Knotfest Germany 2022 - Slipknot - By Kai R.

Slipknot – Wacken Open Air 2022 – Freitag

Leider etwas uninspiriert

Eventname: Wacken Open Air 2022 (zum Leitartikel: hier)

Band: Slipknot

Ort: Wacken, Gribbohm und Holstenniendorf (Nähe Itzehoe), Schleswig-Holstein, Deutschland

Datum: 05.08.2022

Bühne: Harder Stage

Genre: Nu Metal, Alternative Metal, Heavy Metal

Setliste: 

  1. For Those About To Rock (We Salute You) (AC/DC Song)
  2. Get Behind Me Satan And Push (Billie Joe Spears Song)
  3. Disasterpiece
  4. Wait And Bleed
  5. All Out Life
  6. Sulfur
  7. Before I Forget
  8. The Dying Song (Time To Sing)
  9. Dead Memories
  10. Unsainted
  11. The Heretic Anthem
  12. Psychosocial
  13. Duality
  14. Custer
  15. Spit It Out

Zugabe:

  1. (515)
  2. People = Shit
  3. Surfacing
Knotfest Germany 2022 – Slipknot – By Kai R.

Es ist Freitag 22:10 Uhr, es ist Wacken und es steht das an, warum sicher mindestens 70 % der Gäste sich damals auch ein Ticket gekauft haben. Frei nach dem Motto „Wenn Slipknot rufen, dann kommen die Besucher des Festivals aus ihren Zelten“ ist es echt voll geworden vor der Harder Stage. Gerade haben noch In Extremo auf der Faster Stage eine top Performance auf die Bühne gebracht, da geht es gerade mal fünfzehn Minuten später weiter auf der Nachbarstage. Als die bekannte obligatorische Slotmachine des Festivals auf den LED-Leinwänden den nun folgenden Act ankündigt und das Publikum (ebenfalls obligatorisch) einen kurzen positiven Ausraster bekommt, sind für uns zwei Dinge klar. Erstens wird es jetzt noch voller und zweitens wird es durch die Circlepits und Moshpits garantiert auch noch ein wenig enger. Aber geübt wie wir sind (waren ja gerade erst letzte Woche auf dem Knotfest Germany in Oberhausen) geben wir unser Equipment ab und mischen uns in die Metalmeute.

Als das Intro mit For Those About To Rock (We Salute You) und Get Behind Me Satan And Push beginnt, haben wir ein kleines (wenn auch feines) Déjà-vu. Denn genau so startete auch bereits jedes andere Konzert der Tour. Aber gut, heute sind Slipknot das erste Mal hier und wenn es nur ein wenig so ist wie bei Parkway Drive 2019, dann wird das heute ein Konzert, das wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Als das Banner mit dem Slipknot Logo nach oben gezogen wird und mit Disasterpiece der erste eigene Song der Band beginnt, geht der Spaß auch gleich los. Von unserem Platz aus (ca. 50 Meter vor der Bühne genau zwischen dem Linearrey-Turm und dem FOH) sind mindestens drei Pits zu sehen und die Wackener zeigen den Herren aus Des Moines (USA), dass man weiß, wie man richtig feiert. Es geht weiter mit dem Evergreen Wait And Bleed, All Out Life und Sulfur, um dann bei einer kurzen Verschnaufpause die Ansage zu machen, auf die alle zu warten scheinen. Corey Taylor begrüßt (auf Deutsch) das Publikum und bedankt sich dafür, dass er nach so langer Zeit endlich auf dem Wacken Open Air spielen kann. Ein paar Sätze später war es das dann aber auch schon mit der Verschnaufpause, denn während wir uns bei Before If Forget die Seele aus dem Hals singen, kommen immer mehr Crowdsurfer über die Menge hinweg. Gut, sich bei einem Festival darüber aufzuregen ist eine Sache, doch denke ich, dass wir mal eine Anleitung fürs richtige Crowdsurfen machen sollten. Denn wenn ich mir die ganzen Leute so anschaue, die ohne Körperspannung einfach so wie ein nasser Sack über die Menge gequält werden … na ja, ich schweife vom Thema ab.

Weiter geht es mit dem (leider) einzigen neuen Song in der Setlist. Da The Dying Song (Time To Sing) bereits ein paar Tage als Single auf dem Markt ist, ist schön zu sehen, dass selbst hier die Menge textsicher den „Kill“-Schreien folgen kann.

Beim Bühnenbild war man nicht wirklich kreativ. Also versteht mich nicht falsch, das Bühnenbild ist mit den beiden Seitentürmen für die Percussionfraktion der Band genial und auch die untypischen LED-Wände, die als Backdrop und Deckenbeleuchtung zu den Songs mitspielen, sehen top aus. Doch hat man auch hier einfach das Toursetup genommen und auf die Harder Stage verfrachtet. So würde es niemandem auffallen, wenn ich die Bilder vom Knotfest nehmen würde, denn alles, selbst die Setlist und fast 100 % der Ansagen waren ebenso in Oberhausen mit von der Partie.

Mit Unsainted, Duality und Spit It Out geht die Setlist dann zu Ende, um dann mit People = Shit und Surfacing in die Verlängerung zu gehen. Na ja, Verlängerung ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn auch wenn der Slot in der Running Order bis Mitternacht geht, sind Slipknot bereits um 23:40 Uhr durch mit ihrem Programm, was nicht nur bei uns für Missverständnisse und einen leichten Unmut sorgt. So hätten die Herren aus Des Moines ruhig noch Songs wie The Devil In I oder Vermillion spielen können, um den Slot zu füllen.

Unabhängig davon war der Auftritt hier wirklich sehenswert und wir hatten unseren Spaß im Moshpit. Ich hätte mir einen neuen Song vom neuen Album gewünscht (also Yen zum Beispiel), doch wer fragt schon mich, wenn er eine Tour plant. 😉