Stage Of Decomposition – Raptures Of Psychopathy

Serienmörder und Brutal Death Metal

Artist: Stage Of Decomposition

Herkunft: USA

Album: Raptures Of Psychopathy

Spiellänge: 36:17 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 02.02.2024

Label: Gore House Productions

Link: https://www.facebook.com/StagesofDecomposition

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Daniel Smoo
Gseang und Bassgitarre – Salvador Rodriguez
Gitarre – Cesar Barajas
Gitarre – Marco Aromatario

Tracklist:

1. Drilling Of The Cerebellum
2. What Lies Within
3. Beast Of Jersey
4. Killing Under Possession
5. Murder By Proxy
6. Skid Row Slasher
7. Carve Out The Eyes
8. Fetal Devourment
9. Crawl Space Burial
10. Human Extermination
11. Mass Psychosis

Kalifornien ist ja bekannterweise ein sonniges Flecken und man kann sich kaum vorstellen, dass es da am Strand einige Typen gibt, die sich entschließen, eine Death Metal Band zu gründen. Aber ja, es gibt diese Burschen. Wahrscheinlich wird es nicht am Strand gewesen sein, klingt aber irgendwie besser, hehe. Das Quartett rund um Salvador und Daniel von Exhumer (Italien) tummelt sich schon seit dem Jahre 2009 herum und so richtig vorwärtsgekommen sind sie nicht. Vielleicht doch zu viel Strand oder die Tatsache, dass alle vier Zeitgenossen und vielen anderen Combos zocken bzw. gezockt haben. Nach zwei Demos erschien 2014 das Debütalbum. 2016 kam dann noch eine EP hinzu und dann wurde es ganz ruhig. Bis jetzt, denn nun ist Album Nummer zwei heraus.

Drilling Of The Cerebellum kommt zu Beginn erst einmal mit einer kleinen Geschichte um die Ecke. Diese wird natürlich im Erzählermodus präsentiert und im Hintergrund laufen einige Geräusche, u.a. auch Polizeisirenen. Ohne Vorwarnung kommt dann der Blast Beat aus den Boxen geschossen. Ja, so mag ich das. Allerdings muss man auch gleich Abstriche bei der Produktion machen. Nach kurzer Zeit haben meine Ohren sich daran gewöhnt, weil diese Abstriche auch nicht wirklich sehr groß sind. Nach dem feinen Eröffnungsballerpart wird erst einmal am Ende ein Gitarrrenquietscher herausgeholt und dann ordentlich gegroovt, wobei die Doublebass dabei immer aktiv ist und man nicht ins Slammige abrutscht. Diese Kombination wiederholt sich im Song und das Tempo wird ordentlich variiert. Die Vocals sind natürlich tief, aber es kommen auch Pigsqueals zum Einsatz. Der Groove wird immer langsamer, aber immer noch sehr aggressiv. Wer auf Brutal Death Metal abfährt und dabei handelt es sich hier natürlich, kann mit dem Song nichts verkehrt machen.

Sicherlich hat man das alles schon gehört, auch beim nachfolgenden Song What Lies Within, der mir sogar noch besser gefällt. Hier gibt es gnadenlos was auf die Omme – schön druckvoll. Neben den tiefen Vocals gesellen sich nun noch screamige Vocals hinzu und das klingt sehr geil. Die groovigen Momente dürfen natürlich nicht fehlen und diese haben es, vor allem am Ende, absolut in sich. Dieses wird immer druckvoll serviert und ohne Geschnörkel. Der Gesang passt sich rhythmisch sehr geil an. Aber interessant sind diese Breaks mit kleinen melodischen Gitarrenanspielern. Diese machen echt Laune und drohen den nächsten Ballerpart an, der dann nicht immer kommt. Selbst ein kleines Solo meine ich herausgehört zu haben. Schönes, intensives Ding.

Brutaler Death Metal ist ja auch genau mein Ding und noch brachialer klingt dieser, wenn man eine Zeit lang vorher old schooligen Death Metal oder Thrash gehört hat. Auch der kurze und knackige Song Beast Of Jersey geht gnadenlos in die Magengegend, lockert die Bauchnabelregion auf und zermürbt die Innereien. Ziel erreicht, würde ich mal sagen. In knappen 150 Sekunden kann mal so viel Gutes bewirken.

Wie bei so vielen anderen Combos auch, beschäftigen sich Stage Of Decomoposition mit den Taten einiger Serienmörder, wie zum Beispiel dem Skid Row Slasher Vaughn Greenwood, der zwei Jahrzehnte sein Unwesen trieb oder den Sid Row Stabber, der sich unschuldige und wehrlose Obdachlose als Opfer vornahm. Allerdings huldigen sie nicht diesen Taten, sondern möchten zum Ausdruck bringen, wie psychotisch die Stadt Los Angeles sein kann.

Um diese Texte zu transportieren, ist der brutale Death Metal natürlich der richtige Parasit.

Songs wie Killing Under Possessesion oder Skid Row Slasher kommen mit sehr schnellem Riffing daher, haben aber auch technische Momente. Diese Elemente stehen aber nicht im Vordergrund, sondern werden geschickt mit eingebaut. Gefällt mir. Die Drums poltern ohne Ende und der Bass macht das, was er machen soll, nämlich drücken. Und neben den ganzen Ballereinheiten gibt es eben auch noch genügend Platz für groovige oder slammige Passagen, die das Ganze überwiegend zur rechten Zeit auflockern.

Klaro, ist diese Musikrichtung in sich sehr beschränkt und dadurch limitiert man sich natürlich selber, aber sie machen ihre Sache echt gut.

Stage Of Decomposition – Raptures Of Psychopathy
Fazit
Die Amerikaner präsentieren uns auf ihrem Zweitwerk einen Soundtrack zu kritischen Serienmörderfilmen. Musikalisch geht man in die brutale Death Metal Ecke und bewegt sich in dem eng gesteckten Rahmen sehr geschickt und umfassend. Überwiegend mit guten Riffs ausgestattet, agiert man sowohl schnell als auch groovig. Die slammigen Parts werden dabei brutal vorgetragen und mit Growls und Screams kombiniert. Freunde des brutalen Death Metals können zuschlagen!

Anspieltipps: What Lies Within und Skid Row Slasher
Michael E.
7.9
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