“Auf Sonder bündeln Tesseract gekonnt all ihre Stärken“
Artist: Tesseract
Herkunft: Großbritannien
Album: Sonder
Spiellänge: 36:00 Minuten
Genre: Progressive Metal, Djent
Release: 20.04.2018
Label: Kscope Records
Link: https://www.tesseractband.co.uk/
Bandmitglieder:
Gesang – Daniel Tompkins
Gitarre – Acle Kahney
Gitarre – James Monteith
Bassgitarre – Amos Williams
Schlagzeug – Jay Postones
Tracklist:
- Luminary
- King
- Orbital
- Juno
- Beneath My Skin
- Mirror Image
- Smile
- The Arrow
Tesseract sind bekannt dafür, ihren Sound mit jedem Album etwas zu verändern, ohne sich dabei komplett neu zu erfinden. Und so bringen die Progressiv-Götter der Neuzeit mit Sonder ein Album auf den Markt, das das mit Abstand zugänglichste Werk ihrer beschaulichen Discographie darstellt. Obwohl Sonder nicht unbedingt weniger Vielschichtigkeit an den Tag legt, als Polaris oder Errais, scheinen Tesseract jetzt endlich den richtigen Weg gefunden zu haben, ihre gewohnt komplexen Songstrukturen beizubehalten und dem Hörer trotzdem ein Album vorzulegen, in das sich auch das ungeschulte „Prog-Ohr“ leicht einfinden kann.
Und so geht die erste Singleauskopplung Luminary mit schwer groovigen Riffs voran und entwickelt sich durch den eingängigen Refrain zu einem ersten Ohrwurm. Tesseract wissen eben, wie es geht, warum also nicht weiter so? King, der längste und gleichzeitig einzige Track mit Screams (neben Smile) von Tompkins, verbindet erneut Melodie, Groove und Heaviness mit einer gewissen Eingängigkeit, die vor allem durch den Refrain zur Geltung kommt. Live ist King mit Sicherheit eine Macht. Nach einem kurzen, mystischen Zwischenspiel kommt Juno mit einer absolut perfekten Gesangsleistung von Tompkins. Zwar ist das Stück das wahrscheinlich „poppigste“ auf dem gesamten Album, und doch verleiht das Zusammenspiel von Bass und Gitarre einen gewissen Djent-Touch, der dann irgendwie doch nicht mehr so „poppig“ ist.
Und so machen Tesseract im Grunde genommen das gesamte Album weiter. Das verträumte Beneath My Skin geht nahtlos in das noch verträumtere Mirror Image über und setzt weiterhin voll und ganz auf die Stärken Tesseracts. Smile kommt am Ende noch einmal ziemlich catchy daher, bevor Sonder mit The Arrow nach knapp 40 Minuten mindestens genauso melancholisch beendet wird, wie es begonnen hat.