Shields – Life In Exile

“Absolutes Meisterwerk der Emotionen“

Artist: Shields

Herkunft: London, England

Album: Life In Exile

Spiellänge: 43:45 Minuten

Genre: Metalcore, Djent

Release: 20.04.2018

Label: Long Branch Records

Link: https://www.facebook.com/Shieldsuk/

Bandmitglieder:

Gesang – Joe Edwards
Gitarre und Gesang – Sam Kubrick Finney
Gitarre – George Christie († 31.Januar 2018)
Bassgitarre – Lawrence Welling
Schlagzeug – Alex Rayner

Tracklist:

  1. Intimacy
  2. Black Dog
  3. In The Grey
  4. Upside Down
  5. White Embers (feat. Spencer Charnas)
  6. It’s Killing Me
  7. Delilah
  8. Love Is Dead
  9. Mother (feat. Joel Heywood)
  10. Sibling
  11. N35.E138
  12. Aokigahara

Shields ist eine von den Bands, die mich live mit ihrer Bühnenpräsenz und Spielfreude bereits beim ersten Ton umgehauen und über Nacht zum Fan gemacht haben. Vorher noch nie etwas von den Londonern gehört, hatte ich im Januar 2018 das Glück, die junge Band noch in voller Besetzung live erleben zu dürfen, nachdem kurz darauf der tragische Tod des Leadgitarristen George Christie bekannt gegeben wurde. Life In Exile nennt sich ihr heiß erwartetes Debütalbum, welches nach etlichen Konzerten zusammen mit Bands wie Escape The Fate, Born Of Osiris oder Veil Of Maya und bereits zwei EP’s am 20.04.2018 endlich das Licht der Welt erblicken wird.

Mit dem Intro Intimacy und einem mächtigen Schlag in die Fresse leiten Shields das Album ein und bauen den perfekten Übergang zur bereits zuvor veröffentlichten Single Black Dog. Schon jetzt kann ich euch verraten, dass es auf Life In Exile nur so von Hammer Riffs wimmelt, die es schaffen, zusammen mit Melodien und einer beachtlichen Härte so viele Emotionen zu transportieren, wie man es sonst nur von Bands wie Architects gewohnt ist. Black Dog ist somit ein ziemlich gut gewählter Song, um das Album einzuleiten. In The Grey macht genau so weiter und schon jetzt will ich die Gesangsleistung von Sam loben – nicht nur seine Stimme hat sich hingegen den zuvor veröffentlichten EP’s absolut weiterentwickelt, sondern auch der Aufbau den von ihm gesungenen Parts ist einfach erstklassig.

Mit Nummer vier haben Shields einen absoluten Live-Kracher rausgehauen, der hundertprozentig die Fans auf der kommenden Tour zusammen mit Oceans Ate Alaska zum Schwitzen bringen wird. Wieder einmal ist der Song eine sehr gute Mischung aus Härte und Melodie und hat durch seinen Refrain einen absoluten Ohrwurmcharakter. Unterstützt von Spencer Charnas (Ice Nine Kills) geht es mit White Embers weiter, hinter dem sich eine tolle Message und ein absolut geiles Riff verbirgt. Mit der ersten Single It’s Killing Me wird es dann wieder etwas emotionaler – gerade der Refrain mit der Textzeile „They say what doesn‘t kill you, makes you stronger. It’s killing me, killing me, there’s no one to keep me strong” bringt einen gerade bezüglich des Verlusts von Gitarrist George Christie ziemlich zum Nachdenken.

Auch in der zweiten Hälfte setzen sich alle positiven Eigenschaften fort und die Formel geht auf. Die absolut grandiosen Refrains schaffen es immer wieder sich in den Vordergrund zu stellen und bleiben einem somit einfach im Ohr. So auch bei Delilah und Love Is Dead – groovige Gitarrenparts, geile Breakdowns und einfach immer wieder dieser Sam Kubrick. Einfach nur klasse!! Des Weiteren merkt man einfach, dass die Jungs in den letzten sechs Jahren in Sachen Songstruktur und die dazugehörenden Werkzeuge richtig einsetzen können. Daraus merkt man ihnen die Leidenschaft, die ich live bereits erleben durfte, auch auf CD an und wird von Emotionen und Atmosphäre einfach nur umgehauen. Gerade der häufige Einsatz von Reverb und Delay stellt immer wieder die Leads in den Vordergrund und erinnert sehr an die Landsleute von While She Sleeps.

Zum Ende hingegen wird es dann noch einmal etwas härter – Mother kommt mit Hilfe von Joel Heywood ziemlich schwer und düster daher. Gefolgt von Sibling wirken die zwei Stücke ziemlich gut platziert, bevor das Zwischenspiel N35.E138 einen erst einmal aufatmen lässt.  Aokigahara sollte im Jahre 2018 eigentlich jedem ein Begriff sein – hier handelt es sich um einen Wald in Japan, wo Menschen aus aller Welt hinreisen, um sich dort ihr Leben zu nehmen. Somit bietet der Song eine sehr bedrückende Grundstimmung und schafft es, diese auch perfekt zu transportieren, so dass man sich zusammen mit dem lyrischen Inhalt wie an einen düsteren, weit entfernten Ort versetzt fühlt. Gänsehautfaktor!

Fazit: Im Großen und Ganzen haben Shields mit ihrem Debüt alles richtig gemacht, was sie haben richtig machen können. Mit Ambiente, Leidenschaft und Emotionen sind sie eben nicht wie jede andere Metalcore Band, sondern vereinen viele andere Trademarks zu einem modernen, packenden Sound. Trotz alledem verliert das Album keinen einzigen Prozent an Härte und wirft mit düsteren, schweren Riffs nur so um sich. Die dadurch aufkommende atmosphärische Grundstimmung fesselt einen ab der ersten Minute, sodass man Life In Exile ohne sich zu langweilen am Stück hören kann. Ich kann das Album nur jedem ans Herz legen, der Bands wie Periphery, Architects oder die Newcomer Polaris feiert. Und ganz nebenbei ist das Artwork ein absoluter Hingucker 😉

Anspieltipps: Black Dog, In The Grey und It’s Killing Me
Julian N.
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