Van Canto – Trust In Rust

“Mund zu Mund Beatmung!“

Artist: Van Canto

Herkunft: Deutschland

Album: Trust In Rust

Spiellänge: 51:21 Minuten

Genre: Hero Metal a cappella, Heavy Metal, Power Metal

Release: 10.08.2018

Label: Napalm Records

Link: https://vancanto.de/de/

Bandmitglieder:

Lead-Stimme – Hagen Hirschmann
Lead-Stimme – Inga Scharf
tieferer „Rakkatakka“-Gesang, Wah-Wah-Sologitarren-Gesang – Stefan Schmidt
höherer „Rakkatakka“-Gesang – Ross Thompson
tiefe „Dandan“-Stimme – Jan Moritz
Schlagzeug – Bastian Emig
tiefe „Dandan“-Stimme – Ingo Sterzinger

Tracklist:

  1. Back In The Lead
  2. Javelin
  3. Trust In Rust
  4. Ride The Sky
  5. Melody
  6. Neverland
  7. Desert Snake
  8. Darkest Days
  9. Infinity
  10. Hells Bells
  11. Heading Home

Philip Dennis Schunke ist seit letztem Jahr nicht mehr Bestandteil der stimmgewaltigen a cappella Gruppe Van Canto. Bei uns in Deutschland kennt jeder diese Band, die fast alle Klänge mit ihren Stimmfarben zaubert, aber auch im Ausland wird das Interesse weiterhin immer größer. Das siebte Studioalbum Trust In Rust wurde im August über Napalm Records veröffentlicht. Es ist somit das erste Album mit dem neuen Sänger Hagen Hirschmann, zudem dürfen alle Anhänger Ingo Sterzinger willkommen heißen, der nach seinem Abgang nun wieder Mitglied der Kombo ist. In den letzten Wochen kehrten die Deutschen zurück auf die Bühnen und brachten das neue Material in ganz Europa an den Mann. Daher schauen wir nun auch noch mal auf die fünfzig Minuten starke Platte.

Beim Opener Back In The Lead muss man ganz klar das Gehör neu fokussieren – ein Leadsänger Wechsel geht auch bei Van Canto nicht spurlos an einem vorbei. Bei Javelin und Trust In Rust kommt Hagen Hirschmann immer besser zur Geltung. Der Heavy Metal Frontmann hat vor allem in genretypischen hohen bzw. keifenden Passagen seine Vorzüge. Ganz aus dem Kopf bekommt man Philip Dennis Schunke jedoch noch nicht. Ihren Platz haben die sieben Künstler in der Szene bereits gefunden und lassen es den Hörer spüren. Auf Cover brauchen Inga Scharf und Konsorten nicht mehr zwingend setzen. Ride The Sky von Helloween ist trotzdem eine sehr fette Version, die Gänsehautfeeling erzeugt. Durch diese Einspielung wurde der ganze Silberling spürbar aufgelockert. Dass mehr auf eigene Stücke gesetzt wird, ist der natürliche Schritt, wenn man selbstständiger agieren möchte. Die Balance dazu stimmt und für die Liveshows gibt es bekanntlich schon genug Gassenhauer. Mit Melody und Neverland folgen zwei Titel, die auch als Videos aufgenommen wurden. Letzteres könnt ihr direkt in diesem Review ansehen. Technisch spannend und komplex bleiben Van Canto bislang konkurrenzlos im Metal a cappella Sektor. Die Fanbase spricht für diese Ausführung und nach sieben Alben darf man behaupten, dass die Musiker deutlich aus dem Schatten der Coverband entfliehen. Dieser Prozess wurde bei den letzten Werken schon deutlich und wird zukunftsweisend weiter vollzogen. Hells Bells bleibt klasse, doch die eigenen Kompositionen wie Neverland oder Infinity, können, was die Stimmung angeht, ohne Probleme mitstinken!

[youtube]M2TTKwnsZFE[/youtube]

Fazit: Man muss den Wandel mitgehen, der bei Van Canto nicht leichter als bei anderen ist, eher später. Der Positionswechsel an der männlichen Lead Gesangsposition ist immer schwer und mit Hagen Hirschmann wurde ein spannender Sänger ins Boot geholt. Kleines Manko: Er hat rein gar nichts mit dem Vorgänger gemeinsam, das dürfte bei einigen langjährigen Fans nicht ganz so gut ankommen. Für die Entwicklung sehe ich persönlich das eher als Zugewinn als Rückschritt. Selbstvertrauen haben die sieben Goldkehlen und das nächste Album im gleichen Line-Up dürfte wohl noch stärker werden. Reinhören ist Pflicht für alle, die Van Canto bereits kennen oder eben einen ganz speziellen Heavy Metal Erguss erleben möchten.

Anspieltipps: Melody und Neverland
Rene W.
7.8
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