The Chapter – Delusion Of Consciousness

22.04.2022 – Death Doom Metal – Independent – 45:59 Minuten

Musikalisch geht es in den weihnachtlichen Endspurt, die Ziellinie ist natürlich der 24.12. Das merkt man daran, dass sich nicht nur die Veröffentlichungen, sondern auch die Re-Releases mehren. Da wird es dann für mich Zeit, noch etwas in der Restekiste der liegengebliebenen Veröffentlichungen des Jahres herumzuwühlen, um noch das eine oder andere vermeintliche Juwel an Land zu ziehen, welches bei dem Hörer exquisiter Musik auf dem Gabentisch liegen sollte.

In diesem Fall ist es das Album Delusion Of Consciousness der Band The Chapter aus Portugal. The Chapter gründeten sich bereits 2004 und legten zwei Jahre später mit Into The Abyss eine EP vor. Nach einigen Jahren mit Liveperformances verschwand die Band 2009 in der Versenkung, bevor sie sich 2015 mit einem geänderten Line-Up reformierte und mit dem Album Angels & Demons 2017 ein erstes Ausrufezeichen setzte. Dieses Mal verschwand man nicht erneut in der Versenkung, sondern legte mit dem Album Delusion Of Consciousness im April dieses Jahres nach. Dies allerdings mit Tiago Oliveira am Mikrofon als neuem Frontmann.

Delusion Of Consciousness veröffentlichte man im Eigenvertrieb. Für die Abmischung und Produktion holte man sich Daniel Cardoso (Anathema, Angelus Apatrida, Ava Inferni) an Bord, was dem Album ausgezeichnet steht und zu einem tollen Sound geführt hat. Delusion Of Consciousness kann man als CD über die Bandcampseite von The Chapter erwerben.

Den Hörer erwartet nicht nur das schöne Artwork des Albums, für das sich Gitarrist João Gomes verantwortlich zeigt, sondern noch eine ordentliche Portion zauberhaften Death/Doom. Schwer und melancholisch sind die acht Tracks auf dem Album. Da ich ja in der Regel keine Vergleiche mache, möchte ich auch in diesem Fall solche vermeiden, wobei ich da schon einige Nordlichter des Death/Doom in den Ohren habe.

The Chapter brauchen sich mit diesem Album auf keinen Fall hinter (mittlerweile) etablierten Death/Doom Größen verstecken. Ihr neuer Frontmann trägt mit seiner Stimme zur Wertigkeit dieses Albums einiges bei. Der Wechsel von (markanten und rauen) Growls hin zu (melancholischem und sensiblem) Klargesang ist eine Stärke, ebenso wie der manchmal plötzliche Wechsel im Tempo, bei dem auch mal die Gitarre ausbrechen darf.

Auf The Chapter sollte man in Zukunft getrost ein Auge werfen bzw. ein Ohr hinhalten. Ich für meinen Teil werde sie auf jeden Fall besuchen, sollten sie mal auf Tour in meiner Nähe sein. Ein weiteres empfehlenswertes Album für die doomige Weihnachtsstimmung.

HIER! geht es für weitere Informationen zu The ChapterDelusion Of Consciousness in unserem Time For Metal Release-Kalender.

The Chapter – Delusion Of Consciousness
Juergen S.
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