Bands: Orcus Patera, One Last Legacy
Ort: Carl-Zeiss-Str. 10, Mainz/Hechtsheim
Datum: 05.09.2020
Kosten: 10 Euro
Genre: Death Metal, Black Metal, Modern Metal
Besucher: 40
Veranstalter: Rock’n Rooms Rhein- Main GmbH
Link: https://www.facebook.com/events/286313702474948
Setlisten
- Intro
- Torn
- Resurrection
- No Chance In Hell
- Release The Kraken
- Final Call
- Declaration
- Collapse
- Die Grauen Herren
- Gotteskind
- Maleus Maleficarum
- Stubbe Pitter
- Die Schönheit Im Garten
- Schattenmarsch
- Ma Reine
- Jägersmann
- Fleischesfluch
Es geht weiter mit Live (Stream)Konzerten. Heute, am 05.09.2020, steht der Ghostgig mit Orcus Patera und One Last Legacy in Mainz für mich an. Thomas, der Bassist von Orcus Patera und Purify hat mich eingeladen. Ich habe sonst nichts vor und klar, da bin ich natürlich dabei. Hinzu kommt, dass meine Frau als most hottest Groupie von Orcus Patera diese noch nie live gesehen hat und sie doch wirklich einmal live sehen möchte!
Also ran an den Speck und die einstündige Fahrt aufgenommen, um Mainz, wie es singt und lacht, live zu erleben. Früh genug angekommen treffen wir Thomas und weitere Bandmember von Orcus Patera am Eingang, begrüßen und unterhalten uns.
Wir gehen mit Thomas hoch, der zeigt uns den Raum, wo heute live gespielt und auch gestreamt wird. Vierzig Leute sind heute als Zuschauer zugelassen. Der Raum ist groß genug, um die Abstandsregeln unter Corona-Bedingungen einzuhalten. Wir schauen uns ein wenig den Soundcheck an, da kommt auch Joe mit Begleitung. Joe ist ein Extremfan von Purify und Orcus Patera, die hier einen gemeinsamen Proberaum haben. Ich glaube, Joe wird von beiden Bands bezahlt, damit er bei deren Konzerten immer begeistert ist. 😀
Der Abend beginnt mit einer kurzen Ansprache und Dank durch den Veranstalter. One Last Legacy legen los. Die Gimbsheimer geben hier schon mal richtig Gas. Das Quintett besticht durch einen Modern Metal Sound, der richtig knackig rüberkommt. Ihren Sound würzen sie mit einigen Anleihen des schwedischen Todes Metals neuer Prägung, also auch sehr melodisch.
Die Band existiert schon eine ganze Weile (ein genaueres Gründungsdatum konnte ich leider nicht eruieren). Bereits 2013 haben sie in Eigenregie ihr erstes Album mit dem Titel Chapter One – Into The Unknown herausgebracht. Das kam schon mal richtig gut an, der Nachfolger II kam dann über das Label MDD / Soulfood Ende 2018 heraus. Von der ursprünglichen Besetzung sind nur noch die beiden Gitarristen Christopher Szechowski und Tim Sauer übrig geblieben. Da ist ganz gut durchgemischt worden. Geschadet hat es wohl nicht, denn die Band liefert heute einen wirklich sauberen Gig. Ihr Sänger kann am meisten mit den Harsh Voices glänzen. Die beiden Gitarristen machen eine blitzsaubere Gitarrenarbeit, während ihr Mann am Bass sich das eine oder andere Mal in Posen versucht. Quatsch, der ist manchmal so drin in der Mucke, dass er sein Posing überhaupt nicht mitbekommt.
Die Setlist enthält neben den Songs vom neuen Album II sogar mit No Chance In Hell, Final Call und Declaration drei Songs der Erstveröffentlichung. Das Intro und die sieben folgenden Songs sind schnell gespielt und zu Ende. Eine recht kurzweilige und sehr unterhaltsame Vorstellung der Gimbsheimer One Last Legacy. Das hat schon einmal gut gefallen.
