Balmog – Vacuum

“Auch als Quereinsteiger bekommt man schnell Zugriff!“

Artist: Balmog

Herkunft: Spanien

Album: Vacuum

Spiellänge: 40:22 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 16.03.2018

Label: War Anthem Records

Link: https://www.facebook.com/Balmog-365630056846060/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – B
Bassgitarre – M
Schlagzeug – V

Tracklist:

  1. Qui Immolatus Iam Non Moritur…
  2. Eating The Descendant
  3. Hodegetria
  4. Vigil Of The Blinds
  5. Inde Deus Abest
  6. Come To The Pulpit
  7. Gignesthai
  8. …Sed Semper Vivit Occisus

Bei drei Alben in 15 Jahren kommt der Gedanke einer Überproduktion zu keiner Zeit auf. Das gilt auch bei Balmog, die mit Vacuum erst den dritten Streich seit der Gründung im Jahre 2003 feiern. Neben den Langeisen haben sie jedoch diverse Split- und EP-Aufnahmen zustande gebracht. Langeweile ist für das Trio aus Spanien daher trotzdem Fehlanzeige. B, M und V zerlegen in 40 Minuten acht Werke und springen dabei in einen breiten Death-/Black-Graben. Seit Mitte März kann man Vacuum bereits über War Anthem Records käuflich erwerben!

Balmog ist eine jener Underground Kapellen, die im stillen Kämmerlein Gift und Galle spucken und nur den Jüngern weit ab vom Mainstream ein Begriff sind. Aus Südeuropa haben War Anthem Records die Spanier zu uns nach Deutschland gebracht, um die Kunst in Europa weiter zu steigern. Verdient haben es die kauzigen Musiker, die einen griffigen Style im Black Death Metal einnehmen. Nicht übermäßig frostig oder old school liegt die Performance tatsächlich zu gleichen Teilen in den beiden Extreme Metal Genres. Zu kurz kommt da für manche vielleicht eine treibende Double Base, dafür können die ruhigeren Parts mit einem nebelverhangenen Feeling punkten, ohne in Progressive Subgefilde zu verfallen. Nach dem Intro Qui Immolatus Iam Non Moritur… lässt bereits Eating The Descendant einen gucken. Zielstrebig werden die Einflüsse verschweißt und als tödliches Geschoss gegen Widersacher verwendet. Im weiteren Verlauf bleibt die Platte atmosphärisch verhangen, ohne zu seichte Anzeichen zu verstärken. B, der neben der Gitarre noch die Vocals bedient, bringt alles auf den Punkt. Gerne werden einzelne Läufe ohne Lyrics versetzt, wenn der Spanier jedoch ansetzt, fangen die Nackenmuskeln gleich an zu zucken.  Selbst, wer mit Balmog noch nicht in Berührung gekommen war, bekommt schnell Zugriff auf die Kunst, ich spreche da aus Erfahrung. Kleine platte Phasen, wie bei Hodegetria, kann man dem Dreiergespann sofort verzeihen.

Fazit: Die relativ simple Handschrift wurde ohne nennenswerte Tiefschläge bis in den letzten Track getragen. Vacuum als Feuerwerk zu bezeichnen, wäre schlicht und ergreifend falsch. Dennoch hat der Silberling Vorzüge, im Midtempo überzeugen Balmog ohne Abstriche, gleiches gilt beim Songwriting, das stimmig aufgezogen der Band über das ganze Werk ein eigenes Gesicht gibt. Alte Alben sollten daher noch mal herausgekramt werden.

Anspieltipps: Eating The Descendant und Vigil Of The Blinds
Rene W.
7.8
Leser Bewertung1 Bewertung
4.2
7.8