Artist: Sinister
Herkunft: Niederlande
Album: Deformation Of The Holy Realm
Spiellänge: 44:18 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 29.05.2020
Label: Massacre Records
Link: https://www.facebook.com/SinisterOfficial
Produktion: Mix und Mastering – Kristian Kohlmannslehner in dessen „Kohlekeller Studios“
Bandmitglieder:
Gesang – Aad Kloosterwaard
Schlagzeug – Toep Duin
Bass – Ghislain van der Stel
Gitarre – Michał „Grall“ Gralak
Gitarre – Dennis Hartog
Tracklist:
1. The Funeral March
2. Deformation Of The Holy Realm
3. Apostles Of The Weak
4. Unbounded Sacrilege
5. Unique Death Experience
6. Scourged By Demons
7. Suffering From Immortal Death
8. Oasis Of Peace – Blood From The Chalice
9. The Ominous Truth
10. Entering The Underworld
Ja, da sind sie sie wieder, die Tulpenschlächter aus den Niederlanden. Sinister muss man nun ja wahrlich keinem vorstellen, eine Institution in Sachen Death Metal, weltweit. Besonders die ersten drei Alben Cross The Styx, Diabolical Summoning und Hate haben nicht nur mich begeistert. Vom letztgenannten Album stammt der Song To Mega Therion, eine echt Death Metal Hymne für mich. Damals spielt das letzte Ur-Mitglied Aad noch an den Drums. Bis zum Jahre 2003 brachte man mit Aad an den Drums sechs Alben heraus und ging dann getrennte Wege. 2005 beschloss Aad dann, die Band weiter zu betreiben, und übernahm die Sängerposition. Seitdem begleitet die Band ein ständiger Musikerwechsel. Immerhin ist Drummer Toep Duin auch schon seit 2011 dabei. Den letzten Wechsel gab es 2019 an der Gitarre. Mit Walter ist ein weiterer alter Hase dabei (52 Jahre). Mit Massacre Records im Rücken macht man sich also auf den Weg, ein weiteres Gemetzel auf die Menschheit loszulassen. Album Nummer 14.
Los geht es mit einen Sinister typischen Intro. So etwas hatten die Burschen schon immer drauf. The Funeral March ist wieder mal eine bedrohliche Ankündigung. Diese Bedrohung wird dann in den nächsten 42 Minuten zur Realität und macht den Anfang mit Deformation Of The Holy Realm, einem ordentlichen Hassbratzen.
Typisch Sinister, will man meinen und auch recht behalten. Brutaler Death Metal der alten Schule kommt einem aus den Boxen entgegen. Die Burschen weichen keinen Meter von ihrem eingeschlagenen Weg ab, zumindest den Weg, den sie seit 2005 gehen, also nach der Rückkehr. Stakkatoriffs, Blastbeat, Tempowechsel, melodische Riffs und immer auf die 12. Brutal halt. Der Song geht sofort ins Ohr. Aad hat sich in den Jahren zu einem sehr guten Sänger gemausert, nicht nur von der Tonlage, sondern auch von der Art des Platzierens der entsprechenden Vocals. Nicht überlagert oder zu viel, sondern mit Absicht eingesetzt. Kommt gut und bleibt bei mir hängen, da ich ja ein Brutal Death Metal Fan bin. Die Burschen haben immer noch eine Spielfreude und die hört man heraus, definitiv. Das Riffing sitzt und erinnert an amerikanischen Death Metal. Natürlich darf ein abgedrehtes Solo nicht fehlen.
Apostel Of The Weak ist dann mein Highlight. Geiles Riffing, absolutes Blastbeatgewitter, fette Parts, Refainpart zum Abgehen wie Sau. In der ersten Reihe stehen und „Apostel of the weak“ schreien, das könnte beim nächsten Konzert passieren, denn der Song wird es definitiv auf die Setlist schaffen. Wenn nicht, drehe ich durch. Sinister haben es schon immer draufgehabt, oder zumindest immer versucht, Atmosphäre in ihren brutalen Death Metal mit einzubauen, und diese choralen Gesänge mittendrin klingen so geil. Der Rest des Songs ist auch geil. Nur Tempo. Schnelle Doublebassattacken wie Sau und am Ende wird das Tempo rausgenommen und man lässt es doomig ausklingen, zusammen mit diabolischem Gelächter. Mega.
Wie geschrieben, die Burschen versuchen immer, eine gewisse Atmosphäre mit einzubauen, und so lässt man schon fast horrormäßig und sehr beängstigend Glocken zu Beginn von Scourged By Demons läuten, bevor der Song so richtig in Fahrt kommt. Auch hier wieder geiles Riffing. Die Burschen beweisen hier, dass sie auch im Midtempo Gas geben können. Eine absolute Groovegranate mit megafettem Riffing. Argh, fett. Ein bisschen Tempo ist natürlich drinne und ein geiles Solo ebenfalls, ansonsten regiert der Groove und der Gesang wird teilweise gedoppelt. Hier klingt man sogar kurz modern.
Sinister sind eben Sinister. Streicherklänge sind zu hören oder eben auch chorale Känge, so auch bei Oasis Of Peace – Blood From The Chalice.