Stickerspende.de: Zwei Betroffene helfen sich selbst und anderen Kulturschaffenden in der größten Not

Spendenaktion für Kulturschaffende

2020 ist nichts mehr, wie es einmal war. Das bekommen vor allem alle Kulturschaffenden und die ganze Eventbranche wie Musiker und Bands, Künstler aller Art, Veranstalter, Tontechniker, Stage Hands, Equipment Verleiher, Cathering Firmen, Clubbetreiber … etc. zu spüren. Das Coronavirus hat die Welt lahmgelegt und ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Während Banken und große Konzerne mit Milliardenhilfen unterstützt werden, kommt bei den Kulturschaffenden keine wirkliche Hilfe seitens der Regierung an. Musiker, Clubbetreiber … etc. sind auf sich selbst gestellt und müssen in dieser schwierigen Zeit versuchen, neue Wege zu gehen, was mit Streamingkonzerten, Merch-Verkauf, Crowdfunding-Aktionen … nur bedingt funktioniert.

Das brachte die beiden Kollegen Michael Schwiening (selbst Musiker in der Powerfolk Band Saitenstreich aus Bad Krozingen) und Jan F. Kennedy (Politiker, Satiriker, Aktivist und Tunichtgut aus Potsdam) auf eine Idee, sie brachten im Frühjahr die Website https://stickerspende.de in Gang, um die Szene und alle interessierten Kulturschaffenden in der schweren Zeit zu unterstützen. Michael Schwiening weiß, wie es vielen anderen Musikerkollegen geht, denen mit der Coronakrise und den einhergehenden Konzertverboten nahezu alle Einnahmen wegbrechen, denn ihm, der normalerweise auf Mittelaltermärkten aufspielt, geht es ja nicht anders. Doch der 38-jährige Musiker äußerte sich gegenüber fudder: „Wir Künstler sollten uns nicht beschweren. Es gibt so viele Möglichkeiten, auch während Corona und Auftrittsverboten an etwas Geld zu kommen. Man muss halt kreativ werden.“

Die Grundidee –Gute Zwecke kleben-, ist den beiden schon früh im März gekommen, aber wie so oft, auch gute Ideen müssen manchmal erst reifen. „Anfangs wollten wir die Sticker der verschiedenen Künstler verkaufen und das eingenommene Geld an Deutschland hilft spenden“, so der Musiker, „doch so ist nur sehr wenig Geld bei den Künstlern angekommen und der Pool an hilfesuchenden Künstlern war viel größer. Erst so ist die Idee gereift und wir kamen darauf, das Geld direkt an die teilnehmenden Künstler zu verteilen und das funktioniert bis jetzt super!“

Auf der Website https://stickerspende.de werden die verschiedensten Sticker der unterschiedlichsten Künstler aus allen erdenklichen Genres angeboten. Diese könnt ihr bei Gefallen einzeln kaufen oder aber auch in verschiedenen Sets erwerben. Die Sets werden zufällig ausgewählt, wobei die Preise gestaffelt sind, je nach Anzahl der Sticker. „So kann man vielleicht sogar auf seine neue Lieblingsband stoßen, die man bisher noch gar nicht kannte“, so erklärt der Musiker den Reiz der Sets.

Bisher nehmen erst etwa 25 Künstler(innen) an der Aktion teil und bieten ihre Sticker zum Kauf an, aber jeder Kunstschaffende ist willkommen und kann bei der Aktion Stickerspende mitmachen. Bei Interesse könnt ihr hier Kontakt mit Michael und Jan aufnehmen: https://stickerspende.de/mitmachen/

Das eingenommene Geld wird zu gleichen Teilen unter allen Beteiligten aufgeteilt. Wobei: „Es gibt auch Beteiligte, die ihre Einnahmen durch die Sticker lieber spenden, oder den anderen Beteiligten zur Verfügung stellen“, berichtet der Saitenstreich Musiker. „Das bleibt jedem Beteiligten selbst überlassen, aber die Rückmeldungen sind bisher durchweg positiv, sowohl von Künstler- als auch von Spenderseite.“

Natürlich darf auch jeder, der nicht unbedingt Interesse an den Stickern hat, für die teilnehmenden Künstler spenden. Dieses ist dann problemlos via PayPal möglich.

Mittlerweile ist die Anfangsidee noch weiter gereift und man will das Ganze noch weiter ausweiten. „Wir denken, dass die Aktion großes Potenzial hat, und so laufen gerade weitere Planungen für Aktionen wie z.B. Wohnzimmerkonzerte und Ähnliches mehr“, so der Musiker. Lasst euch überraschen und verfolgt das alles auf: https://stickerspende.de

Auch wenn ein wirkliches Ende der Coronakrise längst noch nicht in Sicht ist, so sieht zumindest Michael Schwiening Licht am Ende des Tunnels, denn unter Auflagen darf er mit seiner Band Saitenstreich bald wieder auf einigen Märkten spielen. Hoffen wir das Beste für Saitenstreich und alle anderen Kunstschaffenden, dass die Krise bald vorbei ist und alles wieder seinen gewohnten Weg gehen kann. Und natürlich auch für alle Fans, damit wir alle bald wieder Konzerte und Veranstaltungen besuchen können.