Auch diesen Spanier braucht man eigentlich keinem mehr vorzustellen. Der Frontmann von Avulsed und Christ Denied seit Ewigkeiten im Underground am Arbeiten, u.a. mit seinem alten Label Repulsive Records und seinem neuen Label Xtreem Music. Dieses Projekt bleibt aber am Ball und nach einem Demo, zwei Splits und drei Alben folgt nun Album Nummer vier, natürlich via Xtreem Music.
Die beiden alten Haudegen werden sicherlich keinen neuen Schnickschnack mit einbauen, gehe ich mal von aus. Die ersten Töne und Klänge von Those Who Dwell Beyond machen dies auch gleich klar. Der Sound ist auf alte Schule getrimmt und die Kollegen lassen mal wieder ihrer Vorliebe für den Death Metal freien Lauf. Mit unheimlichen Growls und sperrigen, aber schmutzigen Riffs legt man im Midtempo los und dürfte Freunde von Autopsy, Incantation oder Funebre durchaus begeistert. Dann wird der Knüppel aus dem Sack geholt und ordentlich geschwungen, bevor man sich dann in den Keller begibt und morbide groovt. Nach dieser kurzen Pause regieren wieder das Uptempo und der Blast. Der Sound bleibt altbacken und schmutzig, Dave growlt die ganze Zeit und baut dann noch lange, dreckige Screams mit ein. Fetzt. Wie man Rogga halt kennt. Schlechte Riffs kennt der gar nicht. Nach dieser Attacke bemüht man sich, wieder etwas besinnlich zu klingen und nimmt dazu wieder den Groove zu Hilfe. Danach wird der Song noch einmal aufgebaut und ein melodisches Lead wird verbraten. Ja, läuft gut ins Ohr.
Vortex Devourer startet auch erst schleppend und knüppelt sich dann durch die Gehörgänge. Eine Art Refrainpart wird eingebaut. Druckvolles Midtempo mit fetten Riffs. Dann wird wieder gegroovt und einige Vorspieler unterbrechen dieses. Die Drums marschieren und beackern den Song. Ein Minisolo folgt und dann greifen sie wieder an. In jeder Tempolage klingt man sumpfig und aggressiv. Dafür sorgen überwiegend die Drums. Ein trillerndes Gitarrensolo erklingt. Das Riffing wird in der Art und im Midtempo fortgesetzt. Klingt sehr vernichtend. Dave growlt auch sehr geil darüber.
Terrible End Of The Conjurer kommt mit kleinen Vorspielern zu Beginn und entwickelt sich dann so langsam zu einer schönen Knüppelorgie, bietet aber dann eine schöne Abwechselung, da so nach zwei Minuten ein fettes melodisches Lead erklingt und man dazu groovt. Kurzer Vorspieler, Break und dann wieder Geknüppel, aber sehr abwechslungsreich und dann noch einmal dieses melodische Lead. Sehr markant, bleibt sofort hängen. Solche Parts schüttelt der gute Rogga einfach so aus dem Ärmel.
Mit einem Midtempopart und drückender Doublebass geht es bei Clad In Skin And Rot zur Sache. Auch hier folgt ein fettes Riff, welches schön gegroovt wird. Bass vorweg, kleines Solo und genauso geht es weiter. Hier nimmt man mal ein wenig das Tempo heraus und das kommt auch zur rechten Zeit. Gut eingestreut.
Bloodlust Of The Sleepers kommt da auch sehr zäh und schmutzig aus dem Keller gekrochen und zum Lachen waren die Protagonisten da nicht. Eine heulende Gitarre, die langsam vorgetragen wird, greift das Nervenzentrum an und hypnotisiert einen förmlich. Die Vocals sind auch total zerstörend. Einfach nur ein kranker Song zwischendurch.
Der Namensgeber Miasmal Monstrosity knüppelt da schon wieder ganz ordentlich und alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, existiert nicht mehr. Auch hier sollte man auf die kleinen Nuancen achten, wie z.B. das Riffing. Rogga baut da immer kleine Lockerungen mit ein. Ansonsten geht der Spaß schön straight forward. Bin ich dabei.
Putrevore zeigen wieder einmal, dass ein Death Metal Album nicht länger als 33 Minuten sein muss. In dieser Zeit kann man sehr viele Ideen unterbringen und klingt nicht langweilig. Wer auf alte Schule und Brutalität abfährt, ist hier natürlich absolut richtig, keine Frage.