Schlachtfest XVII vom 15.04.2016 – 16.04.2016 im Schlachthof, Aurich

“Schlachtfest XVII vom 15.04.2016 – 16.04.2016 im Schlachthof, Aurich!“

Eventname: Schlachtfest XVII

Bands: Asphyx, Battue, Bodyfarm, Rogash, Bloodsplattered, New World Depression, Dicentress, Cryptic Brood

Ort:
Schlachthof, Aurich

Datum: 15.04.2016 – 16.04.2016

Kosten: 2-Tages Tickets 20,00 € VVK, Freitag: 8,00 € AK – Samstag: 16,00 € AK

Genre: Death Metal

Besucher: ca. 170 Besucher

Veranstalter: LuCa Concerts (https://www.facebook.com/LUCAConcertsOstfriesland/?fref=nf)

Schlachtfest 2016 April finaler Flyer stand 19.01

Das Schlachtfest lädt zur ersten Auflage in diesem Jahr ein und startet mit einem tödlichen Mix aus deutschen und niederländischen Schwermetal Bands. Am eröffnenden Freitag geht es national zur Sache und alle Augen sind auf das Comeback der lokalen Lieblinge von Battue gerichtet, die nach drei Jahren Pause ihr erstes Konzert spielen.

New World Depression 3 - Aurich April 2016 - Time For Metal

Begonnen wird mit New World Depression, die aus NRW einen stattlichen Death Metal mit im Handgepäck führen. Ihr Stil ist Old School und zieht die ersten Besucher in die gute Stube. Bei angenehm gekühlten Bier für 1,50 Euro und Softdrinks (die Preise bleiben auch 2016 konstant) lässt es sich mehr als gut aushalten. Während es vor der Bühne munterer zugeht, springt einem die Backline vom Emder Event Service in die Augen und Ohren. Nicht nur schön sind die Ausgabestationen mit anzusehen, die Boxen drücken auch verdammt fett in der Fresse, während die Lichtanlage von Nailed To Obscurity für wohl das spektakulärste Licht eines Schlachtfestes sorgt! Nach dem soliden Auftritt von New World Depression dürfen Bloodsplattered bluten.

Aus Ludwigsfelde angereist, bilden Bloodsplattered den brutalsten Act des Wochenendes. Brutal Death Metal mit gehörigem Wumms in den Knochen grunzt, growlt und screamt durch die Auricher Nacht. Dabei macht nicht nur der kantige Frontmann Dennis Pelz eine gute Figur, sondern sein ganzes Team,, das in einem ansprechenden Klangbild für blutverschmierte Riffs, Berserker-Beats und erste Circle Pits in „BreeBree-Form“ sorgt. Lockeres Kopfnicken im weiten Rund signalisiert ein zufriedenes Pulikum, das Bloodsplattered sehr wohlgesonnen ist. Ein Komplettabriss bleibt zwar aus, die Balken sind jedoch schon angebrochen und warten nur darauf, als Todeswalze hinabzustürzen.

Cryptic Brood 1 - Aurich April 2016 - Time For Metal

Cryptic Brood setzen das erste Ausrufezeichen. Die Männer aus Wolfsburg können in allen Belangen überzeugen. Ihr Rotten Metal Of Death ist stimmig, die Umsetzung vielversprechend und die Stimmung in Ostfriesland das erste Mal am Kochen. Mit der Erstbesetzung darf man das unheilige Trio mit der starken Performance und den drei giftigen Gesangsfarben in Aurich bewundern. Wer die Männer aus Niedersachsen noch nicht auf dem Schirm hat, sollte dieses schleunigst nachholen. Auf die Bühne zaubern sie einen perfiden, wilden Mix aus Darkthrone und Autopsy. Tiefe Riffs machen den Weg frei für den heutigen Headliner Battue.

Nach der starken Leistung von Cryptic Brood wollen und müssen Battue mit ihrer ersten Show nach drei Jahren nachlegen. Einfach wird das – rein musikalisch gesehen – nicht. Vor der Bühne wird es schnell deutlich – es ist voller als bei den anderen Bands, doch die Erwartungen müssen erst einmal erfüllt werden. Was für die Death Thrasher spricht, ist die Bühnenerfahrung. Nach dem Opener Prologue To An End kann bereits der Bann im eigenen Wohnzimmer, dem Schlachthof, gebrochen werden. Ohne große Probleme erhalten Gerrit, Carsten, Jan und Lutz die Unterstützung, die sie seit jeher in ihrer Heimat genießen dürfen. Neu mit dabei Andrew von Until The MomentComes, der ohne große Mühe Longing For Blood und Nuclear Death anschlägt. Einziger, reiner Battue-Musiker ist Sänger Gerrit Ihnen und dieser fühlt sich an seinem Mikrophon schnell wieder wohl und zelebriert die abschließenden Stücke Corpses In Paradise, Mr. Torture und Dawn Of Night wie zu seinen besten Tagen. Wenn auch über die gesamte Show der Bass für meinen Geschmack zu dröhnend war, die 150 feiernden Metalheads sprechen für Battue, die jetzt wieder an Fahrt aufnehmen!

