Satan – Cruel Magic

“Wo Satan drauf steht, da ist dieser auch drin!“

Artist: Satan

Herkunft: Newcastl, UK

Album: Cruel Magic

Spiellänge: 49:46 Minuten

Genre:  New Wave of British Heavy Metal, Heavy Metal

Release: 07.09.2018

Label: Metal Blade Records

Link: http://www.satanmusic.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Brian Ross
Gitarre – Steve Ramsey
Gitarre – Russ Tippins
Bassgitarre – Graeme English
Schlagzeug – Sean Taylor

Tracklist:

  1. Into The Mouth Of Eternity
  2. Cruel Magic
  3. The Doomsday Clock
  4. Legions Hellbound
  5. Ophidian
  6. My Prophetic Soul
  7. Death Knell For A King
  8. Who Among Us
  9. Ghosts Of Monongah
  10. Mortality

Darf es Kult sein? Ja sehr gerne! Geschnitten oder am Stück? Am Stück bitte und dazu was von der groben fettigen. Entschuldigen sie, die hat Berufsschule. So könnte es uns bei Satan gehen, die auf dem neuen Album Cruel Magic abermals grobe Metzgerskunst servieren. Die Briten aus Newcastl sitzen seit 1979 fest im New Wave of British Heavy Metal-Sattel, wenn man die beiden Auflösungen mal ignoriert. Der Output aus diesem Spätsommer ist erst der fünfte überhaupt und konnte erstmals die Albumcharts knacken. Ihr fragt euch wo? Natürlich bei uns in der Republik, wo Satan nur zu gerne seit Jahrzehnten als eine Perle des Undergrounds angepriesen wird. Über Metal Blade Records ging Cruel Magic Anfang September auf den christlichen Markt, um dort der letzten Nonne das Kreuz solange um die Ohren zu hauen, bis es ihr falsch herum am Hals baumelt.

Old School As Fuck trifft es da hervorragend als Into The Mouth Of Eternity lospoltert. Frech, roh und nicht darauf bedacht, einen Mainstream-Sound zu kreieren spielen Brian Ross und seine kleinen Teufel eine der schroffsten Versionen des NWOBHM. Was soll man sagen, genau sowas möchte man öfter auf die Ohren gebügelt bekommen. Unkompliziert mit dem standesgemäßen Refrain, der in keinem guten Heavy Metal Song fehlen darf, lassen es die fünf Künstler krachen. Dabei agieren sie gar nicht grundsätzlich staubig und trocken, Satan kann auch anders und wirbelt maximal viel Staub auf, der als feiner Regen die Augen jedes Unwürdigen verklebt. Mögen muss man die meist fünf Minuten starken Intermezzi wie Cruel Magic, The Doomsday Clock oder Death Knell For A King, die zweifelsohne nicht jedes Haupthaar eines Kuttenträgers in Wallung bringen. Blickt man auf die Retrowelle im 70er Rock Sektor, kann man nur nochmal den Daumen heben, wenn die Riffs die Bluthirnschranke eines jeden Jüngers passieren und wie eine Droge den Verstand aussetzen lassen. Laut aufgedreht genau der richtige Stoff für jeden Plattenspieler.

Das Artwork macht ebenfalls Laune. Satan spielt Wäschemeister unter Leichen, die bis zum Haaransatz in der Seifenlauge tauchen. Was ist das Innovative an dem neuen Material? Rein gar nichts, denn die Engländer brauchen keinen neuzeitlichen Firlefanz. Ganz nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ darf man die Qualität z.B. bei Legions Hellbound bewundern. Das runde Rad wird nicht neu erfunden und eckig geschlagen. Um die nächsten 5 Euro im Phrasenschwein zu versenken, manchmal ist tatsächlich weniger mehr, und das, liebe Metalgemeinschaft, solltet ihr euch mit Cruel Magic nochmal wieder vor die völlig satten Ohren führen.

Fazit: Jeha Satan ist back. Nach Life Sentence aus dem Jahre 2013 und Atom By Atom von 2015, beide über Listenable Records eingespielt, richtet es jetzt Cruel Magic und zaubert wunderbare fast vergessene Klänge aus dem Ärmel. Vor allem für Anhänger und junge Musikrekruten ein Ohr wert, um nochmal zu erleben, was es heißt, alte Kunst wohlriechend neu aufzukochen. Einziges minimales Manko, die teilweise zu gleichartige Handschrift innerhalb der Platte, ansonsten was für jeden mit Geschichtscharakter.

Anspieltipps: Cruel Magic und The Doomsday Clock
Rene W.
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