The Devil And The Almighty Blues, Support Killed By Death am 02.11.2022 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

Doomiger Heavy Stoner Blues Rock Abend in Wiesbaden

Bands: The Devil And The Almighty Blues, Killed By Death

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 02.11.2022

Kosten: 20 € VVK, 24 € AK

Genre: Heavy Blues Rock, Stoner Rock, Rock

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.schlachthof-wiesbaden.de

Setliste Killed By Death:

  1. Fade Out
  2. In The Game
  3. What About The Sunrise
  4. I Wanna Go Along With You
  5. Doomy
  6. Ginger
  7. We Are Killed By Death
  8. Elephant / Today

Setliste The Devil And The Almighty Blues:

  1. Salt The Earth
  2. Root To Root
  3. Low
  4. Cut The Anchor Loose
  5. Tired Old Dog
  6. Time Ruins Everything
  7. The Ghosts Of Charlie Barracuda
The Devil And The Almighty Blues, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski

Am 30.10. noch beim Deine Lakaien Konzert des Schlachthofes im noblen Kurhaus hier in Wiesbaden, geht es drei Tage später wieder zurück zu einem etwas grobschlächtigeren und trotzdem sehr geilen Event.

Im Kesselhaus erwarten uns heute The Devil And The Almighty Blues, um uns in die Hölle zu jagen. Da kann ich natürlich nicht nein sagen und begebe mich auf den Highway To Hell (A3) von Koblenz nach Wiesbaden.

Es staut auf dem Highway To Hell zwar etwas, aber wie schon Al Di Meola seinerzeit habe ich einen Dance With The Devil On The (Spanish) Highway und komme noch rechtzeitig an. Heute bleibt es mit ca. 100 Teufelsanbetern (Fans) hier im Kesselhaus doch recht übersichtlich, was dem Ganzen jedoch keinen Abbruch tut.

Den Opener machen heute Killed By Death. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von denen im Vorfeld noch nie etwas gehört habe. Klar, Killed By Death kennt jeder, also zumindest den gleichnamigen Motörhead Song. Verdammt, ich ärgere mich jetzt doch etwas, wieso ich sie nicht danach gefragt habe, woher der Bandname kommt.

Killed By Death, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski

Die hier heute Abend großartig aufspielenden Killed By Death kommen aus Mainz, also direkt von nebenan. Killed By Death sind “nur” ein Duo. Benny Geyer am Schlagzeug und Alex Hasslinger am Saiteninstrument. Dass so was ganz gut klappt, habe ich bereits unter anderem beim Duo The Picturebooks erlebt. Auch die beiden Mainzer zeigen das am heutigen Abend. Die beiden Jungs haben die Fans gleich mit ihrem energiegeladenen Rock in der Tasche bzw. In The Game, so jedenfalls der Titel eines Songs ihrer heutigen Setliste. Die beiden lassen keine Chance in den Pausen der Songs aus, das Publikum mit einzubeziehen. Bei I Wanna Go Along With You werden wir aufgefordert, den Refrain mitzusingen, was wir natürlich bereitwillig machen. Killed By Death machen sich hier sehr gut als Opener. Die beiden machen seit 2016 zusammen Musik. (Harter) Rock, manchmal mit einem Schuss Blues ist es, also schon einmal eine kleine Ehrerbietung an The Devil And The Almighty Blues, die gleich folgen werden. Zunächst sind es aber 45 Minuten Killed By Death, die sich mit ihrem Song We Are Killed By Death gegen Ende des Gigs auch gleich selbst vorstellen. Ein neues Tonträgermedium, auf welchem sie ihre Songs gebannt haben, wird angepriesen: Es ist eine Kassette. Die Jungs sind mir so sympathisch, dass ich sogar eine Kassette mitnehme, obwohl ich überhaupt kein entsprechendes Abspielgerät (mehr) habe. Obwohl es schon der 2. November ist, ist dieser Abend übrigens für die beiden der Start in die Konzertsaison. Dann aber mal los und weiter so, kann ich da nur sagen.

