Spidergawd – VII

Achtziger orientierter Rock der Band aus dem hohen Norden

Artist: Spidergawd

Herkunft: Trondheim, Norwegen

Album: VII

Genre: Classic Rock, Hard Rock, Heavy Metal

Spiellänge: 36;57 Minuten

Release: 10.11.2023

Label: Crispin Glover Records

Link: www.spidergawd.no

Bandmitglieder:

 Gitarre, Gesang – Per Borten
Gitarre – Brynjar Takle Ohr
Bass – Hallvard Gaardlos
Schlagzeug –  Kenneth Kapstad
Saxophon – Rolf Martin Snustad

Tracklist:

  1. Sands Of Time
  2. The Tower
  3. Dinosaur
  4. Bored To Death
  5. Your Heritage
  6. Afterburner
  7. Anchor Song.
  8. …And Nothing But The Truth.

Die Trondheimer Spidergawd sind mit ihrem neuen Album VII zurück. Wie man schon richtig vermuten kann, ist es bereits das siebte Album der Norweger seit ihrer Gründung 2013. Ursprünglich als Nebenprojekt der beiden Motorpsycho-Musiker Bent Sæther (Bass) und Kenneth Kapstad (Schlagzeug) gegründet, erschien bereits 2014 das selbst betitelte Debüt. Bent Sæther verließ Spidergawd allerdings 2016 wieder, um sich ganz um Motorpsycho zu kümmern. Kenneth Kapstad verließ währenddessen Motorpsycho, um sich ganz dem Projekt Spidergawd hinzugeben. Bis einschließlich 2017 erschienen jährlich Alben von Spidergawd, die der Einfachheit halber nur durchnummeriert wurden. Nach Album Nummer IV, ging es im zweijährigen Albenzyklus weiter. So ist man in diesem Jahr bei VII angekommen. VII erscheint, wie alle bisherigen Alben auch, über das Label Crispin Glover Records und ist dort unter anderem als Transparent Red & Black Vinyl und als Hyancinth Vinyl erhältlich. Beiden Versionen liegen eine CD und eine Vinylsingle bei.

Zehn Jahre nach der Bandgründung haben die Norweger ihr bisher bestes Album herausgebracht? Wenn man Per Borten glauben darf, auf jeden Fall, denn der sagt hierzu: „Wie alle Alben zuvor ist auch das neue das bisher beste Album der Band.“ Ich war bei dieser Aussage leider nicht dabei, spüre allerdings das Augenzwinkern von Per Borten bei dieser Aussage. Was ich auf jeden Fall feststelle, ist, dass VII ein Rockalbum ganz im Stil des Achtziger Classic Rocks ist. Recht melodisch und manchmal sogar ein wenig poppig klingt. Es geht gut in die Ohren und dürfte bestimmt die breite Masse der Hörer erfreuen.

Die Musiker sprechen selbst von den Achtzigern und nennen hier explizit Thin Lizzy. Und ja, dieser Gedanke kann einem direkt beim Opener Sands Of Time kommen. Ok, es ist natürlich eine andere Stimme, aber ansonsten sind wir doch ganz klar drin in dem Jahrzehnt, bei dem sich die Band in ihren Songs Anleihen nimmt. Diese Mischung aus Classic Rock und NWOBHM ist es, die dem Album in den Zwanzigern des neuen Jahrtausends ein wenig Retro verleiht. Gleichzeitig wirkt die Musik von Spidergawd zeitlos.

Noch etwas kräftiger als der Opener wirkt für mich der folgende Song The Tower, bei dem auf mich die Gitarren toll wirken. Das Zusammenspiel der beiden Gitarristen ist natürlich ein weiteres Merkmal, welches für Spidergawd unverkennbar ist. Die Band rockt im traditionellen Stil. Melodien, die vielleicht manchmal ein wenig zu oberflächlich wirken, erschließen sich nach mehrmaligem Hören allerdings immer mehr. Wer auf klassischen Rock/Metal der Achtzigerjahre steht, wird hier vollends bedient. Mit seiner Spielfreude zeigt das Quintett, dass sie beileibe keine Dinosaur sind, nicht nur beim gleichnamigen Song:

Hier und da wird es ein weniger härter, da möchte ich explizit Afterburner nennen, aber diesen Song lassen die Skandinavier natürlich auch nicht aus dem Ruder laufen. Man bleibt sich auf dem gesamten Album treu und bedient im zeitgemäßen Sound der Zweitausendzwanziger den Fan des Classic Rocks. Etwas progressiver wird man allerdings gegen Ende mit dem Anchor Song, der mir persönlich mit am besten auf diesem Album gefällt, denn hier lässt man es doch einigermaßen krachen, was man im Großen und Ganzen auf diesem Album wohl eher vermeiden will. Und auch das abschließende … And Nothig But The Truth fällt etwas aus dem Rahmen der vorangegangenen Songs. Das aus meiner Sicht allerdings wiederum positiv. Ein glänzender Abschluss des Albums für mich persönlich. Von der Sorte hätte ich mir gerne noch den einen oder anderen Song mehr gewünscht.

Wer jetzt so richtig Gefallen an Spidergawd gefunden hat, kann die Band ab Januar 2024 in unseren Gefilden live erleben! Die Termine findet ihr unten auf dem Bild!

Spidergawd – VII
Fazit
Achtziger orientierter Classic Rock im Sinne von Thin Lizzy und Konsorten bieten Spidergawd auf ihrem siebten Album. Damit lässt sich gut rocken und das wird auch richtig gut bei Fans des Achtziger-Rocks ankommen. Ziemlich melodiös und es geht gut in die Ohren. Dabei bleiben die Norweger unheimlich eingängig bzw. gefällig und verlassen nur gegen Ende hin etwas die sichere Spur. Das gefällt mir allerdings sehr!

Anspieltipps: Bored To Death, Anchor Song und …And Nothing But The Truth
Juergen S.
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