Thorngoth – Schwarz-Karg-Kalt

“Schwarz, karg, kalt, Thorngoth!“

Artist: Thorngoth

Herkunft: Bad Tölz, Deutschland

Album: SCHWARZ-KARG-KALT

Spiellänge: 47:52 Minuten

Genre: Black/Death Metal

Release: März/April 2013

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.facebook.com/thorngoth

Klingt wie: Geist und Black Sun Aeon

Bandmitglieder:

Gesang – Akhorahil
Gitarre – Sorath
Gitarre – Vulgrim
Bass – Corpse
Schlagzeug – Battery

Tracklist:

  1. SCHWARZ-KARG-KALT
  2. Im toten Feld der Wirklichkeit
  3. Umkehr der Kräfte
  4. Todesschrei der Materie
  5. Leblos Totgestein
  6. Aggressor
  7. Lavaplanet
  8. Das Licht stirbt
  9. Alles ist erstarrt

Thorngoth - SCHWARZ-KARG-KALT

Selten ist ein Albumtitel derart zutreffend wie bei Thorngoth eigenproduzierter Scheibe SCHWARZ-KARG-KALT, die in mühsamer Arbeit aufgenommen wurde. Die Band zelebriert auf dem Rundling ansprechenden Black/Death Metal, der in tiefe, progressive Phasen eintaucht, dunkle Doom Elemente besitzt und sich im Midtempo pudelwohl fühlt.

Harte Riffs werden in seichte Gitarrenklänge gewebt, die sich durch interessant inszenierte Atmosphären zu einem schweren Winternebel verbinden. Der Druck, der durch die angestaute Finsternis im Herzen der fünf Musiker entsteht, entlädt sich in feine, schleichenden Melodienbögen, die in ihrer Spielgeschwindigkeit frostige Formen annehmen. Der Sound, der dabei entsteht, ist am besten mit dem Mix der finnischen Band Black Sun Aeon in Kombination mit den Bielefeldern Geist zu vergleichen. Zwar werden die Gangarten teilweise recht stark reduziert, die aber fast durchgängig agierenden Doublebass-Parts verleihen den neun Songs mit den schwungvollen Bassläufen eine Art „langsames Rennen“. Immer wieder werden Stücke wie Umkehr der Kräfte einfach genüsslich ausklingen gelassen ohne an Spannung zu verlieren. Die Texte, die Thorngoth verwenden, sinddeutschsprachig und können durch die tiefgründige Ausrichtung zum Nachdenken anregen. Todesschrei der Materie ist eines dieser Werke, die in sich geschlossen einen total kompakten Antlitz vermitteln. Kalte Wogen werden selbstständig geglättet und in blitzeismäßiger Zeitspanne schockgefroren, um nur mühevoll wieder aufzutauen, sich nach und nach aus der eisigen Hand zu befreien und mit geballter Macht zurückzuschlagen.

Fazit: Wer auf schwerfällige Todes bzw. Schwarz Metal-Attacken steht, ist bei SCHWARZ-KARG-KALT von Thorngoth genau richtig. Der Name ist Programm: Schwarz, karg und kalt sind die Erscheinungsbilder, die von den Deutschen an den Tag gelegt werden. Für eine in den eigenen vier Wänden aufgenommene Platte ist die Qualität zudem wirklich grandios und spiegelt im Endeffekt das Niveau der Formation wider. Einzig und allein die Spannungsbögen werden teilweise zu schnell fallengelassen oder in die andere Richtung überdehnt. Dennoch eine gute Leistung, die durch nichts zu schmälern ist! Anspieltipps: Todesschrei der Materie und Das Licht stirbt
Rene W.
8
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