Terrorstahl – Distanz

06.10.2023- Blackened Thrash Metal / Thrash Metal - Boersma Records - 49:21 Minuten

Die deutsche Band Terrorstahl zieht wieder tiefe Furchen in die Gesellschaft und lässt dafür das neue Material von Distanz sprechen. In fast 50 Minuten galoppieren sie durch zehn Werke, die über das Label Boersma Records Anfang Oktober veröffentlicht wurden. Die fünf Musiker aus Nordrhein-Westfalen spielen einen melodischen Stiefel, der in tiefe Blackened Thrash Metal Fußstapfen tritt. Technisch leben sie vom Gitarrenspiel, das aus den Händen von Matze und The Reaper entspringt. Die beiden bringen Abwechslung und Schwung in die Bude. Neben härteren, schnellen Elementen leben Terrorstahl von zermürbenden, groovenden Passagen, die das Trommelfell zertrümmern sollen.

Mit dem Sprung in die Platte wartet zu Beginn ein recht neutrales Intro, welches dem Titeltrack Distanz die Plattform zur Entfaltung gibt. Stampfend zieht das Quintett in seine persönliche Schlacht. The Reaper bedient neben der Gitarre noch das Mikrofon. Aus seiner Kehle steigen böse, Sodom-ähnliche Growls auf, die immer wieder abgeschwächt werden. Neben recht nüchternen Verläufen innerhalb der Tracks können Terrorstahl auch gesanglich das Ruder nicht herumwerfen. Das ganze Konzept erinnert an eine Band, die in den späten Achtzigern darauf bedacht war, die Seelen der ersten Thrash Metal Gesellschaft zu fangen. Das funktioniert leider nicht und sowohl Der Reaper als auch Sonne und Abendrot verpuffen, ohne nur eine kleine Schmauchspur zurückzulassen. Gut gedacht, schlechter gemacht, so kann man Distanz schnell zusammenfassen. Die Motivation ist spürbar, nur das, was auf der Platte landet, ist für 2023 einfach zu wenig, damit haut man nicht mal mehr einen Bundesbeamten schockiert vom tiefen Sessel. Für Underground-Liebhaber, die schmutzige Atmosphären und wüsste Attitüde lieben, bietet Distanz jedoch Optionen mal hineinzulauschen, wenn man auf deutsche Lyrics abfährt.

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Terrorstahl – Distanz
René W.
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