Artist: Sunstain
Herkunft: Linz, Österreich
Album: Modern Nature
Genre: Stoner, Heavy Rock
Spiellänge: 49:50 Minuten
Release: 14.10.2022
Label: Independent
Link: https://www.facebook.com/sunstainband
Bandmitglieder:
Gesang – Patrick Datscher
Gitarre – Timo Teuchtmann
Bass – Sergej Kamenski
Schlagzeug – Fotios Liatsas
Tracklist:
- Running On Empty
- Greed
- True Colours, New Frontiers
- Modern Nature
- Phantom Pain
- Reach For Me
- Open Cages
Berlin is calling! Mal wieder Post von Noisolution. Labelchef und Promoter Arne weiß genau, was mein Ding ist. Da er nicht nur die eigenen Bands am Start hat, sondern auch noch die Promotion für andere Bands und Labels macht, weiß er genau, worauf er mich hinweisen muss. Dieses Mal geht sein Fingerzeig über die Alpen bis ins österreichische Linz hinein.
Sunstain, so nennt sich das Quartett aus Linz, haben am 14.10.2022 ihr Debütalbum Modern Nature im Eigenvertrieb herausgebracht. Von der erst 2017 gegründeten Band kann der Fan neben der CD auch bei der auf nur 210 Stück limitierten Orange/Black Marble Vinyl getrost zuschlagen, denn da macht er überhaupt nichts falsch. Die CD wird es übrigens auch nur in einer Auflage von 150 Stück geben. Sunstain servieren auf Modern Nature ausgezeichneten Heavy (Stoner) Rock mit einem Schuss Grunge. Schwere Riffs mit verzerrten Gitarren haut uns das Alpenquartett um die Ohren.
Die vier Bandmitglieder von Sunstain kommen musikalisch aus komplett unterschiedlichen Richtungen. Schlagzeuger Walter Jahn hat Erfahrung als Stoner- und Psychedelic Rock Drummer und ist auch mit elektronischer Musik gut vertraut. Bassist Fotios Liatsas wiederum ist im Punk Rock unterwegs, Gitarrist Timo Teuchtmann spielt nebenbei Alternative Rock und Sänger Patrick Datscher war zuletzt bei einer Post Hardcore Band. Bei solch unterschiedlichen Historien ist es doch recht erstaunlich, was wir auf Modern Nature zu hören bekommen.
Kein Gejodel, sondern Rockmusik mit dem Spirit der Neunzigerjahre ist es, was wir auf Modern Natur vorfinden. Ich werde euch jetzt nicht die Namen der Heros und Bands dieser Epoche hier aufzählen, denn ich mache, wenn möglich, keine Vergleiche. Vergleiche sind des (jungen) Hasen Tod. Gerade wenn es ein Debüt ist, dann können gerade Vergleiche mit Altvorderen der Band eher schaden und nach hinten losgehen.
Die einzelnen Songs sind voller Energie, zeigen aber durchaus auch einen melancholischen Schuss, der der zugrunde liegenden Energie jedoch nichts anhaben kann. Sänger Patrick Datscher peitscht seine Stimme voller Inbrunst durch die Songs. Und nochmals nein, ich verrate hier keinen Bandnamen, an die mich die Jungs aus dem Alpenland hier durchaus erinnern. Mag sein, dass es Absicht ist, das kann ich durchaus nicht ausschließen, dass man hier so nah bei einigen bekannten Band der Neunziger ist, trotzdem ist es sehr eigenständig. Wunderbare Gitarren, die auch mal in exquisite Soli entschwirren.
Einzelne Songs muss man bei diesem durchgängig guten Album nicht hervorheben, außer vielleicht das abschließende Open Cages, welches mit über zwölf Minuten auch gleichzeitig der längste Song auf Modern Nature ist. Hier zeigen Sunstain, dass sie den Käfig durchaus sprengen können, und sich in den betretenen Gefilden auch progressiv bewegen können. Gleichzeitig ist dieser Song der größte Beweis einer Eigenständigkeit. So ist Open Cages für mich persönlich mein Favorit auf dem Album, das Sprengen des musikalischen Käfigs und gleichzeitig die Öffnung zu progressiveren Anteilen.