Killed By Death, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski

In der Pause treffe ich unerwartet meinen Freund Robert, der letztes Wochenende in Ghent beim Desertfest war. Dort haben die gleich folgenden The Devil And The Mighty Blues gespielt. Robert hat sie dort jedoch verpasst, also kommt er heute Abend kurzentschlossen ins Kesselhaus nach Wiesbaden, um diese tolle Band zu sehen. Meine erste Begegnung mit The Devil And The Mighty Blues war vor drei Jahren auf dem Desertfest in Berlin. Dort haben sie freitags den Opener des Festivals gemacht. Für mich war damals schon klar, dass ich sie unbedingt noch mal bei einem Clubkonzert sehen muss. Also heute Abend endlich die Gelegenheit. The Devil And The Almighty Blues hatten damals noch ganz frisch ihr bisher letztes (drittes) Album TRE im Gepäck, welches ich im gleichen Jahr rezensiert habe. Von TRE stehen heute der erste Song (Salt The Earth) und der letzte Song (Time Ruins Everything) auf der Setliste.

The Devil And The Almighty Blues, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski

Über 12 Minuten lang ist der Opener Salt The Earth. Die Gitarre eröffnet den Song bedächtig mit ein paar Riffs, bevor die anderen Instrumente einsetzen und etwas Druck aufgebaut wird. Nach ca. drei Minuten setzt Sänger Arnt O. Andersen mit seinem Gesang ein. Der Song gewinnt mehr an Fahrt und kommt zu einem Höhepunkt. Dann gibt es einen Break. Die Gitarre spielt zerbrechlich weiter – es dauert, bis die anderen Instrumente erneut dazukommen. Sie eilen praktisch zur Hilfe und es wird wieder Fahrt aufgenommen, dies sogar mit einer Vehemenz. Solch ein Song mag zwar nicht radiotauglich sein, umso mehr holt er einen live ab. Zwischen den beiden Songs von TRE sind andere (ältere) Songs eingebettet.

Die Norweger The Devil And The Mighty Blues rocken hier äußerst cool die Bude. Die Band besticht durch ihre raue und rohe Art. Songs, die sich schwer und langsam entwickeln. Heavy ohne Metal und langsam und bedächtig, ohne Doom zu sein. Dazwischen liegt die Musik der Band. Doomiger Heavy Stoner Blues Rock. Die Songs haben genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Sänger Arnt Olaf Andersen ist dabei in einem priesterartigen Gewand zu sehen. Er hat irgendwie etwas Kultiges, fast okkulthaftes, wenn er den Gesang zelebriert. Er ist übrigens nur vorne am Mikro, wenn er singt, ansonsten geht er nach hinten zu Schlagzeuger Kenneth Simonsen, wippt mit der Musik in den instrumentellen Phasen mit und trinkt das eine oder andere Bier. Genauso kenne ich das noch vom Desertfest Berlin. In dieser Zeit haben die anderen Musiker genügend Zeit, sich vorne auf der Bühne zu präsentieren. Allen voran Bassist Kim Skaug, der mächtig böse dreinblickt. Kim Skaug ist dabei wohl The Devil und die anderen Musiker The Almighty Blues.

The Devil And The Almighty Blues, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski

Das Set der fünf Norweger zieht sich mit erdrückenden Riffs und einprägsamem Gesang über 1 ½ Stunden wohltuend quälend dahin. Ich sage bewusst wohltuend, denn ich könnte den Jungs noch weiter zuhören. Da ist nichts langweilig, denn es ist bis zur letzten Sekunde authentisch und spannend. Ich muss an dieser Stelle nochmals betonen, dass die Jungs aus Norwegen kommen und nicht aus dem Mississippi Delta im Süden der USA.

Nach dem Ende des Gigs sind die Musiker schnell am Merchstand und begrüßen ihre Fans, auch die beiden Jungs von Killed By Death stehen da noch eine Weile. Das war heute wirklich ein allmächtiger Abend mit The Devil And The Almighty Blues bei dem Killed By Death ein würdiger Support waren. Zurück geht’s ins Koblenzer Blues Delta, wo die Mosel in den Rhein mündet ….

The Devil And The Almighty Blues, Schlachthof Wiesbaden 2022
Pic by Big Simonski