Artist: Ruin Lust
Herkunft: New York, USA
Album: Dissimulant
Spiellänge: 31:08 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 29.09.2023
Label: 20 Buck Spin
Bandmitglieder:
Gitarre und Gesang – Jack Wilson
Gitarre und Bassgitarre – Sam Bennett
Schlagzeug und Gesang – Michael Rekevics
Tracklist:
1. Eden
2. Imperium
3. Clinamen
4. Thrall
5. Dissimulant
6. Purge
7. Infinite Regress
8. Chemical Wind
Auf dem vierten Album von Ruin Lust geht es rund. Die New Yorker fackeln nicht lange und legen in bester Old-School-Death-Metal-Manier ohne Intro los. Obwohl das Album frisch eingespielt ist, klingt es absolut räudig. Man denkt, das Album sei in den Anfangstagen der 90er-Jahre aufgenommen worden. Dissimulant ist ein Werk, welches den Hörer direkt in den Kaninchenbau des brutalen Death Metal in Richtung Hölle entführt.
Auch wenn der erste Track Eden leicht grindcorelastig daherkommt, schafft er dennoch den Übergang zur permanenten Zerstörungsorgie des restlichen Albums. Das Blastbeat-Drumming, die dissonanten Gitarrenriffs und die wütenden, verzerrten Vocals bannen den Hörer nach wenigen Minuten.
Auf dem zweiten Lied Imperium geht das morbide Gestampfe weiter. So zieht es sich durch das ganze Album. Der dritte Song Clinamen kommt etwas stumpfer daher und klingt zwischenzeitlich vom Riffing wie Black Metal der Anfangstage.
Auch alle weiteren Tracks wie Thrall oder Dissimulant fahren mit dieser brutalen Intensität fort. Dem Hörer bleibt dabei wenig Raum für Atempausen. Nur im Song Purge wird es zwischenzeitig richtig doomig-düster und man kann durchatmen. Allerdings sägen bei aller Langsamkeit die schrägen Gitarrenriffs zeitgleich an den Synapsen.
Mit Inifinite Regress wird danach wieder gnadenlos alles zusammengeknüppelt. Und der letzte Track Chemical Wind startet wie die apokalyptische Vision nach einem Nuklearschlag. Hier wird langsam Spannung aufgebaut, bis die letzten Minuten des Albums alles Leben vernichten.
Manchmal fühlt man sich auf dem Album Dissimulant von Ruin Lust leicht an Old-School-Bands wie Incubus, Terrorizer oder Morbid Angel – gemixt mit einer Prise Darkthrone – erinnert. Dennoch weiß dieses Album für Metal-Fans der extremeren Genres zu gefallen. Hier wird stumpf, wild, böse und dennoch vollkommen koordiniert alles zerstört, was dem normalen Popmusik-Fan hoch und heilig ist.