Vikings & Lionhearts Tour 2022 am 23.09.2022 in der Barclaycard Arena in Hamburg

Double Headliner Tour startet ihre Deutschland-Termine in Hamburg

Event: Vikings & Lionhearts Tour 2022

Headliner: Amon Amarth, Machine Head

Support: The Halo Effect

Ort: Barclaycard Arena, Hamburg

Datum: 23.09.2022

Kosten: 58,00 € VVK, 62,00 € Abendkasse

Genre: Melodic Death Metal, Neo Thrash

Besucher: ca. 4.500 Besucher

Veranstalter: Live Nations

Setlisten:

  1. Days Of The Lost
  2. The Needless End
  3. Gateways
  4. Feel What I Believe
  5. Last Of Our Kind
  6. Conditional
  7. Shadowminds

  1. Become The Firestorm
  2. Imperium
  3. Ten Ton Hammer
  4. I Am Hell (Sonata in C#)
  5. Old
  6. Darkness Within
  7. Now We Die
  8. From This Day
  9. Davidian

Encore:

  1. Halo

  1. Guardians Of Asgaard
  2. Raven’s Flight
  3. Deceiver Of The Gods
  4. Crack The Sky
  5. The Great Heathen Army
  6. Heidrun
  7. Destroyer Of The Universe
  8. Put Your Bach Into The Oar
  9. Cry Of The Black Birds
  10. The Pursuit Of Vikings
  11. First Kill
  12. Shield Wall
  13. Raise Your Horns

Encore:

    1. Twilight Of The Thunder Gods

Was macht man auf einem langweiligen Dienstagabend, wenn man schon mal frei hat? Richtig, zu einem Konzert fahren. Diesmal sind es gleich drei Bands, die heute Abend in der Hamburger Barclaycard Arena spielen. Amon Amarth und Machine Head teilen sich die Headliner Position und als Gast sind noch The Halo Effect mit von der Partie. Die Bands sind schon eine Weile unterwegs und heute Abend findet das erste Konzert auf deutschem Boden statt. Für uns war es keine spontane Aktion, sondern schon geplant, wobei allerdings Amon Amarth der Auslöser sind. Zeitnah treffen wir in Hamburg ein und bekommen auch schnell unsere Zugangsberechtigungen. Es ist sogar ein Sitzplatz und somit steht dem entspannten Lauschen nach der Fotoarbeit nichts im Wege. Die Anzahl der Fotografen ist überschaubar und somit ist Platz im großzügigen Fotograben. Kurze zeitliche Einweisung und dann dürfen wir in die Halle, um The Halo Effect zu sehen. Es gibt kaum Restriktionen und somit dürfen alle Songs fotografiert werden. Um 18:30 Uhr geht es bereits los, da ja drei Bands ihren Slot haben sollen und, wie eigentlich immer, ist um 23:00 Uhr Schluss. Die Schweden bestehen aus ehemaligen und noch tätigen Musikern der Band In Flames und spielen einen melodischen Death Metal.

The Halo Effect, Hamburg, 27.09.2022

Dementsprechend ist das Licht, und Schnappschüsse gehen eigentlich nur bei der seltenen Vollbeleuchtung. The Halo Effect, benannt nach einem Rush Songtitel, beginnen mit Days Of The Lost. Kraftvoll startet die erst seit knapp zwei Jahren existierende Truppe um Sänger Mikael Stanne in ihren Auftritt. Zuerst dachte ich, es handelt sich um Volker Diecken von Nailed To Obscurity, aber das war natürlich ein Trugschluss. Ähnlichkeiten sind aber schon da. Live gefallen mir die Stücke der ersten und einzigen Platte gut. Auf der Fahrt hier zur Halle haben wir schon mal reingehört, aber da hat es, zumindest bei mir, noch nicht so gezündet. Jetzt gefallen mir die ehemaligen In Flames Musiker gut und geben auch auf der Bühne ein gutes Gespann ab. Nach knapp 40 Minuten wird das Set mit Shadowminds beendet. Eine Zugabe ist nicht drin, denn es muss für Machine Head umgebaut werden. War die Halle bei The Halo Effect noch recht überschaubar gefüllt, ändert sich das nun. Machine Head haben viele Anhänger und das ist hier überall deutlich zu sehen. Die Frage, die sich mir stellt, ist aber noch, weshalb eine dermaßen thrashige Band, mit einer bzw. zwei eher dem Melodic Death zuzuordnenden Bands auf Tour geht. Nun ja, dadurch wird die Halle einigermaßen gut gefüllt sein, wobei aber weniger Gäste da sind, als möglich gewesen wäre. Mit knapp 4.500 zahlenden Gästen ist die Kapazität bei Weitem nicht ausgeschöpft. Bezeichnend für die Abwesenheit vieler ist auch, dass vor der Halle einige Karten verschenkt werden, da es keine zahlenden Abnehmer gibt.