Da der Abend vor den vierzig Fans heute zusätzlich gestreamt wird, kommen auch die daheim gebliebenen in den Genuss. In den Genuss von Kaltgetränken kommen wir hier oben in dem großen Raum auch, denn an einer Theke werden alkoholische und nichtalkoholische Getränke angeboten. Der Erlös des heutigen Abends geht übrigens zugunsten des ATG (Alexander The Great) in der Mainzer Innenstadt, dem Metalszene-Treff der Stadt.
Noch mal runter, etwas Luft schnappen und Unterhaltung mit den anderen vor der Tür Anwesenden. Der gute Eindruck, den One Last Legacy hier hinterlassen haben, wird allgemein bestätigt.
Allzu lange Pause ist nicht. Wir müssen hoch, denn Orcus Patera haben mit ihrem Gig bereits begonnen. Wir hören die stakkatoartigen Salven der Grauen Herren, denn das ist der erste Song der heutigen Setliste. Orcus Patera bewegen sich auf dem vorgesehenen Feld bereits mächtig. Eine Bühne gibt es heute nicht, die Bands spielen hier ebenerdig. Bei der Anzahl der Besucher kann man von überall gut sehen, eine erhöhte Bühne ist nicht nötig. Orcus Patera zelebrieren, nachdem sie mit den Grauen Herren hier begonnen haben, mit Gotteskind ein denkwürdiges Showspektakel. Sänger Mo Freigeist ist da vorne mit einem Kreuz und im Kapuzenmantel im Song Gotteskind zu Gange. Freigeistig, wie er ist, kommt diese Religion nicht ganz ungeschoren davon. Kumpel Joe bemängelt die falsche Handhabung des Kreuzes. Ja klar, ich muss ihm recht geben, das gehört natürlich eigentlich anders herum getragen 🙂
Die Black / Death Metaller aus Mainz können von Beginn an mit ihrem Enigmatic Marsianic Blackened Death Metal überzeugen. Diese Genreschublade haben sie anlässlich meines Reviews zu ihrem 2017er Debütalbum Schattenmarsch in Anlehnung ihres Bandnamens bekommen. Orkus Patera ist ja bekanntlich eine rätselhafte Region auf dem Mars. Schattenmarsch Songs stehen auf der Setliste, so wie zum Beispiel der Titelsong oder der Jägersmann oder Ma Reine.
Eine Reihe anderer Songs, die man nicht vom Album her kennt, werden geboten, wie das schon erwähnte Gotteskind, der Stubbe Pitter oder Die Schönheit Im Garten. Die Songs sind überwiegend schwer und düster, der Gesang mal keifend, mal growlend. Einfach ein toller Gig, den Orcus Patera hier liefern. Jägersmann Thomas darf sich unter anderem bei diesem basslastigen Song sehr schön in Szene setzen. Der Kerl hat heute sogar seine Badeschlappen, die er bei den Purify Auftritten immer trägt, ausgelassen und läuft hier quasi Barfuß in The City herum. Zigor Zinke an den Drums hat seine Jungs jederzeit im Auge, wirkt dabei hinter seiner Schießbude jedoch megaentspannt. Das kann er auch, denn die Jungs vor ihm machen eine hervorragende Arbeit, da darf ich auf keinen Fall die Gitarren auslassen.
Viel zu schnell sind wir bereits bei Fleischesfluch, dem letzten Song des heutigen Abends. Alles sehr kurzweilig heute.
Wir verabschieden uns, auch bei Guido, dem Gitarristen von Purify, der uns zusammen mit Thomas noch den Proberaum der beiden Bands zeigt. Später wird mir noch vorgeworfen, dass ich Norbert nicht begrüßt habe! Zur Info, Norbert ist das Arbeitsgerät von Tobias, dem Sänger von Purify. Dabei handelt es sich um einen unglaublich sympathischen, wenn auch dreckigen Wischmopp.
Fazit: Ein tolles, sehr unterhaltsames Event in den Räumlichkeiten von Rock’n Rooms in Mainz/Hechtsheim. Das hat Laune gemacht, das kann man durchaus öfter machen, was wohl auch geplant ist.