“Der royale Donner verhallt verhalten“
Artist: Royal Thunder
Herkunft: Atlanta, USA
Album: Wick
Spiellänge: 54:30 Minuten
Genre: Rock, Blues Rock
Release: 07.04.2017
Label: Spinefarm Records
Link: http://www.royalthunderofficial.com.
Bandmitglieder:
Gesang, Bassgitarre und Piano – Miny Parsonz
Gitarre – Will Fiore
Gitarre – Josh Weaver
Schlagzeug – Evan Diprima
Tracklist:
- Burning Tree
- April Showers
- Tied
- We Slipped
- The Sinking chair
- Plans
- Anchor
- Wick
- Push
- Turnaround
- The Well
- We Never Fell Asleep
Drittes Vollwerk der Amis aus Atlanta. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Crooked Doors erblickt Wick das Tageslicht. Auch hier ist wieder die Präsenz von Miny Parsonz allgegenwärtig. Sie trägt den ausschlaggebenden Anteil an dem Gelingen dieser Platte. Musikalisch nimmt sich diese CD noch weiter zurück und kommt teilweise sehr schleppend daher. Da ist der Hörer schon fast gewillt, die Platte stilistisch in die Doom-Ecke zu schieben.
Das fängt auch gleich beim Intro zu Burning Tree an. Das Tempo ist deutlich runtergefahren und der Song lebt von Miny Parsonzs Gesang, der auch hier schon im melancholischen Umfeld angesiedelt ist und den Grundgedanken der Platte erahnen lässt. April Showers, im Vorfeld bereits veröffentlicht, geht zwar mehr zur Sache, ist aber auch kein zum Headbangen anregendes Stück. Die ruhige Grundstimmung bleibt erhalten, auch wenn es melodiöser und gefälliger erscheint. Die Instrumentalisten halten sich zwar zurück, liefern jedoch ein solides Gerüst. Einzig Gitarrist Josh Weaver darf hier sein Können ausgiebiger präsentieren. Titel Nummer drei, Tied, ist sperriger. Der Zugang zum Lied fällt dadurch wesentlich schwerer. Die leichten Pianoeinlagen wirken auch nicht eingängiger. Überraschend ist dann doch noch der musikalische Ausbruch im Mittelteil, das ist aber nur ein kurzes Aufbäumen.
We Slipped erinnert stimmlich etwas an einen Popsong der Siebziger. Susie Quatro? Sonst eher unspektakulär. Ganz anders The Sinking Chair. Hier wird etwas härter zur Sache gegangen und das gefällt schon besser. Diese rockige Art war auf dem Vorgängeralbum öfters zu finden. Aber auch hier ist der Gesang das vorherrschende Instrument. Zwar dürfen auch Josh Weaver und sein Bandkollege Will Fiore mal auf ihren E-Gitarren in den Vordergrund rücken, aber das nur kurz. Nach dem flotteren Stück kommt nun die Ballade Plans daher. Akustisch eingeleitet, mit ruhigem Drum-Spiel von Evan Dipima untermalt, darf sich Miny Personz mit souliger Stimme austoben. Das erinnert an Janis Joplins Songs. Gut gemacht. Auch der einsetzende und passende Chorgesang gefällt an dieser Stelle.
Der nächste Song, Anchor, ist grooviger, aber nicht so eingängig. Eher ein Song der Kategorie: „Kann dabei sein, muss aber nicht“. Titeltrack Wick lässt wieder verstärkt die doomige Seite raus. Die melancholische Grundstimmung wird durch den sparsamen Gitarreneinsatz verstärkt. Auch scheint hier ein Synthesizer im Einsatz zu sein. Diese Art des Songaufbaus scheint genau richtig zu sein. Ob die Reise in Zukunft dahin geht? Push beginnt mit Piano- und Streichereinsatz. Dann wird es grooviger durch eine der seltenen Solo-Einlagen von Josh Weaver. Es bleibt aber eine Mid-Tempo-Nummer und zeigt wieder deutlich, dass ganz klar der Gesangspart dominierend ist. Turnaround und The Well bieten keine großen Überraschungen mehr. Durchgängig gute Songs, die aber gerade bei Turnaround den Mitstreitern von Miny Personz etwas mehr Spielraum lassen. Zwölfter und letzter Track, We Never Fell Asleep, schließt ein vielschichtiges und differenziertes Album ab. Als Einstieg gibt’s hier mal das Video April Showers.