Machine Head, Hamburg 27.09.2022

Zurück zu Machine Head. Die verstehen ihr Handwerk und können ihre Anhänger überzeugen. Die ersten Reihen sind gefüllt mit bangenden Moshern, die eindeutig als Fans auszumachen sind. Das Licht ist über weite Strecken gut und so gehen einige eindrucksvolle Bilder von Sänger und Gitarristen Robb Flynn. Der kommt dem „Bösen Buben“ Image auch zu gern nach und spuckt ständig irgendwelche Flüssigkeiten auf den Boden. Meist ist es Wasser, das in Fontänen auf die Bühne gerotzt wird. Aber auch seine Mitmusiker stehen dem in nicht viel nach und so wird auf die Bühne gespuckt und geschnieft, dass es eine Freude ist. Dazu gibt es Becher, die den Weg ins Publikum und zurück finden. Dass diese größtenteils nicht leer sind, bekommt der eine oder andere Fotograf zu spüren. Abhilfe wäre hier ein Pfandsystem, das nicht nur vor fliegenden Bechern schützt, sondern auch der Umwelt zugutekommen würde. So sind heute alle hier verkauften Becher nur noch Plastikmüll. Das muss heutzutage nicht mehr sein. Und ob ich nun sechs Euro (so viel kostet das Pils inzwischen) oder acht mit Pfand bezahle, spielt keine Rolle mehr. Nun ja. Musikalisch wird geklotzt und die Songs stammen von ihren inzwischen zehn veröffentlichten Alben. Mir sagt die Musik nicht wirklich zu, auch wenn die Herren das schon ordentlich machen. Dazu gibt es immer wieder die Aufforderung zum Circle Pit und auch zur Wall of Death, dem nur zu gern nachgekommen wird. Auch der eine oder andere Crowdsurfer findet den Weg nach vorn, um in den Armen der gut aufgestellten Security zu landen. Die Lichtshow ist zwar gut und auch Flammensäulen sind im Einsatz, trotzdem nutzen wir die Zeit, um mal zu schauen, was es so an Merch gibt. Mit einem Shirt für 35 Euro geht es durch das Rund der Halle, in der wir dann noch den einen oder anderen ehemaligen Arbeitskollegen treffen. Ich freue mich auf Amon Amarth, denn der Neo Thrash der Amerikaner ist so gar nicht meins.

Amon Amarth, Hamburg, 27.09.2022

Somit ist für uns Fotografen um kurz nach 20:00 Uhr treffen angesagt, damit wir zusammen zur Bühne geleitet werden. Erst ab Song drei dürfen wir in den Graben, da es vorher einfach zu viel Flammen, Rauch und Explosionen gibt. So sehen wir die ersten zwei Songs von der Seite. Ur-Wikinger Johan Hegg marschiert über die Bühne, flankiert von den übergroßen Statuen zweier Wikinger, die mit leuchtenden Augen auf die Menge blicken. Auf dem einem monströsen Wikingerhelm nachempfundenen erhöhten Drumkit mit böse dreinschauenden Augen, agiert gekonnt Jocke Wallgren, den man hinter der Schießbude nur erahnen kann. Viel Platz haben die Gitarristen Olavi Mikkonen und Johan Söderberg, und auch Bassist Ted Lundström ist viel unterwegs. Licht ist gut, Motive gibt’s auch und so vergehen die zwei erlaubten Songs wie im Fluge. Danach ist Kamera abgeben angesagt und dann darf ich zurück in die Halle. Setlistenmäßig sind wir bereits bei Heidrun, dem zweiten Song des aktuellen Longplayers The Great Heathen Army. Aber was natürlich immer geht, sind die Klassiker der Schweden. Dabei gibt es immer wieder beeindruckende Light- und Feuershow-Einlagen und auch die eine oder andere aufblasbare Requisite kommt zum Einsatz, um dann mit mächtigem Hammer in die Flucht geschlagen zu werden. Amon Amarth machen Spaß und das merkt man auch den Zuschauern an. Nicht so laut und roh wie Machine Head, sondern schon melodiöser, dunkler und auch mit mächtigen Growls geht es durch die Setlist. Shiled Wall, Raise Your Horns, bei dem natürlich auch Drummer Jocke sein Büffelhorn hochhält, reißen mit. Mit Twilight From The Thunder Gods als einzige Zugabe geht das Konzert kurz vor elf zu Ende und entlässt viele zufriedene Gäste. Ein paar mehr Zuschauer hätte es gern geben dürfen, aber die, die da waren, haben schon einiges geboten bekommen.