Crippled Black Phoenix – Horrific Honorifics

“Für die melancholischen Momente“

Artist: Crippled Black Phoenix

Herkunft: Bristol, Großbritannien

Album: Horrific Honorifics

Spiellänge: 32:45 Minuten

Genre: Psychedelic Rock, Dark Rock

Release: 09.03.2018

Label: Season Of Mist

Link: https://www.facebook.com/CBP444/

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel Änghede
Gitarre, Backgroundgesang, Säge, Samples, Schlagzeug (Studio) – Justin Greaves
Synthesizer, Keyboard, Bassgitarre – Mark Furnevall

Weitere Musiker:

Gitarre – Jonas Stålhammer
Gesang bei „Will-O-The-Wisp“, Backgroundgesang – Belinda Kordic
Piano und Backgroundgesang – Helen Stanley
Backgroundgesang bei „In Bad Dreams“ – Daisy Chapman
Schlagzeug (Live) – Ben Wilsker

Gastmusiker:

Violine – Chrissie Caulfield
Gesang bei „The Faith Healer“ – James Ray
Mandoline – Robert Potter

Tracklist:

  1. False Spring (Arbouretum)
  2. The Golden Boy Swallowed By The Sea (Swans)
  3. Will-O-The-Wisp (Magnolia Electric Co.)
  4. Victory (No Means No)
  5. In Bad Dreams (The God Machine)
  6. The Faith Healer (The Sensational Alex Harvey Band)

 

Auf das Jahr 2004 gehen die Ursprünge von Crippled Black Phoenix zurück. Dabei kann man Justin Greaves als so etwas wie die „Keimzelle“ bezeichnen. Der begann nämlich damals, seine musikalischen Ideen aufzuzeichnen. Dabei kam ihm sicherlich zugute, dass er ein Multiinstrumentalist ist. Zum festen Line-Up gehören aktuell noch Daniel Änghede und Mark Furnevall, die Liste der ehemaligen Bandmitglieder ist noch länger als die, der Studio- bzw. Gastmusiker. Dabei kann man Justin allerdings zugutehalten, dass er Songs nicht so schreibt, dass sie auch tatsächlich auf die Bühne gebracht werden können, sondern so, wie er meint, dass sie klingen müssen. So kommen Crippled Black Phoenix bislang auch tatsächlich auf einen Output von sechs Alben und weiteren Veröffentlichungen, wie EPs. Das siebte Album ist gerade veröffentlicht worden, bereits am 09.03. erschien aber über Season Of Mist die EP Horrific Honorific. Auf dieser EP sind sechs Songs vertreten, die allerdings nicht ursprünglich von Crippled Black Phoenix stammen. Justin hat diese Tracks ausgewählt und sie in sein eigenes Format gebracht, um damit eine Hommage an die Originalkünstler zu setzen.

Ich kannte zugegebenermaßen bislang nur einen Song von Crippled Black Phoenix, und zwar Laying Traps aus dem Jahr 2012. Auch die Bands und deren Songs, die auf dieser EP gewürdigt werden sollen, sind mir allesamt unbekannt, und ich habe mir auch nicht die Originalversionen der Songs angehört. Für mich geht es hier nicht darum, ob Crippled Black Phoenix gute Coverversionen produziert haben, das war auch nicht die Intention von Justin. Das schon mal vorweg.

Mit False Spring können Crippled Black Phoenix mich sogar gleich mal kriegen. Psychedelic Rock, der einen direkt in die 70er oder noch weiter zurück beamt, als viele Wohnungen rauchverhangen von Räucherstäbchen oder Joints waren. Die braucht man bei diesem Song nicht, der hat selbst schon eine hypnotische Wirkung und schickt einen auf eine transzendentale Reise. Dazu gibt es hier auch gleich mal das Video:

Danach wird es dann hart für mich. Dass Crippled Black Phoenix eher für melancholische und getragene Songs stehen, hatte ich gelesen, aber für die nächsten vier Songs muss man schon psychisch gefestigt sein. Sehr langsame Tracks, teilweise repetitiv, und sich wie Kaugummi ziehend. Wer so etwas mag, kommt bei dem dazu passenden Gesang und der eingesetzten Instrumentierung, die, so objektiv wie möglich betrachtet, sehr gut gelungen sind, voll auf seine Kosten. Bei Will-O-The-Wisp darf dann auch Belinda Kordic, die man schon des Öfteren bei Songs von Crippled Black Phoenix hören konnte, mal wieder mit ihrem schönen Gesang ran. Zum Abschluss gibt es dann bei The Faith Healer tatsächlich wieder eine Temposteigerung, es wird wieder psychedelisch – Hammondorgel inklusive – und rockig, der Fuß fängt noch einmal an mitzuwippen.

Wer sich die Jungs mal live geben möchte, in Deutschland sind sie im Oktober, genauer gesagt am 06.10., beim Euroblast Festival in Köln zu sehen. Und wer noch überlegt, sich das Album vielleicht doch zuzulegen, auf YouTube gibt es die ganzen knapp 33 Minuten auf die Ohren:

Fazit: Bei diesem Album zeigt sich wirklich mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sein können. Die meisten der Songs von dieser EP dürften für Fans von melancholischen und leicht psychedelisch angehauchten Werken der reinste Ohrenschmaus sein, ich kann tatsächlich nur mit dem ersten und dem letzten Track ansatzweise was anfangen. Das soll aber nicht das Können und die handwerkliche Leistung aller an dieser EP Beteiligten herabsetzen, denn die spielen sich tatsächlich auf hohem Niveau ab.

Anspieltipp: False Spring und The Faith Healer
Heike L.
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