Venom – Storm The Gates

“Darker Than Hell!“

Artist: Venom

Herkunft: Newcastle, UK

Album: Storm The Gates

Spiellänge: 53:17 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 14.12.2018

Label: Spinefarm Records, Universal

Link: http://www.venomslegions.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – Conrad „Cronos“ Lant
Gitarre – La Rage
Schlagzeug – Danny „Danté“ Needham

Tracklist:

  1. Bring Out Your Dead
  2. Notorious
  3. I Dark Lord
  4. 100 Miles To Hell
  5. Dark Night (Of The Soul)
  6. Beaten To A Pulp
  7. Destroyer
  8. The Mighty Have Fallen
  9. Over My Dead Body
  10. Suffering Dictates
  11. We The Loud
  12. Immortal
  13. Storm The Gate

Nach dem schwachen Album Metal Black aus dem Jahre 2006 habe ich Venom damals fast schon abgeschrieben. Es folgten in den letzten Jahren die drei Alben Hell, Fallen Angels und From The Very Depths, mit denen sich das Trio zurückkämpfen konnte. Der Auftritt in diesem Jahr auf dem Party.San, wo schon neues Material präsentiert wurde, machte Lust auf mehr und in zwei Wochen am 14.12.2018 ist es endlich so weit: Die Black Metal Legions bringen über Spinefarm Records und Universal das fünfzehnte Studioalbum Storm The Gates heraus. In über 50 Minuten zeigt der britische Genre Veteran Conrad „Cronos“ Lant dreizehn neue schroffe Hymnen.

Frech mit viel Old School Attitüde wurde auf Storm The Gates nichts glattpoliert. Bring Out Your Dead und Notorious bilden den Start auf einer Scheibe, die neben prasselnden Black Riffs immer wieder Thrash Atttacken unterbringt. Davon leben Venom seit Jahrzehnten, dass sie einen undurchdringlichen Sound heraufbeschwören, der trotz der Nähe zu Satan sehr thrashig aufgezogen wird. Das freundlichste an der Platte ist, wenn überhaupt, das Artwork, auf dem die Fledermäuse gen Himmel ziehen, um Pech und Verderben zu verbreiten. Kompositionen wie I Dark Lord oder Immortal leben von einem griffigen Refrain, der durch den Hall in Conrad „Cronos“ Lant Stimme weit getragen wird. Der Brite hat eine einmalige Gesangsfarbe, die immer im Kopf bleibt – Gleiches gilt für sein markantes Äußeres, welches auf Storm The Gates keine Rolle spielt. Treibende Gitarrenläufe von La Rage, der mittlerweile auch schon wieder elf Jahre in der Band ist, lassen keine Fragen offen. Ob an die Erfolge der ersten Stunden angeknüpft werden kann, bleibt fraglich, dafür fehlt dem neuen Material das ganz große Inferno. Kultplatten wie Black Metal, At War With Satan oder Possessed dürften sie wohl eh nicht mehr erreichen. Dafür bleibt als Fazit ein gelungener Silberling stehen, der im Vergleich zu den letzten vier Veröffentlichungen in der oberen Riege mitspielt. Stücke wie 100 Miles To Hell oder Destroyer bleiben schnell im Kopf. Kleines Manko: dass man der Scheibe schnell untreu wird. Bis auf einzelne Stücke kann das Album nicht als Dauerbrenner den heimischen Kamin den ganzen Winter mit Feuerbällen einheizen.

Fazit: Fans werden nicht schreiend wegrennen - dafür, dass die ganz großen Erfolge bereits drei Jahrzehnte zurückliegen, mausern sich Venom weiter zu einem Black Metal Act, den man auch ohne Legendenstatus 2018 mit neuem Material konsumieren möchte. Alles andere als ein Reinfall darf man Storm The Gates zweifelsohne eine Daseinsberechtigung ausstellen. Macht euch bereit, wenn Venom zum fünfzehnten Höllenritt in eure Ohren aufbrechen.

Anspieltipps: Notorious und Immortal
Rene W.
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