Artist: Seltsame Erden
Herkunft: Marburg, Deutschland
Album: Gedankentempeln
Genre: Black Metal
Spiellänge: 32:31 Minuten
Release: 09.02.2024
Label: Canti Eretici, Chaos Records
Link: https://seltsame-erden.de/gedankentempeln
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang, Synth (auf Track 1 und 5) – L
Bass – G
Schlagzeug – J
Tracklist:
- Vaterland (Intro)
- Zwiegestalt
- Gedankentempeln
- Jenseits Der Menschen
- Tenebrae
- Keno (Dark Ages x Celan)
Da hatte ich diese Woche schon zwei Reviews zu tollen Neuerscheinungen von Black Metal Bands. Eins aus den USA und eins aus Dänemark. Dieses Mal ist es eine noch junge deutsche Black Metal Band, auf die ich alleine schon wegen ihres Namens aufmerksam geworden bin.
Seltsame (nicht Seltene) Erden nennt sich das Trio aus Marburg, welches mit Gedankentempeln am 09.02.2024 ihr Debüt über Chaos Records auf CD herausbringt. Allerdings ist Gedankentempeln bereits seit Mai letzten Jahres über Canti Erectici digital und auf Kassette verfügbar.
Die Band wurde 2019 von Sänger/Gitarrist L (Nekus) gegründet. Bald wurde das Line-up durch Schlagzeuger J und Bassist G komplettiert, die Mastermind L von ihrem Zusammenwirken bei der Marburger Death/Doom Band Putridarium kennen. Bereits 2021 wurde eine EP mit dem Titel Turmfall veröffentlicht und es folgten einige Live-Auftritte. Seltsame Erden halten eigenem Bekunden nach an teutonischem Black Metal fest. Nach ihrem Bekenntnis standhaft und traditionell bzw. schnörkellos oder unauffällig.
Gedankentempeln beginnt mit dem mit 2,5 Minuten sehr langen Intro Vaterland, getragen von einem Keyboard. Mit Zwiegestalt fängt es dann erst richtig an und wir fühlen uns in die Black Metal Tage der frühen Neunziger versetzt. Deutsche Texte, die gut zu verstehen sind. Es empfängt den Hörer eine Art (gewollte?) Monotonie, die allerdings noch recht melodisch daherkommt. Das Schlagzeug setzt dieser Monotonie irgendwie die Krone auf, da hier unablässig im gleichen Rhythmus „geballert“ wird.
Das fast zehnminütige Gedankentempeln kommt doomig und recht behäbig daher, zeigt jedoch mehr Abwechslung als der vorangegangene Track. Jenseits Der Menschen beginnt recht behäbig bzw. bedächtig, entwickelt sich jedoch zur Mitte hin zu einem wütenden Song. Tenebrae wirkt durch die schrillen Vocals fast ein wenig mystisch, wobei die Band hier das Tempo erneut anhebt. Das abschließende Keno (Dark Ages x Celan) ist nicht mehr als ein recht langes Outro von 3,5 Minuten mit Spoken Words.