Savatage – Power Of The Night (Vinyl Re-Release)

Ein nächtlicher Kraftakt, der nicht nur ganze Wände einreißt

Artist: Savatage

Herkunft: Tampa, USA

Album: Power Of The Night (Vinyl Re-Release)

Genre: Progressive Metal, Heavy Metal, Power Metal

Release: 05.11.2021

Label: earMUSIC/Edel

Link: https://savatage.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboard, Klavier – Jon Oliva
Gesang – Zachary Stevens
Gitarre – Chris Caffery
Gitarre – Al Pitrelli
Bass – Johnny Lee Middleton
Schlagzeug – Jeff Plate

Tracklist:

  1. Power Of The Night
  2. Unusual
  3. Warriors
  4. Necrophilia
  5. Washed Out
  6. Hard For Love
  7. Mountain Of Youth
  8. Skull Session
  9. Stuck On You
  10. In The Dream
  11. No More Saturday Nights (Bearsville Studios Demo)
Seit dem 05.11.2021 läuft Power Of The Night, der dritte Langspieler von Savatage auch als Vinyl-Neuauflage über die Plattenteller des Kontinentes. Als die Platte erstmals im Mai 1985 in den Anlagen ihrer Fans aufgedreht wurde, waren diese aus dem Häuschen. Ein fetter Metalsound treibt das Album an und stand nicht nur wegen des Artwork für seine Durchschlagskraft. In ihrer Re-Release-Serie darf die Progressive Metal, Heavy Metal und Power Metal gespickte Scheibe ohne Frage nicht fehlen. Die Amerikaner erlangten spätestens Mitte der 80er ihr gutes Ansehen, welches sie auf ein hohes Level der nationalen und auch internationalen Metal Kunst hob. Die größten Charterfolge wurden hingegen erst mit den letzten Werken gefeiert.
Sänger und Keyboarder Oliva nennt Power Of The Night immer wieder als Start für den eleganten Schritt, charakteristische Härte mit orchestralen und melodischen Elementen zu versehen. Auf 180 g schwarzem Vinyl im attraktiven Gatefold gepresst, darf jeder Sammler sein Repertoire aufstocken und bekommt dieser Tage das ältere Material der Musiker aus Tampa dafür angeboten. Ausschließlich über den Vinyl-Fachhandel in Deutschland und Österreich erschien am 30.10.2021 die streng limitierte Crystal Clear LP Edition mit einem großartigen Extra bereits ein paar Tage vor dem eigentlichen Release. Vor den Aufnahmen von Power Of The Night wechselte die Band zu Atlantic Records. Die zehn Titel kamen auf 38 Minuten Spielzeit und wurden vom Quartett Jon Oliva (Gesang, Keyboard), Criss Oliva an der Gitarre sowie Bassist Keith Collins und Schlagzeuger Steve Wacholz eingespielt. Produziert wurden die Nummern von Max Norman und ich finde, man hört eine leichte Megadeth Note noch immer aus den Stücken heraus. In gerade einmal drei Monaten hatten Savatage die Songs geformt und waren damals sehr flink nach den ersten beiden Veröffentlichungen Sirens und The Dungeons Are Calling erneut wieder am Start. In The Dream ist emotional aufgeladen und Anhänger dürften es wissen: Steve verlor seinen Vater, bevor es an die Arbeiten zu Power Of The Night ging. Die Truppe nutzte diesen traurigen Grund verbunden mit dem Spirit für diese ergreifende Ballade. Weitere Höhepunkte bilden Warriors, Hard For Love oder Skull Session. Als Opener macht der Titeltrack ebenfalls eine sehr gute Figur und leitet das Geschoss feurig ein.
Savatage – Power Of The Night (Vinyl Re-Release)
Fazit
Ein viel diskutiertes Metal Album haben Savatage mit Power Of The Night geschaffen, was alle Anhänger zusammen mit dem Bonushit No More Saturday Nights (Bearsville Studios Demo) seit Anfang November über die Nadel jagen können. Der Sound ist absolut Old School, hat schroffe Megadeth-Kanten im Songwriting vereint und trotzdem bereits zu diesem Zeitpunkt versucht, atmosphärische Soundwände zu kreieren. Jon Oliva geht einen Weg, den damals viele versucht haben, aber umso mehr daran gescheitert sind. Die Vocals frech aufgezogen, mussten sie zwischen thrashiger Attitüde eine progressive Heavy Note versprühen - ein schmaler Grat wie bei allem, wo Genie und Wahnsinn aufeinandertreffen. Viele Werke der Amerikaner laufen da deutlich runder und liegen nicht so schwer im Magen wie Power Of The Night. Dafür gibt es halt eine Metal-Ideologie der 80er, die nicht nur ganze Wände einreißen wollte, sondern diese gleich in Schutt und Asche zerlegt hat. Wer das Material noch nicht besitzt, darf gerne zugreifen. 

Anspieltipps: Power Of The Night, Warriors und In The Dream
René W.
8
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