Stormkeep – Galdrum

Black Metal im Mittelalter ist gefährlich

Artist: Stormkeep

Herkunft: nicht bekannt

Album: Galdrum

Spiellänge: 32:38 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 20.11.2020

Label: Ván Records

Link: https://www.van-records.com

Bandmitglieder:

nicht bekannt

Tracklist:

  1. Glass Caverns Of Dragon Kings
  2. Lightning Frost
  3. Of Lore
  4. Lost In Mystic Woods And Cursed Hollows

Die auch für mich noch unbekannte Band Stormkeep veröffentlicht Mitte November ihr erstes Album Galdrum! Thematisiert wird in dem Album die Reise über schneebedeckte Berg, in einer Zeit, in der Legenden und Magie eine Hauptrolle spielen. Man darf sich also auf mythische Texte gefasst machen, die auf stumpfen Black Metal treffen.

Das erste Lied Glass Caverns Of Dragon Kings geht gleich in die Vollen und wer Deus Mortem oder Eoront kennt, weiß, in welche Richtung das Ganze geht. In den Zwischenspielen erwarten uns mittelalterlich typische Instrumente und Harmonien, die den trockenen Black Metal ein wenig auflockern. Man darf das aber nicht so verstehen, dass wir jetzt Eluveitie nehmen und die bayerische Band nach Norwegen packen und diese Black Metal produzieren lassen. Aggressive, messerscharfe Riffs greifen einen an und lassen einen verlassen dastehen. Das Schlagzeug überzeugt mit starken Beats und auflockernden Fills, die nicht überheblich wirken. Es wird ebenfalls drauf geachtet, dass das Schlagzeug minimal bleibt, um den mittelalterlichen Charakter widerzuspiegeln.

Im weiteren Verlauf der Scheibe begegnet uns dann ein Intro, welches melodisch an den uns bekannten The Bard‘s Song erinnert und diese Atmosphäre empfinde ich als sehr angenehm. Die Kombination mit Flöten vervollständigt das ganze Bild und man wartet nur auf die große Katastrophe, die ausbricht. Und wie in diesem Moment erwartet, steigt die Band voll ein und gregorianischer Gesang kommt durch, der für maximale Verwirrung sorgt, aber dennoch irgendwie passt. Insgesamt ist Of Lore erbarmungslos, denn nach den ernüchternden Gesängen hören wir verhasste Screams, die sich kaum von der Musik abheben und für ein komplettes Durcheinander sorgen.

Die Rohproduktion spielt einem leider nicht in die Karten, man hört deutlich raus, dass versucht wurde, einen alten Stil aufzugreifen, dies aber nicht gelingt. Saubere Gitarren und perfekt gesetzte Rhythmen sorgen für eine zu gute Stimmung. Der Versuch, dies jetzt wieder auseinanderzureißen, misslingt, da sich in solchen Parts die Stimme deutlich abheben sollte.

Dennoch ist die Idee hinter der Scheibe gut, leider fehlt es an Wissen und vermutlich an Können, um das wiederum gut umsetzen zu können. Trotzdem darf man sagen, dass die Platte knallhart und düster ist und jegliche Elemente verbaut wurden – bloß das allein langt nicht bei der Betrachtung eines Albums. Es rettet das Album dann auch nicht mehr, dass am Ende einem eine Soundkulisse von einer mittelalterlichen Schlacht geboten wird, die mit traurigen Fanfaren beendet wird. Aber ich freue mich auf die zweite Scheibe und hoffe darauf, dass die Jungs dazulernen und sich verbessern.

Stormkeep – Galdrum
Fazit
Stormkeep haben extrem gute Ansätze, bei denen es aber an technischem Know-how fehlt. Die Rohproduktion steht der Qualität der Band im Weg und ein anderes, vermutlich besseres Mastering hätte das Album besser dargestellt, als es jetzt ist.

Anspieltipps: Of Lore
Paul M.
4.8
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