Threshold – Legends Of The Shires

“Ein Meisterwerk!“

Artist: Threshold

Herkunft: Großbritannien

Album: Legends Of The Shires

Spiellänge: 82:25 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 08.09.2017

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.facebook.com/threshold/

Bandmitglieder:

Gesang – Glynn Morgan
Gitarre – Karl Groom
Bassgitarre – Steve Anderson
Keyboard – Richard West
Schlagzeug – Johanne James

Tracklist:

CD 1:

  1. The Shire (Part 1)
  2. Small Dark Lines
  3. The Man Who Saw Through Time
  4. Trust The Process
  5. Stars And Satellites
  6. On The Edge

CD 2:

  1. The Shire (Part 2)
  2. Snowblind
  3. Subliminal Freeways
  4. State Of Independence
  5. Superior Machine
  6. The Shire (Part 3)
  7. Lost In Translation
  8. Swallowed

 

Puh, was da passiert ist, dass das neue Album von Threshold so lange bei uns im Reviewpool übersehen wurde, werden wir wohl nicht mehr herausfinden. Und dabei durfte ich sie doch auch schon mehrfach live erleben und werde auch für Time for Metal bei ihrer Show am 08.12. dabei sein, wenn sie im Rahmen ihrer Promotiontour Halt im Turock in Essen machen. Da wird dann die „Rampensau“ Damian Wilson nicht mehr dabei sein, denn Ende März dieses Jahres hat die Band verkündet, dass man sich von Damian getrennt habe, und auf dem neuen Album Legends Of The Shires, das am 08.09. auf zwei CDs über Nuclear Blast Records erschien, wieder Glynn Morgan am Mikrofon steht. Der war von 1994 bis 1996 Sänger der Band und ist unter anderem auf dem 1994er Album Psychedelicatessen zu hören. Jetzt also auch wieder auf Legends Of The Shires, und ich darf jetzt auch Bekanntschaft mit seiner Stimme machen.

Das Album ist ja jetzt schon fast zwei Monate auf dem Markt, und viele Reviews wurden bereits veröffentlicht. Viele Worte sind geschrieben, die Meinungen gehen aber nicht wirklich auseinander. Und auch ich kann mich meinen „Schreiberkollegen“ nur anschließen, Legends Of The Shires ist ein Meisterwerk, wenn nicht gar das beste Album, das Threshold jemals herausgebracht haben. Die Männer haben es tatsächlich geschafft, dass mich der größte Teil der Songs sofort gepackt hat, einige andere haben etwas länger gebraucht, aber das ist ja subjektiv.

Eingeleitet wird das Album nach dem Klang von Kirchenglocken von der wunderbaren Ballade The Shire (Part 1). Wie man dem Songtitel schon entnehmen kann, gibt es noch weitere Teile, und, um es gleich vorwegzunehmen, The Shire (Part 2), mit dem die zweite CD startet, und die das Thema von Part 1 nahtlos aufnimmt, ist für mich eine DER Balladen des Jahres. Einen großen Beitrag daran hat sicherlich der grandiose Gesang von Glynn, aber auch die wohl durchdachte Mischung zwischen verhaltener und bombastischer Instrumentierung ist überragend. Auch State Of Independence ist eine wunderbare (Power-) Ballade, die mit rockiger Instrumentierung daherkommt. Im Gegensatz dazu dann die dritte Ballade des Albums, Swallowed, die zunächst rein akustisch nur mit Klavierbegleitung startet, bevor es dann in einen sehr Marillion-esque gehaltenen Part übergeht – danach muss ich dann erst einmal das wunderbare Album Misplaced Childhood einlegen 😉 Grandioses Ende dieses Albums! Und wenn ausgerechnet ich schon drei Balladen in die Anspieltipps packe, will das was heißen… 😀

Richtig Dampf machen können Threshold aber auch, das tun sie unter anderem bei Small Dark Lines, zu dem es unten auch das Video gibt, oder On The Edge und Superior Machine. Niemals vergessen sie dabei natürlich die kleineren und größeren progressiven Einsprengsel, Tempo- und Rhythmuswechsel oder auch kleine Keyboard- oder Gitarrensoli. Ein wenig mehr „austoben“ ist naturgemäß bei den beiden längsten Tracks des Albums angesagt, The Man Who Saw Through Time und Lost In Translation lassen dann auch die Namen der (ehemals) Großen des Progressive Rock ins Hirn schießen, Yes oder auch Marillion sind da keine zu hoch hängende Messlatte.

Zu einem meiner diversen Anspieltipps, nämlich Small Dark Lines, gibt es hier das Video. Hier sind auch einige Fans von Threshold zu sehen, die sich auf den Aufruf der Band, in dem Video mitzuwirken, beworben und das Glück hatten, dabei gewesen sein zu dürfen:

Fazit: Bislang haben Alben von Threshold bei mir zugegebenermaßen ein ziemliches Schattendasein geführt. Meistens mehrfach für's Review gehört, Lieblingssongs rausgepickt, danach eigentlich selten noch ganz gehört. Hier habe ich natürlich auch meine Lieblingssongs – und die Liste meiner Anspieltipps ist schon die reduzierte Version! -, aber dieses Meisterwerk MUSS man einfach ganz hören, jeder Songs ist ein Juwel. Auch für Hörer, die Threshold tatsächlich noch nicht kennen sollten, eine Empfehlung. Der progressive Anteil ist zum einen relativ gering und zum anderen auch nicht so verfrickelt, dass man nicht mehr durchblickt. Das sind knapp 83 Minuten beste Unterhaltung, die man sich bestimmt auch nach Jahren noch gern gibt.

Anspieltipps: The Shire (Part 1), Small Dark Lines, Trust The Process, The Shire (Part 2), Snowblind, State Of Independence und Swallowed
Heike L.
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