The Heisenberg Dilemma – Fear The Unknown

Walter White hat angerichtet

 Artist: The Heisenberg Dilemma

Herkunft: Koblenz / Deutschland

Album: Fear The Unknown

Genre: Alternative Metal, Groove Metal, Progressive Metal

Spiellänge: 34:41

Release: 27.04.2019

Label: Independent

Link: https://www.facebook.com/TheHeisenbergDilemma/

Bandmitglieder:

Gesang – André Küppers
Gitarre, Hintergrundgesang – Stephan Meeß
Bass – Georg Geber
Schlagzeug – Alexander Jungblut

Tracklist:

  1. Intro
  2. Dancing With The Freaks
  3. Let Us Prey
  4. I Am The Knife
  5. Sleepless
  6. Fear The Unknown

The Heisenberg Dilemma haben es nun endlich geschafft, aus ihrem Dilemma zu kommen und einen Tonträger herauszubringen. Fear The Unknown heißt das Ding und ist in einem schönen Digipack als CD erhältlich.

The Heisenberg Dilemma sind vier Jungs aus Koblenz, die in ihrer Musik ihrer eigenen Vorstellung eines Alternativ Metals nachgehen. Da sind wir auch bereits beim ersten Dilemma, denn so ganz einfach ist ihre Musik nicht in ein Genre einzuordnen. Sie nennen unter anderem Deftones, Tool, Faith No More oder auch Slayer als ihre Einflussgeber. Man oh man, da haben wir ja eine große Bandbreite. Aber ja, da sind sie auch irgendwo einzustufen.

Gemäß der Heisenbergschen Unschärferelation von Physiker Werner Karl Heisenberg sind sie jedoch nie klar in eine Richtung einzustufen. Am einfachsten stuft man halt dann solche Mucke als Alternative Metal ein. Sie tun sich selbst schwer damit, aber muss man denn unbedingt alles einordnen!? Nicht schwer damit tun sie und ich mich damit, von dem Ergebnis der Aufnahme und Produktion der Scheibe recht angetan zu sein.

Ich habe anlässlich der CD-Übergabe an mich, mit den Jungs zusammengesessen. Die CD ist wirklich ein komplexes Gemisch an tollen Songs geworden. Das hätte auch Walter White (alias Heisenberg) in seinem Labor nicht besser hinbekommen können.

Neben dem langen Intro finden wir fünf Songs vor, die das breite Spektrum der Band zeigen und eine tolle Mischung sind. Das Intro baut über zweieinhalb Minuten die Spannung auf, verrät jedoch noch nicht, was den Hörer erwarten wird.

Mit Dancing With The Freaks schleudern The Heisenberg Dilemma einen wuchtigen Song heraus, der trotzdem noch genügend Raum für Spielereien lässt. Rhythmuswechsel, tolle Bassläufe und gute Gitarrenarbeit zeichnen diesen Song aus, der auch groovige Einlagen hat. Ziemlich freakig der Tanz mit den Freaks, der schleppend endet.

Let Us Prey – sphärisch predigend beginnt der Song, Gitarren im Hintergrund. Die Drums sind sehr dezent eingesetzt, während André Küppers lamentiert / predigt. Nach ca. zwei Minuten gewinnt der Song an Dynamik. Alexander Jungblut zeigt, dass er nicht nur dezent im Hintergrund die Drums bedienen kann, sondern auch seine Mannen nach vorne prügeln kann. Das lassen sich Stephan Meeß und Georg Geber an den Saiten natürlich nicht zweimal sagen und geben dem Ganzen eine Zugabe, während André Küppers auch mal seine Stimme richtig rausrotzen darf. Nach fünf Minuten kommt es zu einem Break, das Ganze wird noch einmal für kurze Zeit heruntergefahren, bevor es wieder nach oben geht.

Scharf kommt das Messer daher. Scharf kommt auch der Song I Am The Knife daher. Der Song wird richtig erzählt. André Küppers nimmt man richtig ab, dass er „The Knife“ ist. Man kann seinen irren Gesichtsausdruck fast hören. Bei der Live Performance kann man ihn dann auch sehen. Der irre Weg des Messers geht über fünfeinhalb Minuten.

Bei solchen Albträumen kann man schon einmal schlaflos werden. Zunächst noch ruhig im Bett liegend, auf den Schlaf wartend, kommt Sleepless daher. Fast flehend wartet er auf das Einschlafen, bevor er richtig wütend wird. Flehend wird der Schlaf herbeigesehnt. Immer wieder kleine Passagen, wo man denken könnte, dass er nun doch endlich kommt, der Schlaf. Die Ruhelosigkeit bleibt jedoch zu jeder Zeit und das volle sieben Minuten lang.

Punkig locker ist die Angst vor dem Unbekannten. Die Jungs zeigen überhaupt keine Angst davor punkige Anleihen in diesem Song einzusetzen, der ordentlich nach vorne geht. The Heisenberg Dilemma wären nicht The Heisenberg Dilemma, wenn der Song Fear The Unknown dann so einfach punkig locker zu Ende ginge. Auch hier wieder mehrere gewaltige Breaks, einmal akustische Gitarre, bevor der Song dann bleiernd schwer und basslastig wird und so auch zu Ende geht. Da werden gleich mehrere Songs praktisch in einem Song verarbeitet.

Die große CD-Release Party steht übrigens am 27.04.2019 im Jam Club in Koblenz an. Dort wird mit vielen Gästen und ein paar befreundeten Bands gefeiert.

The Heisenberg Dilemma – Fear The Unknown
Fazit
Auf Fear The Unknown sind neben Songs mit einem tollen Groove auch Songs zu finden, die etwas langsamer und melodischer sind. The Heisenberg Dilemma sind schwer einzuordnen. Ich muss feststellen, dass es ein tolles Gebräu (Mischung) ist, auf das Walter White (Heisenberg) sicher stolz wäre und dadurch in einem besonderen Dilemma steckt – dem The Heisenberg Dilemma. Und genau so wie das Meth, das Walter White herstellt, macht auch die Musik der Jungs aus Koblenz süchtig.

Anspieltipps: Dancing With The Freaks, I am The Knife, Fear The Unknown
Juergen S.
8.6
Leserbewertung21 Bewertungen
9.1
Pro
Contra
8.6
Punkte