Battue 1 - Aurich April 2016 - Time For Metal

Der erste Abend ist vorbei und der nächste bricht schon wieder an. Dicentress, die des öfteren ihren Weg nach Ostfriesland finden, starten den zweiten Schlachtfest-Tag vor bereits gut besuchter Location. Selber nennen die Musiker aus Eisenach ihre Handschrift liebevoll „Progressancholic Metal“, was ohne Frage wie die Faust aufs Auge passt. Für einen Gast waren die melancholischen Klänge wohl zu viel und er musste mehr oder weniger nett aufgefordert werden, den Bereich vor der Stage zu verlassen, nachdem er diese mehrfach erklimmen wollte. Angeblich wollte er der Band nur „Moin“ sagen…so was gibt es wohl auch nur in Ostfriesland. Dicentress lassen dadurch nichts anbrennen und bringen eine wiedermal stattliche Show ins Ziel.

Auf die Zwölf gibt es permanent ab der zweiten Band Rogash. Die Thüringer haben die Reise nach Aurich nicht angetreten, um als Einheizer von Bodyfarm und Asphyx lediglich den Pausenclown zu spielen. Die Maßstäbe setzen Eric, RT, Ahephaïm, Rico und Flo schnell hoch und erzeugen eine ähnliche Stimmung wie Battue am Vorabend. Mit ca. 170 Besuchern steht das Schlachtfest bereits zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Ausverkauf, denn für das exklusive Club Event gibt es nach wie vor nur 199 Tickets! Dass ihr Debüt Supremacy Undone nicht nur auf Konserve gut funktioniert, beweisen die angestimmten Tracks, die am heutigen Abend für eine schweißverhangene Bühne sorgen. Nasse Haare klatschen den Vorderleuten auf die Schultern, während Sänger Eric fleißig eine brachiale Komposition nach der anderen in den Pit feuert.

Bodyfarm 3 - Aurich April 2016 - Time For Metal

Viele im Publikum dürften Bodyfarm nicht auf dem Schirm haben. Die Niederländer haben nicht nur ihr aktuelles Werk Battle Breed aus dem letzten Herbst im Handschuhfach mit über die Grenze gebracht, sondern wollen wie Rogash lieber den Doppelheadliner-Slot einnehmen als nur müde Zuspieler für Asphyx zu sein. Diese selbstauferlegte Last meistern die vier Death Metal-Jünger und zeigen auf, was ihre Fans in Europa in den nächsten Tagen auf ihrer Tour mit der Legende Death zu erwarten haben. Ohne zu übertreiben: Bodyfarm gehört die Zukunft, kraftvoll dynamisch und ohne einen Ansatz von Skrupel bohren sie ihre tödlichen Krallen in die Nacken der Besucher und lassen sie kreisen. Genau das wird 2016 von einer Death Metal-Band erwartet, die noch nicht oben in der absoluten Elite angekommen ist und nicht auf ewig als Underground-Kapelle durch die Nächte wanken möchte. Ganz großen Kino von Thomas Wouters und seiner wilden Horde aus Amersfoort.

Was bislang geboten wurde, lässt kaum noch Wünsche offen, da darf man gespannt sein, was Van Drunen mit Asyphy noch bieten kann. Das Heftigste an der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass die niederländischen Urgesteine ab dem ersten Song nachlegen können. Was im Schlachthof passiert, sieht man nicht jeden Tag. Wie eine Naturgewalt prallen die Körper bei Vermin und Food For The Ignorant an die Bühne. Dass dieses Tempo bis zum Ende durchgehalten werden kann, ist kaum vorstellbar. Wie in Extase feiert die Band auf der Bühne und die über 170 Death Metal-Fanatiker vor selbiger bis das Licht ausgeht. Wir sind wohl zu laut für Ostfriesland witzelt der gut gelaunte Martin Van Drunen als der Tontechniker kalt erwischt zum Sicherungskasten sprintet. Mit M.S. Bismack geht es weiter im Programm und die Band macht noch einmal deutlich, dass sie keine Wacken-Band ist und viel eher solche Club Shows liebt, die verdammt noch mal um alles in der Welt nicht kaputt gemacht werden dürfen. Deathhammer schlägt ein wie eine Granate, im Anschluss folgt Eisenbahnmörser. Ungläubig wandern die Blicke aus der oberen Etage auf das feiernde Volk, die völlig von Sinnen ein Massaker hinlegen. Dass irgendwann mal ein Gang zurückgeschaltet werden muss, hat man längst abgehakt – wie zu Beginn fliegen die Haare bei Der Landser oder The Rack durch die Luft bis es mit Scorbutics und Last One On Earth zum finalen Showdown kommt. Absoluter Oberhammer dieser Auftritt, wo man nicht weiß, ob man Fans oder Band mehr bejubeln soll!

Asphyx 2 - Aurich April 2016 - Time For Metal