Unaussprechlichen Kulten – Häxan Sabaoth

Chilenische Gruselklänge im Death Metal Gewand

Artist: Unaussprechlichen Kulten

Herkunft: Chile

Album: Häxan Sabaoth

Spiellänge: 42:38 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.02.2024

Label: Iron Bonehead Productions

Link: https://ukulten.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Joseph Curwen
Gitarre – Herbert West
Schlagzeug –Butcher Of Chirsz

Tracklist:

1. Lamia Sucuba
2. Cuatro Velas De Cebo Infantil
3. Our Almighty Chthonic Lords
4. Hexennippel
5. Dho Hna Formula
6. Back To The Mother Hydra And Father Dagon
7. Die Teufelsbücher

Die Chilenen von Unaussprechlichen Kulten gründeten sich im Jahre 1997, damals noch unter dem Namen Spawn. Nicht zu verwechseln mit den geilen Death Metaller Spawn aus Berlin. 1999 nannten sie sich dann um. Für Chilenen eher ein ungewöhnlicher Bandname, aber da scheint ein Konzept im Spiel zu sein. Demos, EPs und fünf Alben pflastern ihren Weg. Besonders das im Kalenderjahr 2014 erschienene vierte Album Baphomet Pan Shub​-​Niggurath fand ich höchst interessant. Album Nummer fünf namens Teufelsbücher erschien im Jahre 2019. Letztes Jahr erschien dann ein Livealbum und nun wurde es Zeit für neues Material und das sechste Teufelswerk läuft in meinem Player.

Los geht die dunkle Reise mit dem Song Lamia Sucuba. Und aus dem Dunkeln ist ein Licht geboren, aber nicht im Falle von den Chilenen. Ihre Reise bleibt düster und okkult und beinhaltet sehr viel Atmosphäre. Auf jeden Fall. Mit einem Horrorfilm-lastigen Intro mit Sprechgesang beginnt alles. Death Metal ist ihr Hauptaugenmerk und der Eröffnungspart ist gleich sowohl aggressiv als auch atmosphärisch und wechselt von langsamen bis ins mittelschnelle Tempo. So geht es hin und her. Zwischenzeitlich heult die Gitarre immer wieder einmal auf und macht ihr eigenes Ding. Eine Melodie trägt dann den Song. Diese ist sehr intensiv und traurig. Dieser melancholische Moment in Kombination mit den wechselnden Parts ist schon ganz geil. Dann nimmt man mal ganz kurz das Tempo raus, schleppt sich ein wenig herum und wiederholt dann wieder alles, um dann erneut alles herunterzufahren. Ein atmosphärischer, cleaner Part erfolgt. Hier bedient man sich wieder des Cleangesangs. Düster und gefährlich. Dann holt man zum Blast Beat aus, um danach im mittelschnellen Tempo wieder einen absolut bösen Part herauszuholen. Viele Wechsel, aber diese haben es in sich und alles klingt eben nach den Unaussprechlichen Kulten.

Cuatro Velas De Cebo Infantil setzt diese Reise nahtlos fort und man beginnt wie beim Opener mit einem kleinen Intro. Dann wird es richtig wild, der ganze Song klingt nach purem Chaos und ist mir persönlich ein wenig zu verspielt. Die Gitarre jault von Anfang an und spielt ziemlich verwirrend, zumindest für einen neutralen Außenstehenden. Die Burschen wissen aber schon, was die da machen, aber bei mir funkt es nicht, kann auch am ganzen Sound liegen, denn der Sound ist wie immer roh, düster und gnadenlos, aber klingt dann von den Gitarren her eben mehr nach Black Metal anstatt nach Death Metal. Das alleine ist es natürlich nicht, aber in der Kombination mit den wilden Riffs ist es schon heavy und klingt teilweise auch nach Heavy Metal. Muss ja nichts Schlechtes sein, absolut. Aber bei mir fruchtet es nicht so ganz. So schreitet man voran, bis man nach knappen 150 Sekunden einen Break einbaut und in einen langsamen und schleppenden, beinahe schon hypnotischen Moment verfällt. Auch hier trillert die Gitarre nach kurzer Zeit und im Hintergrund laufen atmosphärische Klänge ab. Dann nimmt man das Tempo ganz raus, klingt tiefer und groovt auf dunkle Art und Weise. Eine Melodie gesellt sich dazu und diese klingt dann wieder in der Kombination mit dem groovenden Part richtig heftig. Ja, das ist schön schwarz und bösartig. So geht der Song dann auch zu Ende.

Our Almighty Chthonic Lords folgt, und die Lords der Dunkelheit fangen wieder mit einem okkulten, kurzen Intro an und agieren dann erneut im Mitteltempo ziemlich bösartig und fies. Stoppparts werden mit eingebaut, eine Melodie folgt. Ein Break erfolgt und die Gitarre klingt wild ohne Ende, aber der Rest drückt im groovenden Bereich und erzeugt ein Gefühl der absoluten Dunkelheit. Nun will man es wissen und wechselt hin und her. Auf der einen Seite eben der gerade genannte Part, auf der anderen Seite das totale Uptempochaos. Aber Unaussprechlichen Kulten wären nicht Unaussprechlichen Kulten, wenn sie nicht wieder einen gemeinen atmosphärischen Moment mit einbauen würden. Dieses machen sie auch. Aus diesem entsteht dann ein druckvoller und ziemlich geiler Midtempopart, kombiniert hohe Gitarre und Uptempo und auf einmal ist dann Schluss. Hm, hat schon was und muss oder sollte man sich definitiv öfter zu Gemüte führen.

Die Chilenen neigen ja immer wieder dazu, deutsche Namen zu verwenden, aber Hexennippel klingt schon ein wenig eigenartig, aber auch dieser Song ist natürlich ein typischer UK-Song. Mit Die Teufelsbücher endet dann diese okkulte Reise durch das chilenische Buschwerk der Dunkelheit. Dieses Buschwerk ist sehr dicht, hat aber auch einige Lücken und legt sehr viel Wert auf Gitarrensoli. Der Gruselfaktor ist natürlich sehr hoch. Absolut viel mehr Licht als Schatten und Fans der Band können bedenkenlos zugreifen. Der Song Die Teufelsbücher ist noch einmal ein richtiges Highlight auf diesem Album.

Unaussprechlichen Kulten – Häxan Sabaoth
Fazit
Atmosphärische und gruselige Death Metal Klänge, die von der Produktion her sehr roh und blackmetallisch klingen, kann man auf dem sechsten Werk der Chilenen von den Unaussprechlichen Kulten hören. Teilweise ist mir das dann aber zu viel Chaos, aber es ist definitiv viel mehr Licht als Schatten auf diesem Album vorhanden, obwohl es natürlich düster klingen soll. Tut es auch, absolut! Das wilde Gitarrenspiel (man legt Wert auf viele Soli) ist mir an einigen Stellen dann aber zu viel und zerstört meines Erachtens ein wenig diese okkulte Grundstimmung, die aber ansonsten sehr dunkel zur Geltung kommt. Spannung und Angst geben sich die Klinke in die Hand.

Anspieltipps: Lamia Sucuba und Die Teufelsbücher
Michael E.
7.6
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